KarriereUnternehmerwissen

Unperfekt ist das neue Perfekt!

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Oder: Warum wir uns selber Steine in den Weg legen!

MiNa-Kolumne mit Mehrwert für Unternehmer

(Seinen Podcast finden Sie hier: https://goo.gl/mQRgQk)

Vielleicht kennen Sie das: Sie haben eine klasse Idee für die Entwicklung eines neuen Produktes oder einer neuen Geschäftsidee. Sie scheinen förmlich für diese neue Idee zu brennen. Verwenden viel Zeit und Lebensenergie darauf, diese Idee, die ja in Ihrem Kopf vorhanden ist zu etwas „Rundem“ zu machen. Mit jedem neuen Tag wird Ihr Konzept, das Sie bislang ausschließlich im Kopf tragen, immer Vollständiger. Jetzt könnten Sie ja eigentlich damit mal rausgehen und es den ersten Vertrauten zu erzählen. Oder ist es dafür doch noch zu früh? Ist das, was da in Ihrem Kopf entstanden ist, schon so fertig, dass Sie jemand anderem davon erzählen können? Oder sollten Sie nicht doch nochmal ein wenig warten? Und irgendwie waren da ja ohnehin noch einige Punkte, die Ihnen nicht gefallen haben. Und wo richtig brennen können Sie für diese Idee im Moment auch nicht mehr…

Foto: Christian Holzhausen - Anstifter für mehr Gelassenheit.

Also ich persönlich hatte solche Momente in meinen 15 Jahren Selbstständigkeit schon einige Male. Ich möchte für Sie diese kleine Gedankenwelt ein wenig weiterspinnen.

Denn wenn Sie sich dann doch ein Herz gefasst haben, jemandem von dieser Idee, auf der Sie ja so lange rum gedacht haben, zu erzählen, kann es sogar sein, dass Sie ein gutes Feedback bekommen. Und zack! Das Feuer ist wieder da! Und möglicherweise bekommen Sie noch weitere Anregungen Ihre Idee weiterzuentwickeln. Das tun Sie dann natürlich mit der neu aufgeflammten Begeisterung auch. In Ihrem stillen Kämmerlein. So lange, bis Sie den anmaßenden Gedanken fassen, mit dieser Idee vielleicht wirklich raus zu gehen. Und Schwups. Irgendwie ist die Flamme nicht mehr da. Vielleicht war die Idee ja doch nicht so gut?

Ich könnte diese Gedankenwelt jetzt noch ein wenig ausschmücken. Aber ich denke, sie haben durchschaut, was hier passieren wird. Ein Stück beschreibe ich Ihnen hier ein Dilemma, das mich immer und immer wieder in den letzten Jahren verfolgt hat. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele gute Geschäfte mir durch die Lappen gegangen sind, nur weil ich irgendwann eine Idee für die ich anfangs gebrannt habe an die Seite geschoben habe und einfach nicht mehr verfolgt habe. Weil es in meinem Verständnis einfach nicht perfekt genug war um damit raus zu gehen. Und ich kann ja nicht einfach unperfekt starten. Dann doch lieber perfekt warten, oder?

Die Frage ist doch, warum wir uns das Leben so schwermachen. Warum wir uns immer so scheinbar unüberwindbare Steine in den Weg legen. Ich bin fest davon überzeugt, dass selbst der, an die Oberfläche kommende Perfektionismus am Ende auch nur ein Symptom ist. Das der Perfektionismus eine Schutz- und Schonhaltung ist, die wir einnehmen. Denn hinter diesem Streben nach Perfektionismus steht aus meiner Erfahrung in vielen Fällen eine Angst. Nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Coaching-Klienten. Wodurch diese Angst kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. In meinem Fall war es immer die Angst davor, dass mich irgendwann mal jemand bloßstellt und, dass jemand raus bekommt, dass ich eigentlich nur ein Blender bin. Tja. Und wie soll es so auch funktionieren, eine neue Idee in die Welt zu bringen?

