Halbjahresergebnis nach IFRS: Bremer Landesbank mit solidem Gewinn
Bremen – Die Ertragslage der Bremer Landesbank ist stabil. In ihrem Halbjahresfinanzbericht nach IFRS (Bremer Landesbank-Konzern) weist die Bank im ersten Halbjahr 2014 einen Gewinn in Höhe von 60 Mio. Euro vor Steuern aus (nach 29 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013).
Die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres waren erneut von der anhaltend schwierigen Situation auf den Schiffsmärkten geprägt. Aktuell sind erste Entspannungstendenzen festzustellen; es kann hier jedoch noch keine Entwarnung gegeben werden.
Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorsitzender des Vorstandes der Bremer Landesbank, ist zufrieden mit der Entwicklung des operativen Geschäftes der Bank: „Der Schiffssektor befindet sich nach wie vor im Krisenmodus“, betont er. „Die weitere Entwicklung wird auch im zweiten Halbjahr unsere Kraft und Aufmerksamkeit erfordern. Insofern können wir dieses gute Ergebnis nicht einfach zum Jahresende hochrechnen. Aber unsere Ertragslage ist stabil; wir haben insgesamt ein ausgewogenes Kundenportfolio.“
Die Portfolien der Bank orientieren sich an der regionalen Wirtschaft. Der Mittelstand im Nordwesten ist robust aufgestellt und hat die Herausforderungen der vergangenen Jahre gut gemeistert. In Spezialgebieten wie Erneuerbare Energien, Sozialimmobilien, Mobilien-Leasing und Schiffe ist die Bremer Landesbank auch überregional tätig – teilweise bundesweit marktführend. Über 70% ihrer Bilanzsumme sind echtes Kundengeschäft.
„Unser Schiffsportfolio hat sich im ersten Halbjahr 2014 um 233 Mio. Euro reduziert. Derzeit nehmen aber auch unsere Unternehmenskunden weniger Betriebsmittelkredite in Anspruch“, erläutert Kaulvers die Entwicklung des Kundenportfolios. „In den Segmenten Erneuerbare Energien und Mobilien-Leasing hingegen wachsen wir weiter.“
Eine Herausforderung für die gesamte Branche ist das dauerhaft niedrige Zinsniveau. Dieses führt einerseits zu einer Belastung des Zinsüberschusses, andererseits zu erhöhten Pensionsrückstellungen.
Dennoch konnte die Bank ihr Zinsergebnis vor Risikovorsorge im ersten Halbjahr 2014 noch einmal – wenn auch geringfügig – auf 221 Mio. Euro steigern. „Wir gehen zur Steigerung unserer Performance keine erhöhten Risiken durch Fristentransformationen ein“, erläutert Kaulvers den moderaten Anstieg im Zinsergebnis. „Wir nehmen zum Beispiel keine zusätzlichen kurzfristigen, günstigen Mittel auf, um sie dann langfristig und teuer wieder auszuleihen.“ Hier bleibt die Bremer Landesbank konservativ.
Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge beträgt im ersten Halbjahr 2014 118 Mio. Euro (88 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013). Die Risikovorsorge fiel durch den niedrigeren Aufwand für Portfoliowertberichtigungen/Schiffe zum Stichtag 30.06.2014 deutlich geringer aus.
Das Provisionsergebnis liegt mit 19 Mio. Euro ebenfalls knapp über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Das Handelsergebnis inkl. Ergebnis aus Hedge Accounting beträgt 4 Mio. Euro (nach 18 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013).
Die Verwaltungsaufwendungen liegen mit 92 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau; das liegt im Rahmen der Planung.
Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt im ersten Halbjahr 2014 47 Mio. Euro (nach 23 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013).
Nach einer harten Kernkapitalquote nach Basel II von 9,1% zum 31.12.2013 beträgt die harte Kernkapitalquote nach Basel III zum 30.06.2014 8,6%. Die Bremer Landesbank strebt generell eine harte Kernkapitalquote über 9% an. Der Wechsel von Basel II auf Basel III zu Beginn des Geschäftsjahres hat die harte Kernkapitalquote jedoch temporär gedrückt. Dr. Stephan Andreas-Kaulvers: „Wir arbeiten mit umfangreichen Maßnahmen daran, die harte Kernkapitalquote wieder nachhaltig über 9% zu bekommen.“ Dazu gehört unter anderem der weitere Abbau des Credit Investment Portfolios und der wertschonende, risikoorientierte Rückbau des Schiffsportfolios.
Die Gesamtkapitalquote beträgt zum 30.06.2014 10,7% (nach 10,9% zum 31.12.2013)
Ausblick 2014
Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet die Bremer Landesbank ein ordentliches Ergebnis. Kaulvers: „Das zweite Halbjahr 2014 wird noch einmal herausfordernd. Die Entwicklung an den Schiffsmärkten birgt weiter Unsicherheiten. Dennoch gehen wir von einem stabilen Gewinn aus.“
Darüber hinaus ist die Bremer Landesbank über ihre Zugehörigkeit zur NORD/LB-Gruppe in den sogenannten „Asset Quality Review“ (AQR) und in der Folge in den Stresstest eingebunden. Da die Arbeiten sowohl zum AQR als auch zum Stresstest bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abgeschlossen sind, kann eine Aussage zu möglichen Ergebnissen und hieraus potenziell ergehenden Wirkungen nicht getroffen werden.
Insbesondere die Diskussionen zu den Bewertungen von Schiffsportfolien können aber einen größeren Einfluss auf die Ergebnisse des AQR und des Stresstests nehmen; hiervon könnte die Bremer Landesbank indirekt betroffen sein.
Quelle: ots