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Versteckte Mehrkosten für Kohle und Atom fast doppelt so hoch wie EEG-Umlage

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Greenpeace Energy veröffentlicht Studie „Was Strom wirklich kostet“

Hamburg – Konventionelle Energieträger wie Kohle und Atom verursachen 2015 eine finanzielle Mehrbelastung von voraussichtlich 11 Cent pro Kilowattstunde, wenn die versteckten Kosten auf den Strompreis umgelegt würden. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Was Strom wirklich kostet“, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy erstellt hat. Damit würde die „Konventionelle-Energien-Umlage“ den Verbraucher doppelt so viel kosten wie die Umlage für Erneuerbare Energien, ohne dass er dies auf der Stromrechnung erkennen kann.

Quelle: Greenpeace Energy eG
Quelle: Greenpeace Energy eG

Während pro Jahr knapp 20 Milliarden Euro per Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind, Wasser und Sonne fließen, belaufen sich laut Studie die versteckten Zusatzkosten für konventionelle Energieträger 2014 und 2015 auf jeweils rund 40 Milliarden Euro. Darin enthalten sind sowohl staatliche Subventionen und finanzielle Vergünstigungen für konventionelle Energien als auch externe Kosten, mit denen die Gesellschaft für Umweltschäden oder die Endlagerung von Atommüll aufkommt. Die „Konventionelle-Energien-Umlage“ wird nach den Berechnungen des FÖS 2015 gegenüber dem Vorjahr sogar leicht steigen, während die EEG-Umlage sinkt.

„Erneuerbare Energien sind nicht nur sauberer, sondern unterm Strich auch deutlich kostengünstiger als Kohle und Atom“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy. „Das Problem ist aber, dass die hohen Kosten von Kohle und Atom vor dem Stromkunden versteckt werden und indirekt über Steuern und Abgaben bezahlt werden“, so Keiffenheim.

Das Fazit der Wissenschaftler: Anders als häufig angenommen sind nicht die erneuerbaren Energien die „Preistreiber“ der Stromversorgung, sondern sie ersetzen Energieträger mit viel höheren Folgekosten für Steuerzahler und Gesellschaft. „Müssten die Energieversorger diese Zusatzkosten der Stromerzeugung in ihrer Kostenkalkulation berücksichtigen, wären erneuerbare Energien größtenteils heute schon wettbewerbsfähig“, sagt Swantje Küchler, Leiterin Energiepolitik beim Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.

Der volkswirtschaftliche Kostenvorteil der erneuerbaren Energien wird nach den Berechnungen des FÖS noch deutlicher, wenn man die so genannten „Vollkosten“ neuer Anlagen miteinander vergleicht, die auch die Investitionskosten beinhalten. „Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen ist durch Lernkurven- und Skaleneffekte in den vergangenen Jahren immer kostengünstiger geworden, während sich neue konventionelle Kraftwerke kaum noch am Markt refinanzieren können“, sagt Studienleiterin Swantje Küchler.

Danach kostet zum Beispiel eine Kilowattstunde Windstrom aus neuen Anlagen 5,1 bis 8,7 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Atomenergie liegen die Vollkosten mit 18,5 bis 49,8 Cent pro Kilowattstunde um ein Vielfaches höher. Auch Braunkohle (12,6 bis 14,1 Cent pro Kilowattstunde) und Steinkohle (14,7 bis 16,7 Cent pro Kilowattstunde) schneiden hier deutlich teurer ab.

Greenpeace Energy fordert deshalb, die Energiewende zügig umzusetzen und konventionelle Kraftwerke schneller vom Netz zu nehmen als bisher geplant. „Das Weiterlaufen von Atom- und Kohlemeilern kommt sowohl uns als auch folgende Generationen sehr viel teurer zu stehen als ein konsequenter Ausbau der Erneuerbaren“, sagt Marcel Keiffenheim.

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