Als eine der ersten privaten Weiterbildungseinrichtungen Ostdeutschlands feiert die Akademie für Wirtschaft und Verwaltung GmbH (AWV) mit ihren Tochtergesellschaften am 18. September Jubiläum
Ein Dresdner Unternehmen der ersten Stunde feiert diesen Freitag 25-jähriges Jubiläum: Seit 1990 bietet die Akademie für Wirtschaft und Verwaltung GmbH (AWV) mit ihren Tochtergesellschaften, der Akademie für berufliche Bildung gGmbH (AFBB) u nd der Fachhochschule Dresden – Private Fachhochschule gGmbH (FHD), an ihren Standorten in Dresden, Berlin und Köln als freier Bildungsträger ein umfangreiches Schul-, Aus- und Weiterbildungsangebot. Vom Fachabitur über die Berufsausbildung an der AFBB über die Berufsweiterbildung an der AWV bis hin zum Studium an der FHD ist fast alles möglich.
Als eine der ersten privaten Weiterbildungseinrichtungen Ostdeutschlands kann die AWV auf eine beeindruckende Entwicklung und Erfolgsgeschichte zurückblicken: „Private Bildung, Umschulung und Fortbildung waren für uns nach der Wende natürlich völliges Neuland“, berichtet Günter Kahle, Gründer und Geschäftsführer der AWV, der AFBB und der FHD. „Aber wir wagten Ende August 1990 den Schritt und wie schnell wir waren, zeigt die Tatsache, dass wir beim Arbeitsamt Dresden noch heute mit der Nummer 001 registriert sind. Wir waren das erste Dresdner Unternehmen, dass sich 1990 angemeldet hat“, so Kahle weiter. Los ging es mit dem Programm „Führungskraft für das mittlere und gehobene Management“ und eingeflogenen Dozenten aus dem Westen. „Alle mussten sich in der Marktwirtschaft neu orientieren. Da waren solche Kurse sehr gefragt. Doch Ausbildungsräume waren rar und so begannen wir in Dresden in einem Kino. An unseren anderen damaligen Standorten mussten wir die Räume selbst herrichten, manchmal sogar parallel zum Schulungsbetrieb.“ Mehrmonatige Praktika in westdeutschen Unternehmen als fester Bestandteil ergänzten die Kurse.
Die Nachfrage nach Fortbildungen stieg rasant, und so bildete die AWV in Intensivschulungen eigene Lehrkräfte aus. Förderprogramme des Landes und der EU erleichterten den Ausbau des Kursprogrammes. „Wir haben sogar Lehrgänge für hunderte russische Militärangehörige durchgeführt und auch nach deren Abzug betriebswirtschaftliche Lehrgänge für russische Wirtschaftsunternehmen von Moskau bis Wladiwostok organisiert“, berichtet Kahle. Mit den Jahren entwickelte sich die AWV zu einem etablierten privaten Bildungs- und Weiterbildungsunternehmen. Unter anderem durchliefen rund 1.000 „alte“ sächsische Verwaltungsangestellte die Umschulungen der AWV nach dem so genannten Bopparder Modell auf das bürgerliche und Verwaltungsrecht. Ein bemerkenswertes Projekt war zudem die Durchführung von Zertifikatslehrgängen mit rund 500 Teilnehmern aus sämtlichen afrikanischen Staaten, Kuba, Haiti, Venezuela, Nikaragua, der Mongolei und China. Bis heute deckt die AWV in rund 100 Weiterbildungskursen pro Jahr den kaufmännischen, den informationstechnischen, den gewerblich-technischen, den sozialen und den gestalterischen Bereich ab. Im Angebot sind sowohl Langzeitkurse, beispielsweise zur Vorbereitung auf die Fachwirtprüfungen, als auch Kurzzeit- und Tagesseminare zu aktuellen Themen aller Bereiche.
1993 bezog die AWV ihren Sitz in der Blasewitzer Straße 60, bis heute Hauptsitz des Unternehmens, und ging dazu über, komplette Berufsausbildungen anzubieten. 1997 gründete Kahle die Akademie für berufliche Bildung gGmbH (AFBB) und bündelte in ihr die gesamte schulische Bildung. In den 2000er Jahren kamen zahlreiche berufliche Fachschulen, vier Fachoberschulen und zwei berufliche Gymnasien, unter anderem für Biotechnologie, hinzu. Unter dem Dach der AFBB werden damit derzeit 23 verschiedene duale, Berufsfach- und Fachschulausbildungen angeboten. Zum Angebot zählen unter anderem gestalterische, informationstechnische sowie soziale Berufe. 2010 wurde mit der Gründung der Fachhochschule Dresden (FHD) schließlich auch die akademische Ausbildung in das Angebot der AWV-Gruppe aufgenommen. Sieben Studiengänge bietet mittlerweile die FHD, berufsbegleitend und in Vollzeit.
Mit 170 festangestellten Mitarbeitern, 90 Honorarlehrkräften und derzeit etwa 3.600 Auszubildenden und Studenten ist die AWV-Gruppe eine der wichtigsten privaten Bildungsträger in Sachsen. „Ob in der AWV, der AFBB oder der FHD, wir alle geben jungen Menschen das Rüstzeug für ein qualifiziertes Berufsleben, das nicht nur für berufliche Erfüllung sorgt, sondern auch einen guten Verdienst mit sich bringt“, so Kahle. Und auch heute noch pflegt die AWV mit ihren Tochterunternehmen zahlreiche Kontakte im In- und Ausland. So entsendet beispielsweise die AFBB jedes Jahr rund 500 Auszubildende zum Praktikum ins Ausland. Einige Azubis finden direkt im Anschluss an ihre Ausbildung einen Arbeitsplatz beim Praktikumsbetrieb. „Doch das Lernen endet nicht mit der Berufsausbildung. Wer heute langfristig im Beruf bestehen will, sollte sein Wissen regelmäßig erweitern, auffrischen und anpassen. Auch dafür haben wir die passenden Angebote“, so der AWV-Geschäftsführer.
Auch Günter Kahle verweilt nach 25 Jahren nicht im Stillstand. Sein nächstes Vorhaben wirft bereits seine Schatten voraus: „In Anbetracht der Unternehmensentwicklung werden unsere räumlichen Bedingungen zukünftig nicht ausreichen. Deshalb arbeiten wir bereits an dem größten Vorhaben der Firmengeschichte, dem Neubau eines Campus am Straßburger Platz mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche, um die verschiedenen Standorte in Dresden an einem Platz zu konzentrieren. Wenn alles gut geht und das Wetter mitspielt, wollen wir noch in diesem Jahr den ersten Spatenstich durchführen und im Sommer 2017 eine ‚Hausbesetzung‘ durchführen“, so Günter Kahle abschließend.
Quelle: Medienkontor