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Auszubildende: Junge Menschen nicht im Gleichschritt ausbilden

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Der Fachkräftemangel im Handwerk lässt sich auf Dauer nur über herausragend geschulte Auszubildende beheben, die zeitnah einsetzbar sind. Auf der Suche nach einem passenden pädagogischen und didaktisch fundierten Überbau und der optimalen Umsetzung im Salon haben sich die Maischön GmbH und Gress Friseure zusammengetan. Das Ausbildungskonzept „MaiMentor“ soll für die Sicherung der Friseurfachkräfte der Zukunft sorgen.

Salonbetreiber wünschen sich Auszubildende, die selbständig arbeiten, Lösungen suchen, planen, die einstehen für das Unternehmen, motiviert und organisiert sind. Doch genau diese Schlüsselfaktoren, die im Friseurberuf unerlässlich sind, kommen in keinem Lehrplan vor. Meist geht es um reine Wissensvermittlung. Am Ende hat man Mitarbeiter, die quasi nur Dienst nach Vorschrift machen und nicht sehr engagiert im Salon mitwirken.

„MaiMentor“ stellt die Lehrlinge und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Dabei ist das Ausbildungssystem auf den Prinzipien einer gemeinschaftsschulischen Pädagogik aufgebaut. Die Azubis bestimmen ihre Lerngeschwindigkeit und ihre Lernschwerpunkte weitgehend selbst. Das Vorankommen im Salon ist an Aufgaben und Prüfungen geknüpft, die den Azubis die notwendige Sicherheit im Alltag geben. Das Lernen wird durch ein Onlinetool ergänzt. Die Betreuung über die digitale Konferenzplattform gibt auch den Ausbildern mehr Rückendeckung bei der individuellen Anpassung und Umsetzung der Lehrpläne und Unterlagen.

Auszubildende: Junge Menschen nicht im Gleichschritt ausbilden
Quelle: Titania Kommunikation

Persönlichkeit entwickeln

Entwickelt wurde das Konzept von der Maischön GmbH, die Beautybetriebe in Bregenz, Egg und Sulzberg betreibt. Die beiden Geschäftsführer Birgit und Thomas Nöckl arbeiten gerne mit jungen Menschen und sahen sowohl seitens der Auszubildenden als auch aus Perspektive des Unternehmens einen konkreten Bedarf: „Der Lehrling der Zukunft muss neben seiner Fachlichkeit auch die Möglichkeit haben, seine Persönlichkeit zu entwickeln. Der Friseurberuf ist in einem großen Wandel. Friseure sind nicht mehr nur ausführende Dienstleister, sondern viel mehr Berater und Vertrauensperson, wenn es um Stil, Pflege und Mode geht“, weiß Birgit Nöckl. Vor allem ihr pädagogisches und methodische Fachwissen und ihre langjährige Erfahrung in der Lehre und an verschiedenen Berufsschulen spiegeln sich im Ausbildungsprogramm wieder.

Staatspreis für dieses Lehrkonzept

Nöckls Anliegen ist es, junge Friseure zukunftsorientiert nach ihren Stärken auszubilden. Persönlichkeitsentwicklung steht bei diesem System daher ganz oben auf der Agenda. Die Ausbildung ist individualisiert und differenziert, setzt offene Lernformen ein. Für die herausragende Qualität der Lehrlingsausbildung erhielt Maischön im vergangenen Jahr den Staatspreis „Beste Lehrbetriebe – Fit for Future“ vom Wirtschaftsministerium Österreich. Auch Innovation und Nachhaltigkeit in der Lehrlingsausbildung werden damit ausgezeichnet. „An diesem Punkt haben wir uns dazu entschlossen, das Ausbildungskonzept auch anderen Friseurbetrieben zur Verfügung zu stellen“ erklärt Thomas Nöckl.

Erster Interessent ist Gress Friseure Esslingen. „Die Ausbildung eigener Fachkräfte ist eine hervorragende Investition in die erfolgreiche Zukunft des eigenen Unternehmens“, sagt Geschäftsführer Peter Gress. Sein Salon ist seit vielen Jahren ein Vorreiter in Sachen Ausbildung. Regelmäßig macht Gress auf die Missstände der Ausbildung in den staatlichen Berufsschulen aufmerksam, prangert das antiquierte System an. „Mein Ziel ist eine konsequente Ausbildung. Meine zentrale Frage dabei lautete: Wie befreie ich den Erfolg vom Zufall? Eine kluge Strategie und gute Planung gehört zu einem erfolgreichen Salon. Dazu zählt mehr denn je der Bereich Ausbildung“, erläutert Gress. Seiner Ansicht nach scheitert die Umsetzung vieler guter Konzepte an der Unterstützung bei der Implementierung und an fehlender Konsequenz.

Was tun, wenn der Azubi total unmotiviert ist?

