Die als Rürup-Rente bekannt gewordene Basisrente wird vor allem mit ihrem Vorteil der Steuerersparnis beworben. Doch dieser Vorteil ist gesetzlich festgeschrieben und bei allen Anbietern gleich. Ob ein Angebot wirklich gut ist und ob die Basisrente für einen Sparer das richtige Modell der Altersvorsorge ist, hängt von einer ganzen Reihe anderer Faktoren ab.
Tipp 1: Nicht nur auf den Steuervorteil schauen – Nachteile bewusst machen! Lassen Sie sich bei der Suche nach der richtigen Basisrente nicht von Steuervorteilen blenden. Viel wichtiger ist es, sich auch die Nachteile genau anzusehen. Erst wenn Sie sich über die Für und Wider im Klaren sind, können Sie eine qualifizierte Kaufentscheidung treffen. Über diese Einschränkungen sollten Sie sich bei einer Basisrente bewusst sein:
- Jeder einbezahlte Euro ist gebunden und kann nicht vorzeitig ausbezahlt werden.
- Die Auszahlung ist nur in Form einer lebenslangen Rente möglich. Eine einmalige Auszahlung des Guthabens ist nicht möglich.
- Die erste Auszahlung kann frühestens ab dem 62. Lebensjahr erfolgen.
- Die Vererbung ist auf den Ehepartner und die kindergeldberechtigten Kinder beschränkt.
Hinweis: Die Erträge aus einer Basisrente müssen später einmal versteuert werden. Die Höhe der Steuer ist abhängig davon, wann Sie die Rente beziehen. Ab 2040 muss die gesamte Rürup Rente versteuert werden.
Tipp 2: Immer die Kosten im Blick behalten In einer Basisrente stecken üblicherweise Provisionen für den Vermittler, sowie Verwaltungskosten für die Versicherung. Wie hoch diese Kosten sind, die von den einbezahlten Beiträgen abgezogen werden, bleibt dem Verbraucher meist verborgen. Informieren Sie sich daher über provisionsfreie Nettotarife / Honorartarife. Übrigens: Auch in den Angeboten von Direktversicherern stecken Abschlussprovisionen.
Hinweis: Vermittler erhalten bei Vertragsabschluss in der Regel 4% – 6% der Beitragssumme (die Summe aller zukünftig zu leistenden Beiträge) als Provision. Dies sind oft mehrere tausend Euro. Sie finden die genaue Zahl im ‚Produktinformationsblatt‘ des Vermittlers.
Tipp 3: Wenn fondsgebunden, dann am besten mit ETFs Wer sich für eine fondsgebundene Basisrente entscheidet, sollte nach Produkten auf Basis von sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs) Ausschau halten. Sie bilden einen Börsenindex, wie z.B. den DAX nach, und investieren in die dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds, die von einem Fondsmanager verwaltet werden, sind bei ETFs keine aktiven Eingriffe durch das Management nötig, denn der Index selbst gibt die Zusammensetzung vor. Dadurch werden Verwaltungskosten gespart. Hinweis: Je nach Fondsgattung liegen die Kosten für einen ETF bei rund 20% der Kosten eines aktiv gemanagten Fonds.
Tipp 4: Wenn kapitalgebunden, dann auf die Verzinsung des Versicherers achten Bei kapitalgebundenen Rürup-Renten können Sie Ihre Rendite nicht nur durch die Wahl eines soliden Versicherers und eines provisionsfreien Angebotes maximieren. Sie hängt auch von der Verzinsung ab, die eine Versicherungsgesellschaft erwirtschaftet. Diese liegt zwischen 4,05% und 3,00% – ein Unterschied von rund 30%. Hinweis: Einen guten Überblick über die Überschussbeteiligung der einzelnen Versicherer erhält man in der Assekurata-Überschussbeteiligungsstudie (www.assekurata.de).
Tipp 5: Abschlussprovisionen bei Zuzahlungen bedenken Die Rürup-Rente wird oftmals von Selbständigen und Freiberuflern abgeschlossen. Zuzahlungen am Jahresende werden gerne genutzt, um die Steuerlast zu senken und die Rentenansprüche zu erhöhen. Denken Sie daran, dass auf jede Zuzahlung erneute Abschlussprovisionen fällig werden. Durch provisionsfreie Nettotarife / Honorartarife können Sie diese zusätzliche Kostenbelastung umgehen.
Hinweis: In der Regel sind es 4% – 6% der Zuzahlung, die direkt an den Vermittler ausbezahlt werden und deshalb nicht im Sparvertrag ankommen.
Tipp 6: Suchen Sie sich einen starken Partner Eine Rürup-Rente kann nicht am Ende der Laufzeit als Einmalbeitrag ausbezahlt werden, sondern muss als lebenslange Rente bezogen werden. Mitunter bindet man sich daher 60 Jahre und länger an einen Versicherer. Ein solider Vertragspartner ist somit ein wesentlicher Bestandteil eines guten Gesamtpaketes. Hinweis: Alleine die Größe macht einen Versicherer noch lange nicht solide. Das Ratinghaus Morgen & Morgen bietet einen guten Überblick darüber, welche Versicherungsgesellschaften besonders empfehlenswert sind.
Tipp 7: Erst Schulden tilgen, dann vorsorgen Bevor Sie in eine Altersvorsorge investieren empfiehlt es sich, bestehende Verbindlichkeiten zu tilgen. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist macht es Sinn, Geld für das Alter zurückzulegen. Dieser Tipp gilt nicht nur für die Rürup-Rente (Basisrente), sondern für alle Formen der Altersvorsorge.
Hinweis: Dies ist besonders dann wichtig, wenn für einen Kredit hohe Sollzinsen zu zahlen sind.