Die Stahlindustrie blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits die Ägypter verarbeiteten eisenhaltiges Meteoritengestein, das seinen Weg vom Weltall auf die Erde fand. Erste große Entdeckungen von Eisenerzvorkommen gab es in Oberösterreich – das ist mehr als 800 Jahre her. Es wurde zur Werkzeug-, Waffen-, Schmuck- und Schlüsselherstellung genutzt, wobei der Stahl lediglich erhärtet wurde. Das Bearbeitungsverfahren durch Erhitzung hat seine Wurzeln im Jahr 1826. Den ersten Hochofen gab es in Westfalen. Im Lauf der Zeit hat sich vieles geändert, darunter auch der Heizstoffverbrauch. So wird heutzutage eine halbe Tonne Holzkohle für die Stahlproduktion von 1.000 Kilogramm benötigt. Im 17. Jahrhundert lag die Zahl noch bei vier Tonnen.
Wichtigkeit der Stahlindustrie in Deutschland
Deutschland zählt europaweit zu den größten Stahlherstellern, weltweit nimmt es den siebten Platz ein. Die Stahlbranche ist eine Basisindustrie. Sie gilt als Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft und besitzt eine herausragende Bedeutung für die Wertschöpfungsketten. Rund 40 Millionen Tonnen Rohstahl wurden im Jahr 2019 produziert. Ein Anteil von knapp 70 Prozent wird in den Hochöfen sowie Stahl- und Walzwerken in integrierten Hüttenwerken erschmolzen. Die Herstellung der weiteren 30 Prozent erfolgt über die Elektrostahlroute. Zahlreiche andere industrielle Branchen sind mit der Stahlindustrie verflochten. Eine enge Verbundenheit besteht mit Automobilherstellern und dem Maschinenbau. Viele Abnehmer entstammen außerdem dem Baugewerbe, der Elektrotechnik und der Stahl- und Metallverarbeitung. Die stahlintensiven Sektoren bieten für rund vier Millionen Menschen Arbeitsplätze. Dies entspricht zwei von drei Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe.
Welche Ausbildungsberufe ermöglicht die Stahlbranche
Die zahlreichen Jobmöglichkeiten decken ein breites Spektrum an unterschiedlichen Berufsarten ab. Viele Unternehmen halten Ausbildungsplätze für
- Elektroniker für Automatisierungs- und Betriebstechnik,
- Fachinformatiker,
- Industriekaufmann,
- Industriemechaniker,
- Informatikkaufleute,
- IT-Systemelektroniker,
- Kaufleute für Büromanagement,
- Konstruktionsmechaniker,
- Mechatroniker,
- Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie,
- Werkstoffmechaniker sowie –prüfer und
- Zerspanungsmechaniker.
Wozu perfekte Stahlkenntnisse gleichfalls erforderlich sind
Im Bereich von Neubauten und Renovierungen kommen häufig verzinkte und grundierte Stahltürzargen zur Verwendung. Dass Fachpersonal für die Herstellung benötigt wird, versteht sich von selbst. Aber auch mit der Montage beauftragte Personen sollten sowohl über eine geeignete Ausbildung als auch qualifizierte Kenntnisse und praktische Erfahrung verfügen. Sie sind das A und O für den sach- und fachgerechten Einbau. Erfolgt dieser nicht mit fundiertem Wissen, ist die Übertragung der hohen Qualität auf den späteren Gebrauch nicht gewährleistet. Zu beachten ist folgendes: Zur verlässlichen und nachhaltigen Aufnahme der statischen und dynamischen Kräfte, die sich aus der Belastung von Stahltürzargen ergibt, müssen die Ständer- und Massivwerkswände bzw. deren Profile entsprechend ausgebildet sein. Bei der Errichtung letzterer gibt es entsprechende Normen zu berücksichtigen. Handelt es sich um Ständerwerkswände, müssen die Vorgaben der Systemhersteller genauestens beachtet werden. Dies gilt sowohl für den Bereich der Ausgestaltung der Wandöffnung als auch die maximal zulässigen Türblattgewichte.
Führungspositionen in der Stahlindustrie
In den europäischen Ländern befinden sich in der Industrie durchschnittlich doppelt so viele Männer wie Frauen in Führungspositionen. Auch die höheren Posten in der traditionell männerdominierten Stahlbranche sind deutlich öfter von männlichen Beschäftigten besetzt. Allerdings steigen die Zahlen zugunsten der Damen langsam an. Unabhängig vom Geschlecht kann man in jedem der oben genannten Berufe die Karriereleiter erklimmen. Sicher ist: Stahlkonstruktionen und Co. werden weiterhin für unzählige Einsatzbereiche benötigt. Eine Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und damit Chef zu sein, besteht durch die Eröffnung einer Schlosserei. Am einfachsten klappt dies mit einer Ausbildung als Stahlbauer und dem dazugehörigen Meisterbrief. Ist dieser nicht vorhanden, besteht durch einige Spezialregelungen trotzdem die Chance auf eine eigene Schlosserei: Zur Vertretung in allen fachlichen Belangen kann ein Meister als Betriebsleiter eingestellt werden. Darüber hinaus kann ein Stahlbauer mit bestandener Gesellenprüfung und umfassender Berufserfahrung eventuell eine Ausübungsberechtigung nach § 7 HwO (Handwerksordnung) erlangen. Liegt fachliche Eignung vor und würde das Ablegen der Meisterprüfung eine unzumutbare Belastung bedeuten, kann ein Antrag auf eine Ausnahmebewilligung gestellt werden.