München – Das 25-jährige Jubiläum zur deutschen Einheit lenkt auch den Blick darauf, wie verschieden die Deutschen ihr Eigenheim finanzieren. „In der Tat unterscheiden sich die Finanzierungsgewohnheiten der Deutschen je nach Bundesland. Darlehensnehmer in den neuen Bundesländern bringen durchschnittlich weniger Eigenkapital in ihre Finanzierung ein, müssen aber auch deutlich geringere Kaufpreise stemmen“, erklärt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen hat im Zuge einer Auswertung mehr als 22.000 Finanzierungsfälle untersucht.
So mussten Immobilienkäufer im 1. Halbjahr 2015 in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen durchschnittlichen Kaufpreis von 244.000 Euro entrichten, während Eigenheimerwerber in den alten Bundesländern durchschnittlich 329.000 Euro für ihr Objekt bezahlten.
„Wenn die Immobilienpreise relativ gering sind, trauen sich die Menschen offenbar finanziell zu, einen etwas höheren Anteil am Kaufpreis zu finanzieren“, erklärt Goris. So beträgt der sogenannte Beleihungsauslauf, also der Anteil des Kredits am Kaufpreis, im Osten Deutschlands 77 Prozent. In den West-Bundesländern bringen die Käufer angesichts der hohen Preise offenbar mehr Eigenkapital ein: Dort liegt der durchschnittliche Anteil der Beleihung bei 72 Prozent.
„Insgesamt lässt sich sagen, dass die Darlehensnehmer besonnen reagieren: Wenn die Preise hoch sind, bringen sie in der Regel mehr Eigenkapital ein. Kein Bundesland – egal ob Ost oder West – kommt durchschnittlich auf Eigenkapitalquoten von unter 20 Prozent“, kommentiert Interhyp-Chef Goris die regionalen Unterschiede.
Quelle: Interhyp