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Perfekter Start ins Sommerhalbjahr

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„In vielen Gesprächen hatten Betriebe schon berichtet, dass die Konjunk-tur gut läuft. Die erhobenen Werte haben uns dennoch positiv über-rascht“, stellte Kammerpräsident Willy Hesse bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse fest. Bereits im fünften Jahr in Folge strebt die Kurve nach oben. Die Geschäftsentwicklung verbesserte sich auf einen Wert von rund 128. „Das gab es vergleichbar in den seit 36 Jahren von der Handwerks-kammer durchgeführten Erhebungen erst einmal, als eine Sonderkonjunk-tur im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung das Bild prägte“, er-gänzte Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand.Screenshot 2014-05-08 at 11.27.34 vorm.

Charakteristisch ist auch, dass vermehrt Personal eingestellt wird. Dach-deckermeister Willy Hesse: „Das mag auch mit dem milden Winter zu-sammenhängen, denn die Bauwirtschaft konnte nahezu unvermindert Aufträge abarbeiten. Andererseits findet hier die positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und auf den wichtigen Exportmärkten ihren Niederschlag.“ So stieg die Nachfrage nach Leistungen des Handwerks sowohl aus dem privaten Sektor wie aus dem industriellen Bereich an. Auch die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehen die Betriebe des Handwerks sehr positiv.

Nahezu alle Branchen melden gleichermaßen gute Werte. Die Bauwirt-schaft konnte ein Winterhalbjahr für sich verbuchen wie selten zuvor. Mit einem Anstieg der bewilligten Bauanträge stieg auch das Auftragsvolu-men in der Region an. Das bringt den Betrieben mehr Auftragsreichweiten und mehr Planungssicherheit. Als Folgehandwerke profitieren die Betriebe im Ausbausektor. Hinzu kommt noch immer ein großes Volumen an Auf-trägen aus dem Bereich der Sanierung.

In den zurückliegenden Jahren hatte es das Kfz-Handwerk schwer. Nach den Problemen in der Zeit der Finanzkrise mit dem Einbruch im Geschäfts-wagenbereich und Schwierigkeiten im Leasinggeschäft geht es nun wie-der aufwärts. Allerdings der Druck bleibt: Die Neuwagenkonjunktur wird oft durch Eigenzulassungen kaschiert. Diese werden dann zu deutlich gerin-geren Preisen – oft sogar in Konzerneigenen „Erlebniswelten“ ¬– konkurrie-rend für den Betrieb vor Ort in den Markt gedrückt. Angebote über das In-ternet werden zur Gefahr für Betriebe vor Ort. Gleichzeitig steigen aber die Ansprüche an den Service, der dann vom Handwerk vor Ort erbracht werden muss.

Die gute Lage bei den Zulieferern hält an. Rekordwerte gibt es aber nicht. Immerhin können 26 Prozent der Umfrageteilnehmer von einem guten Geschäftsverlauf berichten. Allerdings nimmt der Anteil der Betriebe zu, die einen erhöhten Auftragseingang zu verzeichnen haben. Die Lage ist wieder entspannter. Das schlägt sich auch in der Personalpolitik der Un-ternehmen nieder. Dringend gesucht wird gutes und hoch qualifiziertes Personal. Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das auch die kommenden Jahre die Debatte mit beherrschen wird. Ebenso bleibt der Preisdruck auf der Tagesordnung stehen. Auch wenn die Frage der Qualität eindeutig zu Gunsten der heimischen Betriebe beantwortet werden kann, so ist diese keine Garantie für den Erfolg bei der Auftragsakquise. Der Zwang zu Kos-tensenkungen auf Seiten der Auftraggeber für das regionale Handwerk schlägt unvermindert hart durch.

Die Lage der Lebensmittelhandwerke war im Winter durchweg positiv. Weniger als sieben Prozent der Betriebe meldeten eine schlechte Ge-schäftslage. Mehr als ein Viertel der Befragten sprach sogar von einem guten Geschäftsverlauf. Der Blick auf die Erwartungen zeigt aber, dass mit einer deutlich schwächeren Entwicklung gerechnet wird. Immerhin ein Drittel befürchtet eine Verschlechterung! Die Gründe sind offensichtlich: Mehr und mehr drängen die großen Discounter in die Marktbereiche des Handwerks ein. Billigfleisch im Kühlregal stand am Anfang ebenso wie klei-ne Backstationen. Inzwischen erschlägt Masse zunehmend die Qualität. Wo einstmals kleine Backautomaten Halbfertigprodukte verkaufsfähig bu-ken, stehen heute ganze Produktionsstraßen mit einem erheblich ausge-weiteten Produktportfolio

. Die Gesundheitshandwerke beurteilen ihre Geschäftslage mehrheitlich als zufriedenstellend mit einer deutlichen Tendenz hin zum Urteil gut. Auch in der Erwartungshaltung überwiegen die positiven Meldungen. Erfreulich zeichnet sich auch hier ein leichter Belegschaftszuwachs ab, der sich in den kommenden Monaten deutlich beschleunigen könnte. Die Unter-nehmen sehen also derzeit keine Anzeichen für das Ende der positiven Entwicklung für die Betriebe.

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