Immobilienpreise in Schleswig-Holstein bis zu 24 Prozent gestiegen
Kiel – In den großen Siedlungsräumen in Schleswig-Holstein sind in den vergangenen zwei Jahren die Immobilienpreise deutlich gestiegen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungs-institut F+B (Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH). Im Durchschnitt mussten Käufer für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser 13,2 Prozent und für bestehende Eigentumswohnungen 24,2 Prozent mehr zahlen als noch vor zwei Jahren. Ermittelt wurden Preise in Städten und Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern.
„Wie von uns erwartet zeigt die Untersuchung, dass die Immobilienpreise in den großen Siedlungsräumen seit 2012 gestiegen sind. In diesen Regionen wächst zum Teil auch die Bevölkerung überproportional“, so Peter Magel, Vorstandsvorsitzender der LBS, bei der Präsentation der Immobilienmarkt-Studie am Dienstag in Kiel.
Im Untersuchungszeitraum 30.06.2013 bis zum 30.06.2014 reichen die Angebotspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser von 1.020 Euro bis zu 2.595 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Wer in Kiel-Düsternbrook, Wedel, Ahrensburg, Travemünde, Norderstedt-Glashütte oder in Reinbek wohnen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen als zum Beispiel in Heide, Rendsburg, Schleswig, Itzehoe oder Neumünster.
Peter Magel dazu: „Bis auf wenige lokale Ausnahmen sind die Preise gestiegen. In besonders begehrten Wohnlagen zahlen Käufer für gebrauchte Eigenheime bis zu 640 Euro pro Quadratmeter mehr als noch vor zwei Jahren.“
Die Preise für Eigentumswohnungen lagen zwischen 751 Euro und 2.723 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Preise mit über 2.100 Euro pro Quadratmeter werden in Kiel-Düsternbrook, Travemünde, Heikendorf, Holtenau, Norderstedt-Glashütte und Lübeck-Altstadt verlangt. Deutlich unter 900 Euro pro Quadratmeter und damit sehr viel günstiger sind Eigentumswohnungen zum Beispiel in Lübeck-Moisling, in Neumünster/Faldera oder Rendsburg.
„Die Preisentwicklung folgt der Immobiliennachfrage“, erläutert Magel und weist auf die Bevölkerungsentwicklung hin. „Die Menschen ziehen in Regionen, in denen sie eine gute Infrastruktur und Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in erreichbarer Nähe finden.“
Insgesamt verzeichnete Schleswig-Holstein in der Zeit vom 1. Januar 2012 bis 30. September 2013 laut Statistikamt Nord einen Bevölkerungszuwachs von 11.377 Einwohnern (plus 0,4 %). Davon zogen die in der Studie untersuchten Siedlungsräume mit 10.302 Menschen (plus 0,8 %) überproportional mehr neue Einwohner an.
Auch zukünftig erwartet der LBS-Chef in den großen Siedlungsgebieten steigende Bevölkerungszahlen und Immobilienpreise. „Profitieren werden Regionen, die ihre Infrastruktur entsprechend ausrichten“, so Magel. Dazu gehörten zum Beispiel Bildungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur- und Freizeitangebote, schnelles Internet und gute Seniorenbetreuung. „Gerade ältere Menschen suchen zunehmend die Nähe einer urbanen Infrastruktur, die sie in den Vororten größerer Städte und in Kleinstädten finden.“
Für den neuen LBS-Immobilienmarktatlas wurden neben Daten aus offiziellen statistischen Quellen 8.658 öffentlich zugängliche Immobilien-Angebote für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen aus den Siedlungsgebieten Kiel, Flensburg, Lübeck, Neumünster und Norderstedt mit Stadtteilen und einigen Umlandgemeinden, sowie den Städten in den Regionen Nord-West, Nord-Ost, Süd-West und Süd-Ost ausgewertet. Die Ergebnisse helfen, die Markt-transparenz zu erhöhen und liefern Anhaltspunkte für die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung auf dem schleswig-holsteinischen Immobilienmarkt.
Den LBS-Immobilienmarkt-Atlas 2014 „Städte, Gemeinden und Siedlungsräume über 20.000 Einwohner“ gibt es als kostenloses Download im Internet unter www.lbs.de/unternehmen/schleswig_holstein_hamburg/ unter Publikationen/LBS-Immobilienmarktatlas. Sie kann auch als Druckfassung unter der Fax-Nr. (0431) 20000-9510 oder per E-Mail unter presse@lbs-shh.de angefordert werden (solange der Vorrat reicht).
Quelle: ots