KKH verzeichnete während der Pandemie-Hochphase Rückgang um rund 80 Prozent
Nach einem aktuellem Beschluss der Großen Koalition sollen gesetzlich Versicherte in diesem Jahr wegen der Corona-Krise mehr Unterstützung zur Betreuung ihrer kranken Kinder erhalten. Für Elternpaare soll das Kinderkrankengeld für jeweils fünf weitere Tage und für Alleinerziehende für zusätzliche zehn Tage gewährt werden. Dies sei eine wichtige Unterstützung für berufstätige Eltern in einer Zeit, in der die große Mehrheit der Arbeitnehmer wieder an ihre Arbeitsplätze in Betrieben und Verwaltungen zurückkehrt, so Daniela Preußner, Pressesprecherin der KKH Kaufmännische Krankenkasse.
Anders sah die Situation noch zur Zeit des Lockdowns aus. Laut Daten der KKH hatten von Januar bis April 2020 bundesweit rund 49.250 Eltern Kinderkrankengeld bei der KKH beantragt. Im Vorjahreszeitraum waren es hingegen mehr als 59.600 Mütter und Väter. Vor allem im Lockdown-Monat April 2020 sank die Quote drastisch im Vergleich zu 2019. Die KKH registrierte 80 Prozent weniger Anträge. In den Vormonaten Januar, Februar und März 2020 hingegen blieb die Anzahl der Tage, an denen Eltern Kinderkrankengeld von der KKH erhielten, im Vergleich zu 2019 nahezu gleich.
Regionale Unterschiede
Nirgendwo sank die Kinderkrankengeld-Quote im April 2020 so drastisch wie in Niedersachsen (minus knapp 90 Prozent), gefolgt von Hamburg mit minus 87,5 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit minus rund 86 Prozent. In Rheinland-Pfalz (minus 55,5 Prozent) und Bayern (minus knapp 69 Prozent) registrierte die KKH hingegen den geringsten Rückgang im Ländervergleich. Dort gab es offenbar mehr Eltern, die in systemrelevanten Berufen beziehungsweise in Jobs arbeiten, die kein Homeoffice zulassen oder keine Kurzarbeit erforderten. Diese Mütter und Väter mussten wie bereits vor der Krise dem Arbeitsplatz fern bleiben und Kinderkrankengeld beantragen, um den Nachwuchs zu Hause betreuen zu können.
Eltern in der Corona-Krise unter Stress
Dass Eltern in der Corona-Krise unter besonderem Druck standen, hat eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH ergeben. Vor allem bei Vätern ist es zu einer Verschiebung der Stressfaktoren gekommen. Bei Männern stand nicht mehr der Job, sondern der Nachwuchs ganz oben auf der Stress-Skala: 42 Prozent aller befragten Väter mit Kindern unter 18 Jahren gaben an, wegen deren Erziehung und Betreuung unter Druck zu stehen.
Weitere Informationen zum Krankengeld Kind gibt es unter kkh.de/versicherte/a-z/krankengeld/krankengeld-kind.
Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse