Sicherlich hat jeder schon mal unter einer Geschmacksstörung gelitten. Eine Geschmacksstörung tritt häufig bei Erkältungskrankheiten auf. Da das Geschmackszentrum mit den Riechzellen eng miteinander verbunden ist, kommt es bei Erkältungen mit einhergehender Rhinitis, sehr häufig auch zum Ausfall des Geschmacksempfindens. Diese Dysgeusien verschwinden in der Regel, nach Abklingen der Erkältungsbeschwerden, auch sehr schnell wieder selber.
Es gibt verschiedene Arten der Geschmacksstörung
Die Zunge ist in vier Geschmackszonen aufgeteilt, die das Empfinden klassisch in Süß, Sauer, Bitter und Salzig aufgeteilt. Alle anderen feinen Nuancen werden sozusagen gerochen. Die Geschmacksempfindung “Scharf” hingegen ist, genau genommen ein Schmerzsignal der Nerven. Bei einer Geschmacksstörung (Dysgeusie) werden verschiedene Arten unterschieden:
- Parageusie – veränderte Wahrnehmung von Geschmacksreizen
- Kakogeusie – unangenehmes oder übel schmeckendes Geschmacksempfinden
- Hypogeusie – verminderte Geschmackswahrnehmung
- Ageusie – Verlust der Geschmackswahrnehmung, dabei wird allerdings zwischen einer kompletten Ageusie, einer funktionellen- und partiellen Ageusie unterschieden
- Hypergeusie – vermehrte oder gesteigerte Geschmackswahrnehmung die allerdings nur sehr selten auftritt
- Ursachen einer Dysgeusie
Hinter einer Geschmacksstörung können viele Ursachen stecken. Die einfachste ist, wie schon erwähnt, eine harmlose Erkältung. Trotzdem sollte eine Dysgeusie immer von einem Arzt abgeklärt werden. Eine nicht behandelte Erkältung beziehungsweise ein grippaler Infekt, kann auch immer Spätfolgen nach sich ziehen.
- Eine weitere Ursache von Geschmacksstörungen kann eine Schädigung der Geschmacksknospen (“Sinnesorgan” für Geschmack), sein. Die Autoimmunkrankheit “Sjögren-Syndrom” ist beispielsweise eine ernsthafte Erkrankung bei der die Speichel- und Tränendrüsen angegriffen werden und zu entzündlichen Prozessen führt. Beim Sjögren-Syndrom werden ebenfalls die Geschmacksknospen beschädigt.
- Aber auch der übermäßige Genuss von Zigaretten oder Alkohol können, wegen der enthaltenen Zellgifte, zur Schädigung der Geschmacksknospen beitragen.
- Eine Nervenleitstörung kann ebenfalls zu einer Geschmacksstörung führen. Infolge einer Tonsillektomie (Mandelentfernung) kann es zu einer Dysgeusie kommen. Auch eine Ohroperation kann eine Störung des Geschmacksempfindens zur Folge haben.
- Mit einer der Hauptursachen für Geschmacksstörungen ist die Chemotherapie bei Krebserkrankungen. Eine Strahlentherapie, im Kopf-Hals-Bereich, führt zu einer Verminderung, besser gesagt zur Veränderung des Speichelflusses. Die Geschmacksknospen werden zerstört.
- Möglich ist auch eine altersbedingte Geschmacksknospenabnahme. Mit zunehmendem Alter verringern sich die Geschmacksknospen. Das Geschmacksempfinden nimmt deutlich ab.
- Medikamente können ebenfalls eine Geschmacksstörung auslösen. Häufig kommt es dabei zu einem bitteren Geschmack im Mund. Medikamente die einen bitteren Geschmack auslösen, sind unter anderem Antidepressiva, Antibiotika und bestimmte Blutdruckmedikamente. Die Ursachen für bitteren Geschmack im Mund können aber auch hormonelle oder psychische Ursachen haben.
Bei einer Dysgeusie an Vorerkrankungen denken
Sie sehen, die Palette der möglichen Ursachen einer Ageusie ist enorm hoch. Um eine schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er weiß am Besten, wie die Geschmacksstörung zu behandeln ist. In den meisten Fällen hat die Dysgeusie eher harmlose Ursachen. Eine Geschmacksstörung löst sich in der Regel aber nicht von alleine auf. Eine ausführliche Diagnostik kann allerdings nur beim Arzt durchgeführt werden. Natürlich kann man auch selber schon einiges tun, die Ursachen für bitteren Geschmack, in Eigeninitiative zu beheben. Hilft alles nichts, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Denken Sie bei einer Geschmacksstörung auch immer an bereits vorliegenden Erkrankungen. Auch Diabetes, Epilepsie oder Multiple Sklerose können eine Dysgeusie mit sich bringen.