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211 Mrd. Euro Wertschöpfungsbeitrag durch Ingenieure

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Düsseldorf – Mit einem direkten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von mindestens 211 Milliarden Euro sind Ingenieure der Motor des Technologie- und Innovationsstandorts Deutschland. Etwa jeder 13. Euro der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands wird von einem Ingenieur erwirtschaftet – obwohl nur jeder 24. Erwerbstätige ein Ingenieur ist. Dieses Volumen entspricht mehr als zwei Dritteln des Bundeshaushaltes. Das belegt die aktuelle Studie, die der VDI Verein Deutscher Ingenieure und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) heute auf der Hannover Messe präsentierten.

Quellenangabe: "obs/VDI Verein Deutscher Ingenieure/IW Medien GmbH"
Quellenangabe: „obs/VDI Verein Deutscher Ingenieure/IW Medien GmbH“

Die Studie zeigt, Ingenieur sein wird immer attraktiver. Die Zahlen der erwerbstätigen Ingenieure und insbesondere auch der Ingenieurinnen in Deutschland sind stark gewachsen: Im Jahr 2011 waren es rund 1,66 Millionen und damit rund 265.000 oder ein Fünftel mehr als noch im Jahr 2005. Dabei erzielte die Gruppe der Ingenieurinnen mit 34 Prozent einen der höchsten Zuwächse. Auch der Gesamtanteil der Ingenieurinnen steigt kontinuierlich: im Vergleichszeitraum bereits um rund 34 Prozent von 205.000 auf 275.000. Trotz dieser Entwicklung liegt der Anteil der Ingenieurinnen in Deutschland jedoch immer noch deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Neben den Potenzialen der Ingenieurinnen, trägt kontinuierliche und aufeinander aufbauende Nachwuchsarbeit zur nachhaltigen Fachkräftesicherung bei.

Nachwuchs gesucht: Deutsche Ingenieure im EU-Vergleich die ältesten

Aber in Bezug auf die Altersstruktur schneidet Deutschland schlecht ab: Das stärkste Beschäftigungswachstum mit plus 40 Prozent entfällt auf die Altersgruppe der über 50-Jährigen. Deren Anteil ist damit von weniger als 30 Prozent im Jahr 2005 auf über 35 Prozent bis 2011 gestiegen. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil des mittleren Alterssegments der 35- bis 49-Jährigen um mehr als sieben Prozentpunkte. Im Vergleich zu allen anderen europäischen Staaten sind die Ingenieure hierzulande die ältesten.

Mit dramatischen Folgen: Profitieren wir in den kommenden Jahren noch von Sondereffekten durch die Aussetzung der Wehrpflicht und die doppelten Abiturjahrgänge, droht aufgrund des demografischen Wandels etwa ab dem Jahr 2020 ein neuerlicher Engpass an Ingenieuren. In Zukunft werden zwischen 40.000 und 50.000 Ingenieure pro Jahr altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden – Tendenz steigend. Konjunkturbedingt kommt eine wachsende Nachfrage in einer Größenordnung von 40.000 Ingenieurstellen pro Jahr hinzu. „Der daraus resultierende Engpass wird dramatisch werden. Tun wir nichts, wird die Diskrepanz zwischen dem Bedarf und den vorhandenen Ressourcen an ingenieurwissenschaftlichem Know-how in Zukunft immer weiter auseinander klaffen -die Demografiefalle droht zuzuschnappen“, so Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident des VDI.

Ausbildungshochburgen in NRW, Beschäftigungszentren in Sachsen und Bayern

Der Bedarf an exzellent ausgebildetem Nachwuchs bleibt also die größte Herausforderung der nächsten Jahre – wobei die Ausbildungsleistung regional stark variiert. „Spitzenreiter ist die Region um Aachen, die mit 171 Ingenieurabschlüssen je 1.000 erwerbstätige Ingenieure um ein Vielfaches über dem Bundesschnitt – und weit über den eigenen Beschäftigungsbedarf hinaus ausbildet“, so Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des IW Köln. Neben Nordrhein-Westfalen liegen viele Ausbildungszentren im Norden der Republik, während insbesondere Bayern mehr Ingenieure beschäftigt, als es momentan selbst ausbilden kann.

Die VDI-/IW-Studie zeigt auch, dass besonders häufig in den östlichen und südlichen Bundesländern Ingenieure beschäftigt sind. Mit 78 Ingenieuren je 1.000 Erwerbstätige ist die Region um Dresden Spitzenreiter bei der Ingenieurbeschäftigung, gefolgt von der Region München und Mittelthüringen.

Ingenieurarbeitsmarkt wird immer internationaler

Da der hohe Bedarf an Ingenieuren in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht aus dem heimischen Absolventenpotenzial gedeckt werden konnte und auch die Aktivierung der älteren Ingenieure nicht ausreicht, wird insbesondere die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften immer wichtiger. Insgesamt 239.000 der in Deutschland erwerbstätigen Ingenieure wurden im Ausland geboren und sind zugewandert, 139.000 davon haben ihren Abschluss im Ausland erworben. „Die Zuwanderung im Ausland ausgebildeter Ingenieure trägt aktuell im Umfang von zweieinhalb vollen Absolventen-Jahrgängen deutscher Hochschulen zur Sicherung der Ingenieurbasis in Deutschland bei – und damit nochmals stärker als die Zuwanderung über die Hochschulen“, so Klös.

Quelle: ots

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