Die Digitalisierung schreitet auch in Deutschland unaufhaltsam voran und nimmt zunehmend Einfluss auf mehr und mehr Bereiche des Alltags. Auch das Gesundheitswesen wird durch digitale Lösungen verändert, was in vielen Fällen Vorteile verspricht. Kritiker warnen allerdings vor einer überhasteten Einführung und warnen vor potenziellen Gefahren. Welche Bereiche des Gesundheitswesens sind heute schon digitalisiert und wie wird sich die Branche in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln?
Der Bedarf an digitalen Technologien nimmt zu
Digitale Technologien kommen innerhalb des Gesundheitswesens bereits vielerorts zum Einsatz, der Bedarf an entsprechenden Lösungen steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. Insbesondere folgende Bereiche sind bereits digitalisiert:
- Elektronische Patientenakte
Die Elektronische Patientenakte (ePA) vereinfacht zahlreiche Abläufe und soll für mehr Transparenz beim Austausch von Patientendaten zwischen Ärzten sorgen. - Telemedizin
Telemedizin für die Betreuung von Patienten per Telefon oder Videochat sind zwar nicht neu, das Potenzial ist in Deutschland aber längst nicht ausgeschöpft. Insbesondere Technologien wie Virtual Reality und Künstliche Intelligenz, könnten zukünftig Verbesserungen in Bezug auf die Fernbetreuung und Versorgung von Patienten hervorbringen. - Elektronische Rezepte
Um ihnen die Beschaffung ihrer Medikamente zu vereinfachen und auch die Zettelwirtschaft zu verringern, können Patienten bereits jetzt elektronische Rezepte nutzen können. So kann das Rezept beispielsweise nach einer Videosprechstunde mit einem Arzt direkt ausgestellt werden, wodurch der Weg zum Arzt, um dieses abzuholen, entfällt. Das E-Rezept kann auch genutzt werden, um die Medikamente über einer Online-Apotheke zu bestellen. - Online-Buchungssysteme
Online-Buchungssysteme können die Abläufe in Praxen und Krankenhäusern stark vereinfachen. Durch die zentrale Speicherung werden doppelte Buchungen oder andere Irrtümer konsequent vermieden und automatisierte Abläufe sorgen für einen enormen zeitlichen Gewinn. - Virtual Reality (VR) und Künstliche Intelligenz (KI)
Von den Technologien VR und KI erwartet man sich zukünftig starke Verbesserungen in vielen Bereichen des Gesundheitswesens. Künstliche Intelligenz wird heute bereits genutzt, beispielsweise bei der Früherkennung von Alzheimer oder anderen Krankheiten. Medizinstudenten lernen operative Eingriffe vielerorts bereits in einer künstlich simulierten Realität mittels VR-Brille und entsprechenden Geräten.
Unter folgendem Link finden sich weitere interessante Informationen zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Ausblick
Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen wird dafür sorgen, dass langfristig immer mehr Informationen über die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung von Krankheiten zur Verfügung stehen. Eine Analyse dieser Daten kann die Gesundheitsversorgung durchaus verbessern. Das größte Problem in diesem Zusammenhang ist derzeit noch, die Sicherheit von personenbezogenen Gesundheitsdaten sicherzustellen.
Nicht zuletzt nutzen Menschen immer öfter auch im privaten Rahmen Fitness-Tracker oder ähnliche Geräte, um ihre Körperfunktionen zu überwachen und auszuwerten. Zukünftig könnten Roboter hochpräzise Operationen durchführen, wodurch Behandlungsfehler durch menschliches Versagen ausgeschlossen werden. Auch der Personalmangel könnte durch den Einsatz obsolet werden, sei es in der Medizin, oder in der Pflege. Man kann zudem davon ausgehen, dass KI, als eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft, die Qualität der medizinischen Versorgung nachhaltig zu verbessern.