Berufe in Handwerk und Handel genießen gemeinhin eine hohe Anerkennung. Allerdings gestaltet sich die Suche für die Betriebe nach geeigneten Auszubildenden zunehmend schwieriger.
Verschiedene Verbände des Groß und Außenhandels haben deshalb die Azubikampagne GROSS HANDELN – GROSS RAUSKOMMEN gestartet und bieten unter www.gross-handeln.de viele Informationen für Schüler, Eltern und Lehrer rund um das Thema Ausbildung. Trotz seiner rund 1,7 Millionen Beschäftigten und 60.000 Auszubildenden wird beispielsweise der Großhandel mit seinen verschiedenen Branchen in der Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland oftmals unterschätzt, und das obwohl diese Wirtschaftsstufe mehr als 40 interessante Ausbildungsberufe bietet. Oft wird er deshalb auch als stiller Riese mit Zukunftspotential bezeichnet.
Hohes Ausbildungspotential im Kfz-Teilehandel
Die deutsche Automobilwirtschaft ist ein besonders begehrter Ausbildungspartner und Arbeitgeber. Das gilt nicht nur für die Konzerne der Fahrzeughersteller, sondern auch die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen im Kfz-Ersatzteilmarkt. So gibt es laut dem Gesamtverband Autoteile-Handel (www.gva.de) interessante Ausbildungsmöglichkeiten etwa im Kfz- Teilegroßhandel. Diese Großhandelsbranche bildet ein wichtiges Verbindungsstück zwischen der Kfz-Teileindustrie und den Werkstätten. Die Großhändler beliefern die Servicebetriebe mit Ersatzteilen und sind ihnen ein enger Partner mit einem umfangreichen Dienstleistungsportfolio.
Die stark elektronikbezogene Fahrzeugdiagnose und -instandsetzung etwa hat die Kfz-Teilegroßhändler von Verkäufern „von technischen Produkten zum Anfassen“ zu Maklern von Software und technischen Informationen werden lassen, ohne die eine Fahrzeugreparatur heutzutage oft unmöglich ist. Nicht zu unterschätzen ist auch der breite Service des Kfz-Teilegroßhandels für seine Werkstattkunden in den Segmenten Schulung, werkstattbezogene EDV und Kundenfinanzierung. Die mit diesem Leistungsspektrum verbundenen vielfältigen Aufgaben machen die Unternehmen des freien Kfz-Teilegroßhandels zu interessanten Ausbildungsstätten und zu Arbeitgebern mit vielen spannenden Berufsbildern. Geprägt sind die Aufgaben etwa vom Umgang mit Lieferanten und Kunden im Inland, aber – je nach Ausrichtung des Unternehmens – auch im Ausland. Der Kfz-Teilgroßhandel bietet laut GVA somit Jobs und Perspektiven für Menschen, die gerne auf andere zugehen und mit anderen Menschen zu tun haben. Gleichzeitig sind aber auch „Innendienstleister“ gefragt, denen es vielleicht mehr liegt zu kalkulieren, zu steuern, zu kontrollieren oder Betriebsprozesse zu planen.
Quelle: (TRD) Heinz Stanelle