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Umsetzung Kostensenkungsprogramm SGL2015 im Plan

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Wiesbaden – Das Geschäftsjahr 2013 verlief für die SGL Group – The Carbon Company – schlechter als ursprünglich erwartet, aber im Rahmen der im Juni 2013 angepassten Prognose. Vor allem bedingt durch den Preisdruck bei Graphitelektroden und den zyklischen Abschwung bei Graphitspezialitäten sank der Konzernumsatz um 10 % auf 1.477,0 Mio. EUR. Durch die rückläufige Entwicklung in allen drei Geschäftsfeldern verringerten sich das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen auf 19,5 Mio. EUR (2012: 164,4 Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 1,3 % (2012: 10,0 %). Die Kosteneinsparungen aus dem Kostensenkungsprogramm SGL2015 beliefen sich konzernweit auf rund 69 Mio. EUR und lagen damit deutlich über den erwarteten Einsparungen von 50 Mio. EUR. Davon entfielen rund 27 Mio. EUR auf die SGL Excellence Initiative.

 Quellenangabe: "obs/SGL Carbon SE/SGL Group"
Quellenangabe: „obs/SGL Carbon SE/SGL Group“

Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns und aufgrund der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen mussten im Berichtsjahr negative Sondereinflüsse von insgesamt 226,9 Mio. EUR im EBIT erfasst werden. Diese setzten sich zusammen aus Wertminderungen (120,6 Mio. EUR) und Abwertungen aus Projektanpassungen (22,1 Mio. EUR) im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites sowie aus Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit SGL2015 (84,2 Mio. EUR). Dementsprechend betrug das Konzern-EBIT nach Sondereffekten und Restrukturierungsaufwendungen minus 207,4 Mio. EUR (2012: 110,2 Mio. EUR).

Jürgen Köhler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Das Jahr 2013 war für unseren Konzern eines der operativ schwierigsten überhaupt und verlief enttäuschend. Deshalb haben wir mit SGL2015 ein umfassendes konzernweites Kostensenkungsprogramm auf den Weg gebracht, mit dem wir den gewachsenen Herausforderungen begegnen. Die Neustrukturierung des Konzerns zeigt bereits erste Erfolge. Jetzt gilt es, die Restrukturierungen weiter voranzutreiben, um die SGL Group wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zurückzuführen. Als Technologiekonzern werden wir dabei die Balance zwischen Kostensenkungen und gezielten Investitionen in Zukunftstechnologien und Innovationen im Auge behalten.“

Keine Dividende für das Geschäftsjahr 2013

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber 2012 leicht von minus 53,5 Mio. EUR auf minus 50,7 Mio. EUR. Damit belief sich das Vorsteuerergebnis auf minus 276,4 Mio. EUR (2012: 24,1 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten lag bei minus 365,2 Mio. EUR (2012: 20,1 Mio. EUR). Hierin sind steuerliche Sonderaufwendungen von 84 Mio. EUR berücksichtigt. Insgesamt ergibt sich für 2013 ein Jahresfehlbetrag von 396,4 Mio. EUR (2012: Jahresüberschuss von 5,9 Mio. EUR).

Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 70,9 Mio. Aktien sank das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf minus 5,59 EUR (2012: 0,08 EUR). Angesichts des hohen Fehlbetrags im Geschäftsjahr 2013 sowie des schwachen Jahresauftakts in diesem Jahr werden Vorstand und Aufsichtsrat der SGL Carbon SE für das Geschäftsjahr 2013 der Hauptversammlung keine Dividende vorschlagen.

Im Berichtsjahr 2013 verringerte sich die Bilanzsumme um 21,5 % auf 2.009,2 Mio. EUR (31. Dezember 2012: 2.559,7 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren hauptsächlich die genannten Sondereinflüsse sowie die Rückzahlung der fälligen Wandelanleihe im Mai 2013 in Höhe von 145,5 Mio. EUR, Abschreibungen auf aktivierte latente Steuern und die Entkonsolidierung der SGL Rotec. Diese Sondereinflüsse führten zu einem Rückgang des Eigenkapitals auf 650,8 Mio. EUR (31. Dezember 2012: 1.067,0 Mio. EUR) und einer niedrigeren Eigenkapitalquote von 32,4 % (31. Dezember 2012: 41,7 %).

Deutlich positiver Free Cashflow von 38,2 Mio. EUR

Beim Free Cashflow wurde durch den Abbau von Umlaufvermögen und deutlich reduzierte Investitionen eine signifikante Verbesserung um 104 Mio. EUR auf plus 38,2 Mio. EUR (2012: minus 66,2 Mio. EUR) erreicht. Dementsprechend konnten die Nettofinanzschulden der SGL Group auf 447,7 Mio. EUR (31. Dezember 2012: 459,3 Mio. EUR) zurückgeführt werden.

