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Einstellungstests: Je höher die Position, desto niedriger die Hürden

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Düsseldorf – Unternehmen fühlen Bewerbern für Fach- und untere Führungspositionen in Einstellungsverfahren deutlich stärker auf den Zahn als potenziellen Chefs: Muss ein Spezialist in 92 Prozent aller Unternehmen unterschiedliche psychologische und diagnostische Tests absolvieren, genügt im obersten Management häufig ein guter Eindruck im persönlichen Gespräch. Das ergibt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum zum internationalen Umgang mit sogenannten eignungsdiagnostischen Methoden in Einstellungstests. Kienbaum hat dafür mehr als 100 Personalverantwortliche weltweit befragt.

Fachkräfte müssen häufig ihr Können unter Beweis stellen, Chefs kaum

Die häufigste Methode, um Kandidaten für einen Job als Fachkraft vor einer möglichen Einstellung zu testen, ist ein Interview und eine fachliche Handlungssimulation. In etwa zwei von drei Unternehmen kommt diese Kombination oder ein Interview zum Einsatz, wenn Positionen auf unteren Hierarchieebenen besetzt werden sollen. Auf Vorstands- oder Geschäftsführungslevel sind Handlungssimulationen deutlich seltener. Die häufigste Methode ist hier ein persönliches Gespräch mit dem Kandidaten oder der Kandidatin.

„Wenn sich Unternehmen bewusst gegen aufwändige Eignungsdiagnostik entscheiden, weil sie die Kandidaten intensiver in persönlichen Gesprächen und in einer ungezwungenen Umgebung kennenlernen wollen, ist das völlig in Ordnung. Problematisch wird es, wenn die psychologische Seite der Eignung einer Führungskraft völlig ausgeblendet wird, weil es bequemer ist“, sagt Hans Ochmann, Geschäftsführer bei Kienbaum und Leiter des Geschäftsbereichs Management Diagnostics & Development.

Nur jede zweite Firma testet ihre Chefs eignungsdiagnostisch

Psychologische Testmethoden, die sogenannte Eignungsdiagnostik, findet nicht nur in Einstellungsverfahren Anwendung: 61 Prozent der Unternehmen nutzen sie auch, wenn es um interne Beförderungen geht, 55 Prozent im Rahmen ihres Talentmanagements. Eignungsdiagnostik kommt auf höchster Führungsebene lediglich in etwa jeder zweiten Firma zum Einsatz, auf Ebene der Fachkräfte nutzen 92 Prozent aller Unternehmen solche Verfahren.

„Die Entscheider machen es sich selbst nicht gern schwerer als sie müssen. Aber im angelsächsischen Raum machen wir die Erfahrung, dass die Führungs- und Managementqualität durch regelmäßige Audits auf Top-Level zunimmt. Es ist letztlich eine Entscheidung für mehr Qualität“, sagt Dennis Kampschulte, Studienleiter und Personalexperte bei Kienbaum.

Personalabteilungen haben weniger zu sagen, wenn es um Chefs geht

An diagnostischen Verfahren sind unterschiedliche Fachleute beteiligt, doch je höher der getestete Mitarbeiter in der Unternehmenshierarchie angesiedelt ist, desto eher übernimmt das ein externer Berater: Auf Fachkräfte-Ebene sind in zwei von drei Unternehmen die Personalabteilungen maßgeblich an Entwicklung und Durchführung der Diagnostik-Verfahren beteiligt; nur etwa jede vierte Firma bindet externe Berater ein. Auf Entscheider-Ebene hingegen sind externe Spezialisten deutlich gefragter: Hier greifen 59 Prozent der Firmen auf die Dienste von Beratern zur Entwicklung und 55 Prozent zur Durchführung von Tests zurück.

Quelle: Kienbaum

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