Generali Deutschland steigert Konzernergebnis im 1. Quartal 2014 auf 115 Mio. EUR
Köln – Die Generali Deutschland Gruppe ist planmäßig in das Geschäftsjahr 2014 gestartet: Sie erzielte in den ersten drei Monaten ein Konzernergebnis von 115 Mio. EUR (Vorjahr: 104 Mio. EUR; im Folgenden in Klammern). Der Gewinn des Konzerns, zu dem unter anderem die Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt und Central Krankenversicherung gehören, liegt innerhalb des geplanten Zielkorridors für das Gesamtjahr 2014.
Die Gesamtbeiträge der Generali Deutschland gingen erwartungsgemäß im 1. Quartal 2014 um 14,8% auf 4,6 Mrd. EUR zurück. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war vor allem die selektivere Zeichnungspolitik beim Neugeschäft gegen Einmalbeitrag in der Lebensversicherung. Die Konditionen waren für Einmalbeitragskunden im Betrachtungszeitraum weniger attraktiv als im 1. Quartal des Vorjahres. Demgegenüber konnte der Konzern das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversicherung erneut steigern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, das von einer sehr niedrigen Combined Ratio gekennzeichnet war, stieg die Combined Ratio auch infolge einer höheren Abwicklung zugunsten der Rückversicherer auf 94,0 (92,3)%.
In einem weiterhin von niedrigen Zinsen geprägten Marktumfeld hat sich das Kapitalanlageergebnis deutlich um 22,7% auf 1.087 (886) Mio. EUR erhöht. Höhere Abgangsgewinne aus dem Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren und Aktien trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Diese Realisierungen dienen vor allem der Finanzierung der Zinszusatzreserve sowie der erforderlichen Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Stillen Reserven in der Lebensversicherung. Die auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand bezogene Nettoverzinsung lag bei 3,6%.
„Unser Konzernergebnis verdeutlicht, dass wir trotz der anhaltend schwierigen Situation für die Lebensversicherung operativ gut unterwegs sind. Nach dem erfolgreichen Start sind wir gut aufgestellt, um unsere selbst gesteckten Ziele auch im Jahr 2014 zu erreichen“, sagte Dietmar Meister, Vorsitzender des Vorstands der Generali Deutschland Holding. „Die regulatorischen Herausforderungen sind jedoch erheblich, nehmen kontinuierlich zu und führen zu einer steigenden Belastung für das Gesamtunternehmen“, so Meister weiter.
BEITRÄGE IN DER LEBENSVERSICHERUNG WIE ERWARTET RÜCKLÄUFIG
In der Lebensversicherung gingen die Gesamtbeiträge der Gruppe aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft inklusive Sparanteilen und Beiträgen aus Investmentverträgen um 23,3% auf 2.620 (3.415) Mio. EUR zurück. Ausschlaggebend hierfür war das deutlich reduzierte Neugeschäft gegen Einmalbeitrag, das gegenüber dem außerordentlich starken 1. Quartal 2013 von 1.406 auf 626 Mio. EUR sank und damit im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr 2014 liegt. Die gebuchten laufenden Bruttobeiträge waren mit 1.498 (1.511) Mio. EUR hingegen weitestgehend stabil.
Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag ging von 212 auf 180 Mio. EUR zurück. Während das Vorjahresquartal durch Überhänge aus dem Verkauf der neuen Unisex-Tarife zum Jahresende 2012 geprägt war, fehlte dieser Sondereinfluss im 1. Quartal 2014. Dieser Effekt trug zum deutlichen Rückgang des Neugeschäfts gegen laufende Beiträge bei. Es ist festzustellen, dass die Kunden – nicht zuletzt durch die kritische Diskussion der Lebensversicherung in der Öffentlichkeit – sich wählerischer beim Abschluss von Neuverträgen verhalten. Insgesamt sank das Neugeschäft in APE (Annual Premium Equivalent*) um 31,0% auf 243 Mio. EUR.
Die Geschäftsentwicklung in der Krankenversicherung wurde – neben den allgemein schwierigen Rahmenbedingungen für die private Krankenversicherung (PKV) – weiterhin von der strategischen Neuausrichtung der Central beeinflusst: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Beitragseinnahmen aufgrund der rückläufigen Anzahl der vollversicherten Personen um 3,7% auf 528 Mio. EUR zurück. Jedoch fiel infolge deutlich reduzierter Kündigungen der Rückgang kleiner aus als erwartet. Das Neugeschäft sank sowohl im Voll- als auch im Zusatzversicherungsgeschäft. In der Zusatzversicherung waren beim „Pflege-Bahr“ erste Anzeichen von Sättigungseffekten zu beobachten.