Ok. Hand aufs Herz: Es gibt dann schon die eine oder andere Idee, die ich realisiert habe. Und auch das eine oder andere Thema, das ich in die Welt gebracht habe und mit dem ich augenscheinlich sehenden Auges in die Gefahr laufe, von jemandem als Blender enttarnt zu werden. Gibt es also dabei einen Trick, mit dem ich mich überlisten kann? Indem ich unperfekt zum neuen perfekt werden lassen kann?

Für mich gibt es diesen Trick. Ich erhebe hier nicht den Anspruch, dass dieser Trick allgemeingültig ist. Aber für mich scheint dieser Trick, wenn es denn ein Trick ist, ganz gut zu funktionieren. Denn sonst könnten Sie beispielsweise diese Kolumne hier nicht lesen…

Ich verrate Ihnen einen wichtigen Trick

Es fängt im Grunde genommen alles damit an, dass wir einen Wechsel der eigenen Perspektive zulassen und uns über ein paar Fragen Gedanken machen dürfen, die unsere Idee erstmal augenscheinlich nicht weiterbringen. Und über die wir uns nicht so regelmäßig Gedanken machen. Ich habe irgendwann für mich erkannt, dass es eine einzige wirkliche Frage gibt die ich mir beantworten darf, wenn ich merke, dass ich für eine Idee Feuer und Flamme bin. Und diese Frage ist unfassbar simpel: „Warum will ich dieses Projekt machen“ bzw. „Warum will ich diese Idee zum Leben erwecken?“. Es geht also nicht darum zu überlegen, was Sie erreichen sollen, sondern erst um die Frage nach ihrem Warum.

Und wenn jetzt Ihr Warum stark ist und mehr als nur „Weil ich grad nichts Besseres zu tun habe“ oder „Ich will damit nur Kohle verdienen, das ist das einzige was zählt.“, dann werden Sie hierin eine große Motivation finden. Und zwar eine Motivation, die aus Ihnen selbst entspringt.

Soll ich Ihnen verraten, was mein persönliches Warum und meine Motivation ist, Ihnen diese Zeilen zu schreiben, obwohl ich mir sicher bin, dass das hier noch lange nicht perfekt ist? Mein Ziel ist es, viele Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer anzustiften und wach zu rütteln. Anzustiften sich selbst und das eigene Tun in dieser immer schneller werdenden Zeit und bei dem immer größer werdenden Druck zu hinterfragen. Nicht einfach nur hinzunehmen, dass sie im Spannungsfeld zwischen Kunden, Mitarbeitern, Institutionen und der eigenen Familie zerrieben werden. Mein Ziel ist es Mut zu machen, dass all diese wunderbaren Triebfedern unseres Wirtschaftslebens, sich den eigenen, ganz persönlichen Bedürfnissen widmen dürfen. Denn das sind in meinen Augen die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.

Und die Qualität, die uns auf dem Weg dorthin gute Dienste leisten kann, um eine passende Antwort auf den alltäglich steigenden Druck und teilweise ausufernden Stress zu finden ist: Gelassenheit. Denn Gelassenheit ist eine erlernbare Kernkompetenz. Gelassenheit ist ein Erfolgsfaktor. Und genau das ist es, was mich antreibt.

Sie sehen: Wenn das eigene warum nur attraktiv und stark genug ist, dann können wir die Unperfektheit, hinter der in den allermeisten Fällen viele größere innere Bedenken-Träger stehen, überwinden. Dann können wir Projekte und Geschäftsideen starten, auch wenn sie im ersten Moment noch nicht 100% perfekt sind und dem eigenen Anspruch genügen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein starkes Warum und zugleich den Mut, ihr unperfekt zum neuen perfekt zu machen.

Herzlichst, Ihr

Christian Holzhausen – Anstifter zu mehr Gelassenheit

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