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Bei der Finanzierung gehen Mittelständler hohes Risiko ein

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Berlin – Mit Skepsis und Ablehnung begegnen deutsche Mittelständler einer kapitalmarktbasierten Finanzierung, sie vertrauen stattdessen weiter auf die klassischen Finanzierungswege über die Hausbank. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Finanzierungskompasses Mittelstand, den die quirin bank gemeinsam mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW e.V.) publiziert. „Offenbar unterschätzen viele Unternehmen die Risiken für zukünftige Refinanzierungen. Grund hierfür ist offenbar die durch die Niedrigzinspolitik künstlich vereinfachte Finanzierungssituation“, erläutert Holger Clemens Hinz, Managing Director der Unternehmerbank der quirin bank.

Für die Erhebung hat das Bielefelder Marktforschungsinstitut explorare 100 deutsche mittelständische Unternehmer mit Umsätzen bis 500 Millionen Euro nach ihrer aktuellen Finanzierungssituation und ihren Wachstumsplänen gefragt. Sowohl große (Umsätze >50 Mio. Euro) als auch kleine Mittelständler (

Insbesondere „Basel III“ wird von deutschen Mittelständlern gefährlich unterschätzt: 91 Prozent glauben, dass die neuen und bald verbindlichen Eigenkapitalrichtlinien keinerlei oder keine nennenswerten Konsequenzen für ihr Unternehmen haben werden. „Selbst wenn Refinanzierungen und Liquiditätsbeschaffung aktuell völlig problemlos und fast wie von selbst möglich sind: Mittelfristig wird die durch ‚Basel III‘ verschärfte Eigenkapitalunterlegung dazu führen, dass manche Finanzierungsquellen deutlich weniger sprudeln oder gar ganz versiegen“, meint Holger Clemens Hinz.

Lediglich sechs Prozent der Unternehmer glauben, dass im Zuge von „Basel II“ etwa die Kreditbeschaffung schwieriger werden bzw. sich das Rating ändern könnte. Der Druck, bereits nach Alternativen zu suchen, ist offenbar noch nicht so groß, dass die Firmenlenker diesem nachgeben würden. Zwar haben sich die meisten der befragten Unternehmer bereits mit potenziellen Kapitalmarktinstrumenten befasst, 75 Prozent etwa mit Eigenkapital (Aktien); am Ende greift jedoch ein Großteil auf Altbekanntes zurück.

Das klassische Bankdarlehen ist dabei nach wie vor am beliebtesten und wird von insgesamt rund zwei Dritteln der Befragten genutzt, von großen wie kleinen Unternehmen gleichermaßen. Auf die Frage, warum sie eine Kapitalmarktfinanzierung in Betracht ziehen, geben 57,3 Prozent der Unternehmen als Grund an, dadurch die „Abhängigkeit von einem einzigen Gläubiger“ zu verringern. „Was die Unternehmen völlig unterschätzen, ist die deutlich größere öffentliche Wahrnehmung, insbesondere von börsennotierten AGs“, erklärt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Lediglich 18 Prozent sehen, dass ein Börsengang oder eine börsennotierte Anleihe mit einer gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit verbunden ist.

Quelle: quirin bank AG

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