GESTIEGENE BEITRÄGE IN DER SCHADEN- UND UNFALLVERSICHERUNG
Die Schaden- und Unfallversicherer der Generali Deutschland Gruppe konnten ihre Beiträge erneut steigern: Höhere Durchschnittsprämien und ein positives Neugeschäft führten zu einem Beitragswachstum von 1,2% auf 1.458 Mio. EUR. Gedämpft wurde die ausgewiesene Beitragsentwicklung durch die Flexibilisierung der Hauptfälligkeiten in den Kraftfahrtbeständen der Gruppe. Durch die Verlagerung der Kfz-Jahresbeitragsrechnungen vom Januar eines Jahres auf andere Monate verringerte sich der Anteil der Hauptfälligkeit im 1. Quartal. Dieser Effekt wird sich jedoch im Jahresverlauf nivellieren. Die verdienten Brutto-Beiträge, bei denen der Effekt aus geänderten Hauptfälligkeiten nicht zum Tragen kommt, erhöhten sich um rund 4%.
Neben einem gestiegenen Versicherungsbestand trug insbesondere eine höhere Abwicklung zugunsten der Rückversicherer zum leichten Anstieg der Leistungen auf 538 (523) Mio. EUR bei. Insgesamt erhöhte sich die Combined Ratio ausgehend von einem ungewöhnlich niedrigen Vorjahreswert von 92,3% auf 94,0% – ein im Vergleich zum Gesamtmarkt nach wie vor solider Wert.
KAPITALANLAGEERGEBNIS DEUTLICH VERBESSERT
Die Situation an den Finanzmärkten war auch im 1. Quartal 2014 vom unverändert niedrigen Zinsniveau geprägt. Darüber hinaus setzte die Europäische Zentralbank (EZB) keine neuen finanzpolitischen Impulse und hielt weiterhin an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Die Zinssätze für zehnjährige Bundesanleihen fielen im Laufe der ersten drei Monate 2014 von 1,93% auf 1,56%.
Das Kapitalanlageergebnis der Generali Deutschland Gruppe erhöhte sich deutlich um 22,7% auf 1.087 Mio. EUR, insbesondere durch Gewinne aus dem Verkauf festverzinslicher Wertpapiere, aber auch durch Abgangsgewinne bei Dividendentiteln. Auch der laufende Ertrag aus Kapitalanlagen stieg aufgrund höherer Beteiligungs- und Zinserträge von 792 auf 862 Mio. EUR. Damit lag die auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand bezogene Rendite (ohne Kapitalanlagen der Fondsgebundenen Versicherung) bei 3,6%. „Die aktuellen Zinsen machen es für die Kapitalanleger immer schwieriger, auskömmliche Renditen in der Neuanlage zu erwirtschaften. In unserer Neuanlagestrategie konzentrieren wir uns weiterhin auf Anleihen guter Qualität und intensivieren die internationale Diversifikation der Emittenten“, so Dr. Torsten Utecht, Finanzvorstand der Generali Deutschland Holding.
AUSBLICK FÜR DAS GESAMTJAHR 2014 BESTÄTIGT
Als Teil der internationalen Generali Gruppe kann die Generali Deutschland die Vorteile eines starken nationalen und internationalen Unternehmensverbunds für sich nutzen. Zudem ist die langjährige strategische Partnerschaft mit der Deutschen Vermögensberatung, die über mehr als 3.400 Direktionen und Geschäftsstellen verfügt, eine wesentliche Stütze für den gesamten Konzern und mitentscheidend für die erfolgreiche Entwicklung der Gruppe.
Der Konzern ist zuversichtlich, dass er mit seinem bewährten Geschäftsmodell die sehr gute Wettbewerbsposition im deutschen Privatkunden- und Gewerbegeschäft auch im Jahr 2014 weiter festigen kann. Die Optimierung von Prozessen sowie kontinuierliche Verbesserungen in der strukturellen Aufstellung erlauben es, schnell und flexibel auf die Anforderungen des Markts zu reagieren. Ein aktives Kosten- und Komplexitätsmanagement hilft, in den gegenwärtig anspruchsvollen Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben und legt die Basis, um Marktchancen erfolgreich nutzen zu können.
Unter der Voraussetzung, dass im weiteren Jahresverlauf außergewöhnliche Schadenereignisse ausbleiben und sich keine deutlichen Belastungen für das Kapitalanlageergebnis ergeben werden, hält die Generali Deutschland Gruppe für das Geschäftsjahr 2014 an ihrem prognostizierten Konzernergebnis fest.
Quelle: ots