Die Zinsen befinden sich bereits seit mehr als vier Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau. Und die Mehrheit der Privatanleger in Deutschland erwartet, dass diese Phase niedriger Zinsen mittelfristig weiter anhalten wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter deutschen Privatanlegern von TNS Infratest im Auftrag der DZ Bank, dem Spitzeninstitut der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Demnach rechnen mehr als zwei Drittel der Befragten sogar mit weiterhin negativen Realzinsen: Damit wird der Zustand bezeichnet, dass die Inflationsrate oberhalb des Zinsniveaus liegt.
Negative Realzinsen: Anleger verlieren Jahr für Jahr Geld
Acht von zehn Befragten wissen, dass sie aufgrund der negativen Realzinsen Jahr für Jahr Geld verlieren und damit auch die private Altersvorsorge gefährdet ist. Noch bleiben viele Anleger klassischen, derzeit niedrig verzinsten Zinsanlagen wie Spareinlagen und festverzinslichen Wertpapieren der Umfrage zufolge treu. „Über die negativen Folgen des niedrigen Zinsniveaus sind sich die Anleger aber dennoch absolut im Klaren: Bereits jeder Vierte will jetzt handeln und seine Vermögensanlage ändern“, erklärt Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ Bank. Weitere gut 30 Prozent der Befragten sind entschlossen, zu reagieren, suchen aber noch nach geeigneten Alternativen.
Suche nach geeigneten Alternativen: Aktien und Zertifikate
„Der Wandel im Verhalten vollzieht sich: Anleger erkennen, dass Nichthandeln mit Risiken verbunden ist. Daher wenden sie sich chancenreicheren Wertpapieren zu“, betont Schirmbeck. Angesichts des Niedrigzinsumfelds entscheiden sich immer mehr private Investoren für Aktien: Ein Viertel der Befragten plant ein Aktieninvestment, 16 Prozent wollen Zertifikate erwerben. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Erhebung vor mehr als fünf Jahren. „Aktien und vergleichbare Wertpapiere wie Zertifikate machen Anleger unabhängiger vom allgemeinen Zinsniveau, gewinnen so deutlich an Attraktivität und sind dank guter Konjunkturaussichten vergleichsweise günstig bewertet“, so Schirmbeck.
Quelle: djd