Wie können Unternehmen Mitarbeitern ein ausgeglichenes Familienleben ermöglichen?
Jüngste Umfragen der Stellensuchmaschine Jobrapido unterstreichen, dass deutschen Arbeitnehmern viel an der Familie liegt. Doch zeigen sie auch, dass klassische Maßnahmen wie Kinderbetreuung und Home Office-Lösungen weit weniger gefragt sind, als häufig angenommen.
Düsseldorf — Am Sonntag, den 15. Mai 2016, findet zum 23. Mal der „Internationale Tag der Familie“ statt. Dieser durch die Vereinten Nationen ins Leben gerufene Tag soll weltweit an die Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft sowie an Gleichberechtigung, Rechte von Kindern und Frauen und den Schutz vor staatlichen Eingriffen in die Familie erinnern. Und auch in der modernen Arbeitswelt kommt der Familie, insbesondere der Vereinbarkeit von Job und Familienleben, eine immer größere Bedeutung zu. Arbeitgeber bieten immer häufiger Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und insgesamt familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Wie wichtig das Thema Familie auch für Arbeitnehmer in Deutschland ist, zeigen die Ergebnisse jüngster Umfragen der Stellensuchmaschine Jobrapido.
Flexible Arbeitszeiten gehören seit jeher zu den meistverbreiteten Forderungen von Arbeitnehmern, um möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen zu können. Dennoch spielen auch diverse andere Faktoren eine Rolle. Bei einer Umfrage von Jobrapido wünschte sich mehr als ein Drittel der Befragten vergünstigte Versicherungstarife und vermögenswirksame Leistungen als Zusatzleistung durch den Arbeitgeber für sich und ihre Familie. Selbst finanzielle Unterstützung bei den Kosten für den Weg zur Arbeit (28%) und die Bereitstellung eines Dienstwagens, der auch privat genutzt werden darf (24%) kamen nicht auf gleichhohe Werte. Allerdings zeigte sich bei gleicher Frage auch: Betreute Kinderaufsicht und die Möglichkeit, Kinder mit ins Büro zu nehmen wird nur von knapp sieben Prozent der Deutschen bevorzugt.
Zur Vereinbarkeit von Job und Familie können allerdings nicht nur Verbesserungen der Rahmenbedingungen oder am Arbeitsplatz selbst beitragen: Im IT-Zeitalter steht auch immer mehr das nötige Equipment im Fokus, um Arbeit auch von zuhause aus erledigen zu können – zumindest in der Theorie. Lediglich rund 17 Prozent der von Jobrapido Befragten sehen in der Bereitstellung von IT-Infrastruktur oder mobiler Geräte, um außerhalb des Büros arbeiten zu können, einen Bereich, in den Firmen dringend investieren sollten. Andere Investitionen in die Bedürfnisse der Arbeitnehmer sind deutlich stärker gefragt – beispielsweise Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die sich knapp die Hälfte der Befragten wünschen.
Ein weiteres Indiz dafür wie, sehr den Deutschen ihr Familienleben am Herzen liegt, spiegelt sich in den Antworten einer weiteren Umfrage von Jobrapido zum Thema Arbeiten im Ausland wider: 52 Prozent der Befragten würden einen Job im Ausland nicht annehmen, wenn sie dafür ihren Partner oder ihre Familie verlassen müssten. Bemerkenswert ist hierbei auch, dass dieser Grund für weitaus mehr Menschen ausschlaggebend ist als Anpassungsängste in einer fremden Umgebung. Bedenkt man, dass solche zu große kulturelle Unterschiede häufig ein Hauptgrund für gescheiterte Auswandervorhaben sind, ist der Anteil von nur neun Prozent unter den Befragten überraschend gering.
„Die Familie ist eine sehr wichtige Institution im Leben von Arbeitnehmern und wird immer häufiger auch von Arbeitgebern als solche wahrgenommen“, sagt Rob Brouwer, CEO von Jobrapido. „Unternehmen investieren daher in Möglichkeiten, Mitarbeitern ein ausgeglichenes Familienleben trotz Vollzeitarbeit zu ermöglichen. Doch mit Kinderbetreuung und der Bereitstellung von Technik treffen sie nicht bei allen Arbeitnehmern immer ins Schwarze. Mit der Suche nach den richtigen Möglichkeiten zur Förderung von Familien tragen sie nicht nur zur Work-Life-Balance der Mitarbeiter bei, sondern bringen sich auch selbst in eine gute Position, um Nachwuchs- und Spitzenkräfte für das eigene Unternehmen zu begeistern – ein klarer Vorteil für den Recruiting-Prozess.“
Quelle: Jobrapido