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Zinskürzungen im großen Stil als mögliche Folge der EZB-Entscheidung

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Die Durststrecke für deutsche Sparer geht weiter. Auch in der letzten Woche haben Banken verstärkt zum Rotstift gegriffen und die Zinsen beim Tagesgeld und Festgeld nach unten korrigiert bzw. Festgeld-Laufzeiten gestrichten. Alleine 9 der 125 Banken, die von der Redaktion des Fachportals Tagesgeldvergleich.net beobachtet werden, haben in der ersten Woche ihre Zinsen beim Tagesgeld gesenkt – um 2 bis 15 Basispunkte.

Quelle: Franke-Media.net
Quelle: Franke-Media.net

Beim Festgeld sieht die Lage ähnlich aus: bei 8 der 85 von der Redaktion des Fachportals Tagesgeldvergleich.net beobachteten Angeboten wurden in der Woche vom 10. bis 17. März die Zinsen gesenkt – um bis zu 20 Basispunkte, also deutlich stärker als es beim Leitzins oder Einlagenzins abwärts ging.

Es ist davon auszugehen, dass ein wesentlicher Grund für die konsequenten Zinssenkungen in der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 10. März 2016 zu finden ist. Auch wenn es sich „nur“ um 0,05 Prozentpunkte handelt, die Entscheidung der EZB, den Leitzins auf 0,00 Prozent zu senken, trifft Sparer empfindlich.

Die aktuelle Situation und die Hoffnung auf ein besseres Zinsniveau sowie die damit verbundene Unsicherheit der privaten Sparer führen dazu, dass neben Tagesgeld bevorzugt auf Festgeld mit auf kurzen Laufzeiten zugegriffen wird. Die Bindung ist überschaubar, Anleger müssen somit nicht allzu lange auf ihr Geld verzichten.

Offenbar sind die kurzen Laufzeiten für Banken aber nicht lukrativ. Denn infolge der großen Nachfrage haben einige Geldhäuser kurzfristige Laufzeiten (vorerst) gestrichen.

Die CreditPlus Bank hat zum Beispiel überraschenderweise am 16. März 2016 die kurzfristigen Laufzeiten von 3, 6 und 9 Monaten vorübergehend aus ihrem Programm genommen.

Neben der Senkung des Leitzinses wurde auch der Strafzins für Banken, die ihr Geld bei der EZB parken, von -0,3 auf -0,4 Prozent geändert. Die Konsequenz daraus dürften auch zahlreiche Verbraucher zu spüren bekommen, wenn auch nur indirekt. Grund: Die Geldhäuser deponieren aus Angst vor Ausfällen ihr Geld lieber bei der EZB anstatt Kredite zu vergeben. Somit werden die Banken den Strafzins einfach umlegen, indem sie auf die Einlagen institutioneller Kunden, wie Versicherungen, Pensionskassen und Unternehmen, Zinsen berechnen. Dies ist ein nicht unerheblicher Posten in der Bilanz. Gerade Versicherungen sind verpflichtet, einen Teil ihrer Kundengelder in sichere Anlageformen zu investieren, so dass es kaum ein Weg aus diesem Dilemma gibt. Um den Schaden so gering wie möglich zu halten, werden zukünftig wohl die Kunden zur Kasse gebeten.
„Durch die jüngste Entscheidung der EZB, an der Niedrigzinspolitik festzuhalten, schreitet der Vermögensverlust der privaten Anleger immer schneller voran.“ sagt Daniel Franke, Inhaber von Tagesgeldvergleich.net und fügt hinzu „Angesichts der aktuellen Inflationsrate von 0,00 % können Anleger zwar auch mit relativ niedrig verzinsten Anlageprodukten eine Realrendite erwirtschaften, auf Dauer ist das allerdings keine akzeptable Lösung.“

Quelle: Franke-Media.net

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