Im Frühjahr gefeiert, im Sommer angezählt. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) erlebt 50 Jahre nach seiner Gründung ein Wechselbad der Gefühle. Finanziell geht es dem von der Bundesregierung als „Erfolgsgeschichte“ gewürdigten Freiwilligendienst jetzt nämlich an den Kragen, während der 4-jährige Bundesfreiwilligendienst (BFD) gepäppelt wird.
Ein Teil des Geldes, das für das FSJ von der Bundesregierung bereitgestellt wurde, darf zur Deckung von Mehrausgaben im BFD verwendet werden, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit. Was von Vereinen und Organisationen schon bei Gründung des BFD befürchtet wurde, ist damit eingetreten. Die Entscheidung des Deutschen Bundestages könnte der erste Schritt sein, das FSJ aufs Altenteil zu schieben.
Weniger Geld führt zu weniger FSJ-Plätzen. „Eine Folge ist, dass Einsatzstellen für junge Erwachsene knapper werden“, befürchtet Heiner Häntze, Geschäftsführer von VoluNation. „Das FSJ steht ausschließlich jungen Menschen bis 27 offen, während sich im BFD auch ältere Freiwillige engagieren können. Wenn FSJ-Gelder zum BFD fließen, heißt das weniger Stellen für Jüngere.“