Daher braucht es tragfähige Strukturen. „Daher habe ich beschlossen, das Ausbildungssystem bei uns zu implementieren. Ich nutze die Ausbildungsplattform und die Unterlagen, bekomme Service und Hilfestellung“, sagt Gress. „Mir gefallen auch die Online-Tools. Das ist angewandte Digitalisierung, die Zeit, Geld und Energie spart.“ Was mache ich, wenn mein Azubi total unmotiviert ist? Was kann ich tun, wenn mein Azubi dauert im Krankenstand ist? Oder wenn er Probleme im Team oder zu Hause hat? Solche und ähnliche Fragestellungen stehen beim Skype-Austausch von Ausbildern im Fokus. Untereinander geben sie sich Unterstützung bei der Problemlösung. Gress: „Das stiftet einen direkten Nutzen, denn es sind Themen, die uns täglich im Salon betreffen. Eine qualitativ, hochwertige Lehre ist ein Muss für jedes Friseurunternehmen, das sich weiter entwickeln will.“

Wertschätzende Arbeit mit Nachwuchskräften

Wie ist der Umgang mit einem Azubi, der eine nicht so lange Konzentrationspanne hat? Oder einem Lehrling, dessen Muttersprache Arabisch ist? Junge Menschen lassen sich nicht im Gleichschritt ausbilden. Vielmehr muss es um wertschätzende und individuelle Arbeit mit den Nachwuchskräften gehen. Nur so sind intensive Beziehungen möglich, die weiteren Entwicklungschancen eröffnen – vor allem die Übernahme des Azubis und eine Tätigkeit als langjährige Fachkraft im Betrieb.

Birgit Nöckl: „Ausbildung ist eine sehr heraus fordernde Arbeit und viele scheitern an dieser Aufgabe. Gerade in unserer Branche ist eine herausragende Lehre der Schlüssel zu einem besseren Image und zu besseren Fachkräften. Und nur gut ausgebildete Mitarbeiter bescheren uns in Zukunft gute Umsätze und zufriedene Kunden.“ In den Friseursalons braucht es mehr Auszubildende, die begeistert von ihrem Beruf sind, davon sind Birgit und Thomas Nöckl überzeugt. Lehrlinge müssten mehr erfahren als nur etwas über gutes Haareschneiden oder Färbetechniken.

Informationen zum Konzept

Das System besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um die Inhalte, die das Unternehmer und der Ausbilder an die Lehrlinge vermitteln. Mit dem Ziel, am Ende eine sehr gute Fachkraft ausgebildet zu haben, die im Salon gewinnbringend einen eigenen Kundenstamm betreut. Alle Inhalte sind in Module aufgeteilt, bestehend aus einem Theorie- und einem Praxisteil.

Der zweite Teil besteht in der Betreuung der Ausbilder. Sich in dieser Rolle wieder zu finden, soll für den Mitarbeiter eine gute Bereicherung sein. Ziel ist es, dass die Lehrlinge von den Besten lernen. Gleichzeit ist das eine enorme Herausforderung, oft ist der Ausbilder mit schwierigen Situationen konfrontiert. Es reicht eben nicht, jemandem Unterlagen zu geben und dann zu glauben, das wird schon funktioniern

In diesem System bekommen die Lehrlinge viel Selbstbestimmung. Sie erarbeiten die Module selbstständig und entscheiden, wann sie eine Prüfung machen. Durch diese Weise wird die Ausbildung sehr individuell – das Ergebnis sind hoch motivierte Lehrlinge. Keiner wird über- oder unterfordert. Denn beides kann dazu beitragen, dass jemand die Lust an Leistung oder sogar am Beruf verliert. Hier aber arbeitet jeder in seinem Tempo. Dadurch wird die Ausbildung schneller und effektiver.

Das gesamte System, also die verschiedenen Module mit allen Anleitungen, Checklisten und Video-Tutorials liegen auf einer Online-Plattform, auf die jeder von überall Zugriff hat. Updates stehen sofort zur Verfügung. Treffen der Ausbilder finden im virtuellen Konferenzraum statt – ohne aufwändige Anreise. Eine geschlossene Facebook-Gruppe dient dem weiteren Austausch und der Vernetzung aller Beteiligten.

„MaiMentor“ ist ein Buffet, jeder Salon kann sich das nehmen, was ihm schmeckt – ohne Zwang. Jeder Betrieb kann seine Schwerpunkte setzen. Das Angebot eignet sich für jeden, der seine Ausbildung systematisieren und nachhaltig erfolgreich machen möchte. Die Azubis sind motiviert und lernen den Beruf voller Freude. Die hervorragende Ausbildung trägt in hohem Maß zur Produktivitätssteigerung bei: Da die Lehrlinge früher in den Umsatzzyklus gebracht werden, ermöglicht das die Refinanzierung der Lehre. So zahlt sich der enorme Schulungsaufwand auch wirtschaftlich aus – und sorgt für eine solide und sichere Mitarbeiterbasis.

Quelle: Titania Kommunikation

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