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Zeitarbeit dank Mindestlohn noch attraktiver

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Der ehemals schlechte Ruf der Zeitarbeit hat sich gewandelt. Verband man früher damit eine Art moderner Sklavenhaltung, steht die Arbeitnehmerüberlassung heute ganz anders da. Arbeitslose finden mithilfe der Zeitarbeit einen festen Job, Unternehmer können Arbeitsspitzen auffangen, indem sie auf Zeitarbeiter setzen.

Und damit es für alle Seiten eine akzeptable Sache ist, gibt es jetzt auch bei der Zeitarbeit gesetzlich festgeschriebene Mindestlöhne. Momentan liegt der im Osten bei sieben Euro, im Westen ist er knapp 90 Cent höher.

Den Ruf, mit Dumpinglöhnen gute Geschäfte zu machen, haben sich die Zeitarbeitsfirmen in der Vergangenheit hart erarbeitet. Doch nun sind die Weichen gestellt – ab Anfang 2012 haben Zeitarbeitsunternehmen die Verpflichtung, den Mindestlohn zu bezahlen. Überwacht wird das wie bisher auch schon von de Zollbehörden, und die haben starke Sanktionen in der Hand, wenn sie Verstöße vorfinden. Diese gelten dann als Ordnungswidrigkeit und können mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu einer halben Million Euro belegt werden.

Weitere Informationen über gesetzlichen Mindestlohn bei der Zeitarbeit findet man auf vielen verschiedenen Seiten im Internet. Dabei werden auch Fragen erörtert, wie etwa die nach dem Arbeitsort. Der ist entscheidend über die Lohnhöhe. Auswärts eingesetzte Leiharbeiter behalten den Stundenlohn ihres Einstellungsortes, aber nur wenn der höher liegt als der am Einsatzort. Auf diese Weise wird die Umgehung des Mindestlohnes ausgehebelt.

Nicht nur ein gesetzlicher Mindestlohn steht Zeitarbeitern zu, sie müssen auch genauso bezahlt werden wie der Kollege im Unternehmen, der dort fest angestellt ist. Die Fachleute sprechen dabei vom „Equal Pay-Grundsatz“, der diesen gleichen Lohn für gleiche Arbeit vorsieht. Noch ist das „Equal Pay“ nicht gesetzlich verankert. Ist es aber einmal umgesetzt, haben Zeitarbeiter, die schlechter gestellt sind als die „festen“ Kollegen, eine Handhabe, um Lohnansprüche gegenüber ihrem Arbeitgeber durchzusetzen. Diese Ansprüche können sogar rückwirkend geltend gemacht werden, für Arbeitgeber in der Zeitarbeit kann es schnell zu hohen Forderungen kommen. Zumal solche Forderungen erst innerhalb von drei Jahren verjähren.

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2 Kommentare

  1. Soll das ein schlechter Scherz sein? Attraktiver? Bei einem Stundenlohn von 7,90 sind das bei Steuerklasse 1 netto 1050 Euro. Nach Abzug aller Fixkosten bleibt dem alleinstehenden Durchschnittsbürger dann weitaus weniger als der Hartz 4 Regelsatz. Von einem Auto oder Urlaub kann man bei diesem Gehalt nur träumen. Stattdessen darf man beim Amt aufstocken. Solange man von einem „Mindestlohn“ nicht alle Unkosten bestreiten kann ist dies immer noch Sklaventreiberei! Dieser Artikel ist total weltfremd!!! Zeitarbeitsfirmen sind der Tod des kleinen Mannes und die Bezahlung ist noch nicht einmal annähernd fair. In Frankreich bekommt ein Leiharbeiter mehr Geld als der Festangestellte, weil er für seine Flexibilität einen dicken Bonus kassiert. Aber mit den Deutschen kann man es ja machen. WANN STEHEN WIR ENDLICH AUF UND BIETEN DEN ZEITARBEITSFIRMEN DIE STIRN????????

  2. 1050 netto? 910 trifft es eher, lauten die Tarifverträge doch auf nur 35 Wochenstunden. Überstunden gehen schön aufs Zeitkonto und werden von dort entnommen, wenn die Zeitarbeitsfirma mal keinen Einsatz auftreiben konnte. So wird das Risiko auf den Zeitarbeiter abgewälzt.
    Gesetzlich ist verankert, daß Zeitarbeiter die gleiche Bezahlung wie Festangestellte erhalten müssen, WENN, ja, WENN kein Tarifvertrag vorliegt. Aber so ziemlich alle Zeitarbeitsfirmen sind tarifgebunden und können dadurch weitaus weniger zahlen. Zum Wohle des Kunden, der auf diesem Weg schön billige Arbeitskräfte bekommt.
    Und ist der Zeitarbeitstarif noch zu teuer, macht man es eben als Werkvertrag und kann die mageren Zeitarbeitstarife noch unterlaufen, weil Werkverträge nicht unters Arbeitnehmerüberlassungsgesetz fallen.
    Die Folgen? Staatskasse wird durch Aufstocker belastet, Sozialversicherungsbeiträge sind lächerlich niedrig, Rentenversicherung kriegt nicht genug rein, Altersarmut…
    Ja, Zeitarbeit ist wirklich eine tolle Sache.

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