Segmentberichterstattung

Performance Products (PP): Werkschließungen als Konsequenz aus schwierigen Rahmenbedingungen

Vor allem aufgrund der unbefriedigenden Preisentwicklung bei Graphitelektroden verminderte sich der Umsatz im Geschäftsfeld PP um 20 % auf 755,9 Mio. EUR (2012: 940,7 Mio. EUR). Entsprechend sank das EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen auf 69,4 Mio. EUR (2012: 179,2 Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 9,2 % (2012: 19,0 %). Die Einsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf 28,2 Mio. EUR. Davon entfielen 12,5 Mio. EUR auf die SGL Excellence Initiative.

Die angekündigte Schließung der Werke in Lachute (Kanada) und Narni (Italien) sowie weitere Maßnahmen im Zuge von SGL2015 führten zu Restrukturierungsaufwendungen von 59,5 Mio. EUR.

Graphite Materials & Systems (GMS): Schwieriges Umfeld belastet Umsatz und EBIT

Der Umsatz ging um 16 % auf 408,1 Mio. EUR zurück (2012: 486,2 Mio. EUR). Während der Geschäftsbereich Process Technology auf dem Rekordniveau des Vorjahres lag, musste der Geschäftsbereich Graphite Specialties aufgrund der geringeren Nachfrage aus wichtigen Kundenindustrien einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnen.

Die niedrigere Auslastung der Produktionsanlagen führte dazu, dass das EBIT auf 30,1 Mio. EUR (2012: 67,4 Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 7,4 % (2012: 13,9 %) zurückgingen. Die Kosteneinsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf 13,6 Mio. EUR; davon entfielen 7,9 Mio. EUR auf SGL Excellence.

Carbon Fibers & Composites (CFC): Umsatz steigt um mehr als 40 %

Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten (ohne die Ende 2013 veräußerte SGL Rotec) stieg um 44,5 % auf 309,3 Mio. EUR (2012: 214,1 Mio. EUR). Zu diesem Umsatz steuerte der 2012 erworbene portugiesische Acrylfaserhersteller Fisipe mit 116,7 Mio. EUR (2012: 81,1 Mio. EUR) bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug minus 32,9 Mio. EUR (2012: minus 23,9 Mio. EUR). Der Verlust ist im Wesentlichen auf das weiterhin niedrige Preisniveau und die anhaltend schwache Kapazitätsauslastung zurückzuführen. Die Kosteneinsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf 9,7 Mio. EUR, davon 6,3 Mio. EUR aus SGL Excellence. Als Folge der 2013 durchgeführten Impairment-Tests wurden Sonderabschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Goodwill von 145,2 Mio. EUR vorgenommen. Hinzu kamen Restrukturierungsaufwendungen aus SGL2015 von 1,4 Mio. EUR, so dass das EBIT nach Sondereinflüssen bei minus 179,5 Mio. EUR (2012: minus 78,1 Mio. EUR) lag.

Der nicht im konsolidierten Konzernumsatz der SGL Group enthaltene Umsatz der At-Equity bilanzierten Beteiligungen innerhalb von CFC stieg um 44,1 % auf 187,2 Mio. EUR (2012: 129,9 Mio. EUR, jeweils 100 % der Werte der Gesellschaften). Die auf die Joint Ventures angefallenen Verluste konnten 2013 insgesamt deutlich von 32,6 Mio. EUR in 2012 auf 18,3 Mio. EUR reduziert werden.

Ausblick 2014 geprägt vom anhaltend schwierigen Marktumfeld

Die SGL Group ist auch im Geschäftsjahr 2014 in einigen Geschäftsbereichen weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Die im Abschlussquartal 2013 beobachteten negativen Trends vor allem im Hauptgeschäft mit Graphitelektroden setzten sich in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2014 fort. Das dürfte zu einem stabilen Konzernumsatz gegenüber 2013 führen (auf vergleichbarer Basis und unter Einbeziehung des erstmalig anteilig konsolidierten Gemeinschaftsunternehmens mit BMW). Das Konzern-EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen wird sich deutlich rückläufig entwickeln, da die zu erwartende schwache Preisentwicklung bei Graphitelektroden die auslastungsbedingte Verbesserung in den anderen Geschäftsbereichen überlagern wird.

Obwohl ein Großteil der Aufwendungen in Verbindung mit dem Kostensenkungsprogramm SGL2015 bereits im Geschäftsjahr 2013 gebucht wurden, werden auch 2014 weitere Aufwendungen anfallen, die jedoch aus heutiger Sicht deutlich geringer sein werden. Die Refinanzierung, die im Dezember 2013 erfolgreich umgesetzt wurde, gibt dem Unternehmen eine langfristige Finanzierungsbasis. Allerdings wird der höhere Zinssatz der neuen Unternehmensanleihe das Finanzergebnis belasten. Insgesamt wird daher für das Konzernergebnis, sowohl vor als auch nach Steuern, ein weiterer Verlust prognostiziert. Dieser wird aber – abhängig vom Ausmaß weiterer Restrukturierungsaufwendungen – deutlich geringer ausfallen als im Geschäftsjahr 2013.

Quelle: ots

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