Hochheim – Bei der Wahl der richtigen Schulform werden die Weichen für einen guten Start ins Berufsleben gelegt, dies gilt selbstverständlich auch für junge Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Die Beruflichen Schulen am Antoniushaus in Hochheim am Main bieten einen guten Ausgangspunkt für die berufliche Zukunft. Das differenzierte Förderangebot in den Internatsgruppen bereitet neben der schulischen Begleitung auf ein selbstbestimmtes Leben vor. Neben dem qualifizierten Hauptschulabschluss können Schüler an der Edith-Stein-Schule den Mittleren Bildungsabschluss oder die allgemeine Fachhochschulreife im erlangen.
Das Besondere an der Beruflichen Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung ist, dass hier Schülerinnen und Schüler mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam lernen. „Bei uns wird Inklusion gelebt“, betont Schulleiter Matthias Stumpf. In kleinen Klassen von maximal 10 Schülern sind bis zu einem Drittel der Schüler nicht beeinträchtigt. „So ist individuelle Förderung nicht nur ein leeres Wort. Auch das soziale Lernen wird groß geschrieben,“ ergänzt der Schulleiter. „Beide Seiten profitieren enorm voneinander.“
Viele Schüler der Edith-Stein-Schule leben im Internat. In der Gemeinschaft der Internatsgruppe steht die Förderung der Selbstständigkeit und sozialer Kompetenzen der jungen Erwachsenen im Vordergrund. Das Internat bietet neben der individuellen Förderung vielfältige Freizeitmöglichkeiten.“Internatsleben bedeutet für die Bewohner Gemeinschaft und Herausforderung zugleich. Wir begleiten die Schüler auf ihrem jeweils eigenen Weg in Richtung eines selbstbestimmten Lebens,“ erklärt Internatsleiter Georg Theisen. Auch die Unterstützung für den weiteren Bildungs- und Ausbildungsweg der Bewohner ist ein Anliegen des Antoniushauses. Hierzu stehen den Schülern Berufswege-Coachs zur Seite, die gemeinsam mit den Schülern eine Zukunftsplanung erarbeiten. „Ein Großteil unserer Schüler kann weitere Schulformen der Edith-Stein-Schule besuchen“, so Schulleiter Matthias Stumpf. „Einige werden studieren, andere einen Ausbildung beginnen, wieder andere werden eine Ausbildung im Berufsbildungswerk starten. In einer eigenen Schulform werden auch lebenspraktische Grundlagen vermittelt.
Ergänzt und unterstützt werden die kleinen Klassenverbände von Lehrkräften und sozialpädagogischen Fachkräften. Natürlich gibt es auch Unterstützung, wenn es beispielsweise in den Fächern Mathe oder Deutsch Nachholbedarf gibt. Dann helfen Stütz- und Förderkurse weiter, wie beispielsweise das „Mathelabor“, in dem mit nicht ganz alltäglichen Maßnahmen die Grundlagen der Mathematik anschaulich vermittelt werden.
Ein breites AG-Angebot trägt dazu bei, dass sich die Schüler ganzheitlich weiterbilden können. Ob in der Kletter-, Kanu- oder Ausdauer-AG, Sport unterstützt ein fröhliches Miteinander und hebt die Kondition. Denn alle Schüler der Edith-Stein-Schule brauchen Durchhaltevermögen, wenn sie beispielsweise bei ihren Berufspraktika erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln.
Der Schwerpunkt der Edith-Stein-Schule liegt im Berufsfeld „Wirtschaft und Verwaltung“. Da ist es sehr hilfreich, dass die eingerichtete Übungsfirma „Bürohaus 2000 GmbH“ dem Deutschen Übungsfirmenring angeschlossen ist. In diesem Lernbüro, das die Schüler einmal wöchentlich durchlaufen, lernen sie alle Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse sehr realitätsnah kennen. „So werden unsere Schüler sehr intensiv schon während ihrer Schullaufbahn auf eine kaufmännische Ausbildung vorbereitet“, erklärt Matthias Stumpf. Neben dem Berufsfeld „Wirtschaft und Verwaltung“ können Schüler der Sekundarstufe I auch das Berufsfeld „Soziales und Pflege“ wählen. „Dieser Zweig ist besonders für Schüler interessant, die eine Erzieherlaufbahn anstreben“, so der Schulleiter.
Quelle: ots