Frankfurt am Main – 2013 war insgesamt ein gutes Jahr für die Kunststofferzeuger in Deutschland: Die Produktion wuchs um 1,7 Prozent auf 19,8 Millionen Tonnen, die Umsätze um 5,8 Prozent. Sie erreichten so 26,7 Milliarden Euro. Im Inlandsgeschäft stiegen die Umsätze um 3,7 Prozent, im Ausland um 7,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten blieb stabil.
12,2 Millionen Tonnen Kunststoff und damit 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr wurden aus Deutschland exportiert. Importiert wurden 8,5 Millionen Tonnen Kunststoff, ein Plus von 1,8 Prozent. Der Außenhandelsüberschuss lag bei 3,7 Millionen Tonnen oder 8,2 Milliarden Euro.
Trotz dieser positiven Zahlen und auch wenn „das zarte Pflänzchen Aufschwung weiter wächst“, wie der Vorsitzende von PlasticsEurope Deutschland, Dr. Josef Ertl, formulierte, sehen die Kunststofferzeuger auch Wolken am Horizont; neben Chancen erkennt man auch Risiken. Dr. Ertl nannte insbesondere die in Deutschland stetig steigenden Energiekosten, eine EU-Politik, die Kunststoff viel zu oft einseitig und vorschnell als Teil des Problems verstehe statt als Teil der Lösung, und die Unwägbarkeiten rund um die politische Krise der Ukraine.
Kunststoff hat in Sachen Innovation, Umweltschutz und Ressourceneffizienz sehr viel zu bieten. Dies erkennen laut Dr. Ertl auch die Menschen in Deutschland. Gemäß einer Repräsentativumfrage sehen deutlich über zwei Drittel der Befragten Kunststoff und die Kunststoffindustrie positiv. Das positive Image hänge zu großen Teilen an der Wandlungs- und Innovationsfähigkeit von Kunststoff, am Potenzial zum Ressourcenschutz und zum Energiesparen sowie an dem direkt erfahrbaren Nutzen für den Einzelnen. Bisweilen werde dennoch ein Gegensatz zwischen Kunststoff und Umwelt konstruiert. „Dabei ist das Gegenteil der Fall – Kunststoffanwendungen dienen der Umwelt“, so Dr. Ertl, der dies am konkreten Beispiel der Kunststoffverpackung erläuterte. Stetige Weiterentwicklungen hätten unter anderem dazu geführt, dass immer mehr Waren mit immer weniger Material verpackt werden könne. Dies spare Transportkosten und Energie und schone natürliche Ressourcen. Die Industrie sei gefordert, dies den Menschen noch besser zu vermitteln. „Unser Werkstoff, der in Sachen Nutzen, Innovation, Umweltschutz sowie Energie- und Ressourceneffizienz so enorm viel zu bieten hat, ist dabei das Pfund, mit dem wir wuchern können“, erklärte Dr. Ertl. Ähnliches gelte bei der Kunststoffverwertung, auch hier müsse der Dialog intensiviert werden: „Deutschland ist mit seiner Verwertungsquote von 99 Prozent top in der Welt, hiesige Recyclingtechnologien sind ein Exportschlager – und dennoch schützt dies nicht vor neuen, manchmal wenig realistischen Zusatzanforderungen an das Kunststoffrecycling“, erläuterte Dr. Ertl.
Abschließend zeigte sich Dr. Ertl überzeugt, dass der Erfolg des Kunststoffs weitergehen werde. Kunststoff leiste auf vielfältige Weise über die ganze Palette der Einsatzgebiete immer wieder seinen Beitrag zu „Bestmarken“: im Automobil, im Baubereich, in der Verpackung – wie auch im Spitzensport. Diese Erfolgsgeschichte sei noch lange nicht zu Ende.
Quelle: ots