Immer mehr Mütter minderjähriger Kinder sind berufstätig – heute bleiben nur noch rund 30 Prozent der Frauen nach der Elternzeit zu Hause. Der Großteil kehrt zurück ins Berufsleben. Die Gründe sind so einleuchtend wie vielfältig. Es geht um berufliche Selbstverwirklichung jenseits von Wickeltisch und Kindergarten und es geht um Gleichstellung innerhalb der Partnerschaft. Aber natürlich spielen auch finanzielle Aspekte eine große Rolle. Denn 76 Prozent der berufstätigen Mütter sorgen für die Absicherung des Familieneinkommens und ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit, 78 Prozent nutzen das zusätzliche Einkommen darüber hinaus für die eigene Altersvorsorge – so das Institut für Demoskopie in Allensbach.
Mütter, die nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben zurück wollen, haben es heute leichter denn je – mit deutlicher Tendenz zur weiteren Verbesserung. Denn der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel machen sich in der Wirtschaft immer stärker bemerkbar. Gleichzeitig sind Frauen immer besser ausgebildet – laut Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, stieg der Anteil der weiblichen Studierenden bis 2004 auf 44 Prozent, hingegen waren es 1950 nur 19 Prozent. Im Jahr 2000 war die Anzahl der Studienanfängerinnen erstmals deutlich höher als die ihrer männlichen Kommilitonen. Die Folge: Frauen werden heute auch für Führungspositionen immer stärker nachgefragt.
Arbeitsmarktexperten wie Petra Timm, Unternehmenssprecherin beim Personaldienstleister Randstad Deutschland, empfehlen berufstätigen werdenden Müttern, sich rechtzeitig mit dem Arbeitgeber zusammenzusetzen. Dabei gilt es, den durch eine Schwangerschaft gesetzlich vorgeschriebenen Berufsausstieg ebenso zu planen wie den Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Petra Timm empfiehlt: „Die Mitarbeiterin sollte sich zunächst Gedanken machen,
wie und wann sie sich die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz vorstellen kann und ihre Wünsche für sich formulieren. Aspekte wie die Dauer der Elternzeit, Betreuungsregelung, Unterstützung aus der Familie und dem weiteren sozialen Umfeld und nicht zuletzt die Elterngeldberechnung spielen eine wichtige Rolle.“ Was viele nicht wissen: Während der Elternzeit besteht rechtlich die Möglichkeit, bis zu dreißig Wochenstunden zu arbeiten. Dadurch lassen sich beispielsweise Urlaubsvertretungen übernehmen, wenn die persönliche Situation es zulässt. Gleiches gilt für Weiterbildungsmaßnahmen zur Auffrischung des Fachwissens, die den zurückkehrenden Müttern ihren Wiedereinstieg am Arbeitsplatz erleichtern können.
Je konkreter die Vorstellung der Mutter für ihre Rückkehr ist, desto leichter fällt die Planung mit dem Arbeitgeber. In aller Regel sind die meisten Unternehmer und Personalverantwortlichen daran interessiert, eine Lösung zu finden, die auch die Belange der Mutter ausreichend berücksichtigt, und diese mit den Zielen des Unternehmens bestmöglich in Einklang zu bringen. Denn wird der Wiedereinstieg von vorn herein durch optimale Bedingungen und detaillierte Absprachen vereinfacht, arbeitet sich die Mutter schneller wieder ein und trägt damit langfristig zum Unternehmenserfolg bei. Außerdem kann sie die Auszeit mit Kind und Familie viel mehr genießen und ist zufriedener. Das Unternehmen kann sicher sein, viel für die Mitarbeiterbindung und ein gutes Betriebsklima getan zu haben.
Quelle: Agentur für Medienkommunikation