Rund 40 Prozent der Väter gehen heute in Elternzeit, aber oft viel kürzer als die Müt-ter. Denn gewöhnlich bleibt der schlechter verdienende Partner länger zuhause – in vielen Fällen ist das die Frau. „Das ist aber meist nicht die finanziell sinnvollste Lö-sung“, meint Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad Deutschland und rät: „Mit einer Kombination der Möglichkeiten wird das Elterngeld optimal genutzt.“ So ist es empfehlenswert, dass der Besserverdiener in die Elternzeit geht. „Je höher das Gehalt, desto höher das Elterngeld – es werden 67 Prozent des Nettoeinkom-mens gezahlt, mindestens 300 Euro, aber höchstens 1800 Euro“, weiß die Expertin.
Für viele Männer ein Grund mehr, länger in Elternzeit zu gehen. Doch bei konserva-tiven Chefs scheuen sie sich oft, ihr gesetzlich verbrieftes Recht auf die Auszeit in Anspruch zu nehmen. Widerstände können jedoch vermieden werden, wenn früh das Gespräch mit dem Arbeitgeber gesucht wird. So kann er in Ruhe eine Vertre-tungslösung finden und betriebliche Abläufe umorganisieren. Wer sich außerdem schon vor dem Ausstieg Gedanken über den Wiedereinstieg macht und diese dem Chef mitteilt, signalisiert Engagement und Loyalität.
Auch Teilzeitvarianten können für beide Seiten interessant sein. Das Elterngeld Plus ist zwar nur halb so hoch, läuft dafür aber doppelt so lange. Kümmern sich die El-tern gemeinsam um den Nachwuchs, gibt es, je nach Variante, sogar zwei bis vier Partnermonate extra. Die Arbeit in Teilzeit ist zudem eine gute Möglichkeit, wieder schnell in den Beruf zu finden. Auf der anderen Seite können Betriebe flexibler pla-nen und weiterhin vom Können ihrer Arbeitskräfte profitieren.
Hilfreich bei der Planung ist der Elterngeldrechner vom Bundesfamilienministerium unter www.familien-wegweiser.de. Gut zu wissen: Verheiratete Paare holen durch einen Wechsel der Steuerklasse oft noch mehr aus dem Elterngeld heraus.
Quelle: TextNetz KG