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Einige Banken fordern beim Basiskonto saftige Gebühren

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Berlin – Seit 2016 müssen Banken auch weniger solvente Verbraucher als Kunden akzeptieren und ihnen ein sogenanntes Basiskonto anbieten. Obwohl diese Konten oft weniger bieten als ein Girokonto, sind sie meist nicht kostenlos. Das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip hat nun die Basiskonten einiger Banken genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Banken verlangen teilweise hohe Gebühren dafür.

Ob Miete, Handy oder Kfz-Steuer: Für viele Zahlungen wird eine Kontoverbindung benötigt. Dennoch verfügen nach den jüngsten Schätzungen der europäischen Kommission etwa 2 Prozent der Menschen in Deutschland über kein Bankkonto. Abhilfe soll das Basiskonto schaffen. Es wird in der Regel auf Guthabenbasis geführt und soll auch Verbrauchern mit einer schlechten Bonität eine Kontonutzung ermöglichen. Seit Juni 2016 sind Banken verpflichtet, jedem ein solches Konto anzubieten. In der Praxis lassen sich viele Banken diese Verpflichtung jedoch teuer bezahlen. Bis zu rund 9 Euro im Monat verlangen Banken für das Basiskonto, was eine aktuelle Konditionen-Stichprobe von Finanztip zeigt.

Vor allem Filialbanken verlangen hohe Gebühren

Sowohl Direkt- als auch Filialbanken kommen für die Eröffnung eines Basiskontos infrage. Hinsichtlich der Gebühren gibt jedoch große Unterschiede. Vor allem bei Filialbanken werden Basiskonto-Kunden kräftig zur Kasse gebeten, wie die Finanztip-Stichprobe zeigt. So verlangen 10 der 12 von Finanztip untersuchten Filialbanken monatliche Kontoführungsgebühren. Spitzenreiter in der Finanztip-Stichprobe sind die Deutsche Bank und die Sparkasse Köln-Bonn (GiroExtra) mit 8,99 Euro beziehungsweise 7,95 Euro pro Monat. Aber auch die Girocard lassen sich 6 der untersuchten Banken bezahlen.

Günstiger fahren Verbraucher, wenn sie das Basiskonto bei einer Direktbank eröffnen. In der Finanztip-Stichprobe bieten 3 von 4 Direktbanken die Kontoführung und die Nutzung der Girocard komplett kostenlos an. Basiskonto-Kunden der DKB müssen hingegen beim Geldabheben mit hohen Gebühren rechnen, da die Bank nicht Mitglied in einem Automatenverbund ist. „Heben diese Kunden einmal pro Woche Geld an fremden Automaten ab, können die jährlichen Kosten mitunter 200 Euro oder sogar mehr betragen“, sagt Josefine Lietzau, Bankexpertin bei Finanztip.

Zunächst ein normales Girokonto eröffnen

„Verbraucher sollten die Gebühren genau vergleichen und wenn möglich eine günstige Direktbank wählen“, sagt Lietzau. Leider ist dies nicht für alle Betroffenen so einfach möglich. „Weil etwa Flüchtlinge meist nur provisorische Ausweispapiere besitzen, kann es zu Problemen mit dem Postident-Verfahren bei der Eröffnung eines Basiskontos bei einer Direktbank kommen“, erklärt Lietzau. Oftmals bleibe dann nur die Filialbank übrig. Wichtiger Tipp: Verbraucher sollten in jedem Fall versuchen, zunächst ein reguläres Girokonto zu eröffnen. Das bietet mehr Funktionen und ist oft sogar günstiger. „Lehnt die Bank einen ab, kann man im zweiten Schritt immer noch ein Basiskonto eröffnen“, rät Lietzau.

Banken dürfen nur in Ausnahmefällen ablehnen

Möchte ein Verbraucher ein Basiskonto eröffnen, darf die Bank den Antrag nur in Ausnahmefällen zurückweisen. Etwa wenn Kontogebühren in der Vergangenheit nicht bezahlt wurden oder bereits ein anderes Zahlungskonto vorhanden ist. Dafür holen einige Banken eine Schufa-Auskunft ein und können somit feststellen, ob bei anderen Banken bereits ein Konto besteht. Auch bei Vorliegen einer Straftat, die der Bank geschadet hat, ist die Bank nicht verpflichtet, ein Konto zu eröffnen. Nutzt der Verbraucher das Konto zudem für illegale Aktivitäten oder hat er bei der Eröffnung falsche Angaben gemacht, kann die Bank ihm kündigen.

Quelle: Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH

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