Verblüffende Zahlen und beliebte Einsatzfelder
Rheinstetten – Bereits in der Antike faszinierte Gold die Menschen und hat bis heute nicht an Reiz verloren. Dabei kommt es nicht nur als Schmuck oder Geldreserve zum Einsatz, sondern findet sich in vielen Bereichen unseres Alltags wieder. Durch sein endliches Vorkommen ist der Rohstoff allerdings kostbar. Doch woher stammt unser Gold eigentlich und wer zählt zu seinen Abnehmern? Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, erklärt wichtige Fakten rund um das Edelmetall.
1. Gold ist gar nicht so selten
Tatsächlich befinden sich in der Erdkruste schätzungsweise 30 Milliarden Tonnen Gold. Da dieses aber meist in sehr geringer Konzentration – zum Beispiel im Meerwasser – vorliegt, lohnt sich die wirtschaftliche Förderung an vielen Stellen kaum. Stattdessen fokussieren sich Unternehmen auf einzelne große, konzentrierte Vorkommen und fördern jährlich um die 2.500 Tonnen des Edelmetalls – Tendenz steigend. Aktuellen Schätzungen zufolge wurden bisher insgesamt circa 175.000 Tonnen Gold weltweit gefördert.
2. Südafrika verfügt über das größte Goldvorkommen
Die größten Goldvorkommen befinden sich derzeit in Südafrika und China. Während Südafrika aber unter den Förderländern lediglich auf dem 6. Platz rangiert, etablierte sich China in den letzten Jahren auf dem Goldmarkt und ist mit 420 Tonnen jährlich seit 2012 führender Produzent. Es folgen Australien mit 255 Tonnen, die USA mit 227 Tonnen und Russland mit 220 Tonnen.
3. Mehr als die Hälfte des geförderten Goldes wird zu Schmuck
Circa 51 Prozent des weltweit geförderten Goldes gehen in die Schmuckindustrie. Es folgen mit 18 Prozent Goldbarren, Sammler- und Anlagemünzen in privaten Tresoren oder Bankschließfächern. 17 Prozent der Fördermenge übernehmen Zentralbanken direkt und 12 Prozent finden in weiteren Industriezweigen Verwendung. „So nutzen Zahnärzte bestimmte Goldlegierungen für Goldkronen und Zahnersatz“, erläutert Dominik Lochmann. „In der IT-Branche werden Platinen und Steckverbindungen vergoldet oder komplette Golddrähte verarbeitet.“ In der Lebensmittelindustrie verziert das edle Metall als Blattgold manch kulinarisches Meisterwerk, auch wenn Gold selbst geschmacksneutral ist.
4. Goldabbau könnte in knapp 20 Jahren zum Erliegen kommen
Gold ist und bleibt ein endlich verfügbares Edelmetall. „Halten Fördermengen und Preise konstant an, wird das abbaufähige Gold nach wissenschaftlichen Untersuchungen in knapp 20 Jahren zur Neige gehen“, weiß Dominik Lochmann, ergänzt jedoch: „Bei steigenden Preisen wird die Abbaumenge für jede Nachfrage reichen.“
5. In Asien ist Gold beliebter als in Europa
China und Indien gehören mit Abstand zu den größten Goldabnehmern. Im ersten Quartal 2015 nutzte China 27 Prozent des weltweit geförderten Vorkommens, Indien 18 Prozent. Unter anderem verarbeiten die Chinesen Gold im großen Stil zu Schmuck. Vor allem in asiatischen Ländern erfreut sich das Edelmetall großer Beliebtheit und wird noch mehr als in Westeuropa von Generation zu Generation weitervererbt. Die große Goldleidenschaft der Asiaten wird zunehmend auch mit einer gestiegenen Kaufkraft untermauert.
Quelle: Borgmeier PR