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DGB kritisiert Ausbildungsqualität in Hotels und Gaststätten

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Berlin (dapd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine mangelnde Ausbildungsqualität kritisiert. Er forderte die Betriebe am Dienstag zu mehr Engagement für ihre Lehrlinge auf. „Trotz des behaupteten Bewerbermangels haben viele Betriebe noch nicht verstanden, dass sie mehr tun und attraktiver werden müssen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock bei der Vorstellung eines Ausbildungsreports 2012 in Berlin. Mängel zeigen sich dem Report zufolge speziell im Hotel- und Gaststättengewerbe.

„Der Ausbildungsreport muss das Gastgewerbe endlich wachrütteln“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger.

Zwar waren dem Report zufolge 72,5 Prozent aller befragten gut 12.000 Lehrlinge mit ihrer Ausbildung zufrieden. Manche Auszubildende müssten jedoch weiterhin Überstunden ohne Ausgleich leisten und ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten, sagte Sehrbrock.

Ein Fünftel der Azubis sagten, sie müssten ohne Freizeitausgleich oder entsprechende Vergütung Überstunden leisten. Jeder Zehnte müsse nach eigene Angaben ausbildungsfremde Tätigkeiten erledigen. Zudem fehle es oft an der nötigen Betreuung durch die Ausbilder. Jeder zehnte Azubi gebe an, der Ausbilder sei selten oder nie präsent. „Die meisten setzen sich dagegen nur selten zur Wehr – sie wollen einen guten Eindruck machen und übernommen werden“, sagte Sehrbrock.

Im Hotel – und Gaststättengewerbe gebe es eine schlechte fachliche Anleitung, permanent viele Überstunden, ein oftmals rauer Ton und der Eindruck, ausgenutzt zu werden. Dies bestimme bei vielen Auszubildenden in dieser Branche den Arbeitsalltag und führe zu einem Gefühl der Enttäuschung. „Die in aller Regel noch jugendlichen Auszubildenden sind dem enormen Druck von Ausbildern sowie Kunden teilweise rücksichtslos ausgesetzt“, heißt es in dem Report.

Missstände in einzelnen Betrieben müssten besser erkennbar gemacht und beseitigt werden. „Bei besonders gravierenden Fällen dürfen die Kammern auch vor Sanktionen nicht zurückschrecken“, verlangte Sehrbrock.

Zum schlechten Image des Gastgewerbes trage auch die niedrige Ausbildungsvergütung und die Aussicht bei, nach abgeschlossener Ausbildung mit Niedrigstlöhnen seine Existenz nicht sichern zu können. „Auszubildende sind keine billigen Arbeitskräfte. Sie erwarten faire Arbeitsbedingungen, ein künftig zufriedenstellendes Einkommen, Respekt und zukunftsfähige Karrierechancen. Hier müssen die Arbeitgeber im Gastgewerbe und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband grundsätzlich umsteuern“, sagte Rosenberger.

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