Aus Sparersicht war der Juni 2014 geprägt von der Senkung des EZB-Leitzinssatzes auf 0,15 Prozent. Blieb es die ersten Tage nach der Zinssenkung noch verhältnismäßig ruhig, brach sich wenige Wochen später ein Sturm von Zinssenkungen Bahn.
Insgesamt 41 Banken haben laut unserem auf http://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/tagesgeld-aktivitaetsindex.html veröffentlichten Tagesgeld-Aktivitätsindex bis zum 01. Juli 2014 ihre Zinsen gesenkt.
Das entspricht bei 114 im Vergleich befindlichen Instituten einer Quote von 35,96 Prozent – nach 7,07 Prozent bzw. 8 Zinsänderungen im Vormonat. Nachfolgend die Liste aller 41 Banken, die im Zeitraum vom 01. Juni 2014 bis zum 01. Juli 2014 für Einlagen von 5.000 Euro und 50.000 Euro ihre Zinsen gesenkt haben:
- Wüstenrot Bank – 70 Prozentpunkte von 1,10 auf 0,40 Prozent
Bank11 – 30 Prozentpunkte von 0,90 auf 0,60 Prozent
TARGOBANK (SparCard) – 30 Prozentpunkte von 0,60 auf 0,30 Prozent
GEFA Bank – 25 Prozentpunkte von 1,25 auf 1,00 Prozent
YapiKredit – 25 Prozentpunkte von 1,10 auf 0,85 Prozent
net-m privatbank – 25 Prozentpunkte von 0,80 auf 0,55 Prozent
pbbdirekt – 20 Prozentpunkte von 1,00 auf 0,80 Prozent
FFS Bank – 20 Prozentpunkte von 0,95 auf 0,75 Prozent
GE Capital Direkt – 15 Prozentpunkte von 1,05 auf 0,90 Prozent
Hanseatic Bank – 15 Prozentpunkte von 0,75 auf 0,60 Prozent
VR Bank Main-Kinzig – 15 Prozentpunkte von 0,75 auf 0,60 Prozent
Edekabank – 15 Prozentpunkte von 0,65 auf 0,50 Prozent
Degussa Bank – 15 Prozentpunkte von 0,55 auf 0,40 Prozent
Corealdirect – 15 Prozentpunkte von 0,40 auf 0,25 Prozent
Bank1 Saar Direkt – 15 Prozentpunkte von 0,25 auf 0,10 Prozent
Sparkasse Köln/Bonn – 15 Prozentpunkte von 0,25 auf 0,10 Prozent
Merkur Bank* – 15 Prozentpunkte von 0,52 auf 0,37 Prozent
Erfurter Direktbank – 10 Prozentpunkt von 1,25 auf 1,00 Prozent
Akbank – 10 Prozentpunkte von 1,10 auf 1,00 Prozent
Credit Europe Bank – 10 Prozentpunkte von 1,00 auf 0,90 Prozent
DHB – 10 Prozentpunkte von 1,00 auf 0,90 Prozent
Mercedes-Benz Bank – 10 Prozentpunkte von 0,70 auf 0,60 Prozent
Oyak Anker Bank – 10 Prozentpunkte von 0,65 auf 0,55 Prozent
Hallertauer Volksbank – 10 Prozentpunkte von 0,60 auf 0,50 Prozent
Santander (Sparbuch) – 10 Prozentpunkte von 0,60 auf 0,50 Prozent
Barclays Bank – 10 Prozentpunkte von 0,50 auf 0,40 Prozent
mbs direkt – 10 Prozentpunkte von 0,50 auf 0,40 Prozent
Triodos Bank – 10 Prozentpunkte von 0,50 auf 0,40 Prozent
Darlehenskasse Münster – 10 Prozentpunkte von 0,30 auf 0,20 Prozent
Deutsche Skatbank – 10 Prozentpunkte von 0,30 auf 0,20 Prozent
Santander (Top Tagesgeld) – 10 Prozentpunkte von 0,30 auf 0,20 Prozent
VR Bank HessenLand – 10 Prozentpunkte von 0,20 auf 0,10 Prozent
VonEssen Bank – 10 Prozentpunkte von 0,15 auf 0,05 Prozent
Aachener Bausparkasse* – 5 Prozentpunkte von 0,20 auf 0,15 Prozent
PSD Bank RheinRuhr – 5 Prozentpunkte von 0,70 auf 0,65 Prozent
BKM – 5 Prozentpunkte von 0,56 auf 0,51 Prozent
BBBank – 5 Prozentpunkte von 0,25 auf 0,20 Prozent
TARGOBANK (Tagesgeld) – 5 Prozentpunkte von 0,15 auf 0,10 Prozent
Deutsche Bank – 5 Prozentpunkte von 0,10 auf 0,05 Prozent
EthikBank – 5 Prozentpunkte von 0,10 auf 0,05 Prozent
Steyler Bank* – 5 Prozentpunkte von 0,15 auf 0,10 Prozent
*Senkung nur für Einlagen von 50.000 Euro
Tagesgeldzinsen auf Rekordtief
Aufgrund der zahlreichen Zinssenkungen im Juni 2014 notiert der Tagesgeldindex, den die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net aus derzeit 114 Angeboten berechnet, auf einem Rekordtief von nur noch 0,58 Prozent für Einlagen von 5.000 Euro (Stichtag 01.07.2014). Zum Stichtag 01.06.2014 lag der Index noch bei 0,63 Prozent. Es kann also ein Rückgang von fünf Prozentpunkten oder acht Prozent konstatiert werden.
Negative Realrendite – Top-Zinsangebote nutzen
Bei 1,00 Prozent Inflationsrate und 0,58 Prozent Zinsen für Tagesgeld erzielten Sparer im Juni 2014 durchschnittlich eine Realverzinsung von -0,42 Prozent (siehe Grafik). Der Durchschnittszins der besten fünf Tagesgeldangebote aus allen 114 Angeboten, welche die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net im Juni untersucht hat, betrug hingegen 1,34 Prozent. Sparer, die kontinuierlich auf die besten Angebote am Markt setzen, können also selbst derzeit eine positive Realrendite erzielen. Daniel Franke, Betreiber von Tagesgeldvergleich.net stellt fest „Wer konsequent vergleicht und regelmäßig zu besser verzinsten Angeboten wechselt, kann in der aktuellen Niedrigzinsphase immer noch deutlich positive Realrenditen erzielen. Sparer hingegen, die ihrer Bank vertrauen und nicht wechseln, verbrennen Monat für Monat Geld.“
Volumen der täglich fälligen Einlagen privater Haushalte steigt
Unbeirrt von allen Zinssenkungen steigt das Volumen der täglich fälligen Einlagen privater Haushalte und erreichte im Mai 2014 ein Rekordhoch von 964,10 Mrd. Euro nach 953,73 Mrd. Euro im Vormonat. Daniel Franke, Betreiber von Tagesgeldvergleich.net bemerkt dazu: „Den Sparern scheint die Höhe der Zinsen weniger wichtig zu sein als die Sicherheit ihres Geldes. Nur so lässt sich erklären, dass trotz Niedrigzinsen die täglich fälligen Einlagen von Monat zu Monat steigen und die Sparer lieber eine negative Realrendite in Kauf nehmen, als etwa auf die haussierenden Aktienmärkte zu setzen.“