Osnabrück. Versicherungsmanager halten die von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplante Bindung der Bonuszahlungen an den langfristigen Unternehmenserfolg für «vernünftig und gerechtfertigt» und hätten auch keine Einwände gegen einen höheren Spitzensteuersatz. In einem Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag) betonte das für Finanzen und Lebensversicherungen zuständige Vorstandsmitglied der Generali, Volker Seidel, die Versicherungswirtschaft habe stets langfristig und umsichtig gehandelt. Die Boni bei Versicherungen lägen daher auch «deutlich unter denen der meisten Banken», betonte Seidel.
Er habe auch Verständnis dafür, wenn hohe Einkommen und Vermögen steuerlich stärker als bisher zur Finanzierung staatlicher Aufgaben herangezogen würden, meinte Seidel unter Bezug auf die Diskussion um höhere Steuersätze für Boni. Dabei dürfe es aber keine Ungleichbehandlung verschiedener Berufsgruppen geben. Es müsse der Grundsatz gelten: Gleiche Steuern für gleiches Einkommen. Wenn zum Beispiel ab einem bestimmten Jahreseinkommen der Spitzensteuersatz erhöht werden sollte, «muss das für alle Betroffenen gelten und nicht nur für Manager von Banken und Versicherungen».
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