Bernd Patzke: Ohne Ing kein Ding.

500 Milliarden für Deutschlands Zukunft – Chance oder Kraftakt mit Ansage?

Eine Kolumne von Bernd Patzke

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Die Bundesregierung hat sich entschieden: 500 Milliarden Euro sollen in den kommenden Jahren zusätzlich in Deutschlands öffentliche Infrastruktur fließen – finanziert über neue Schulden. Eine Entscheidung, die viele Fragen aufwirft. Als jemand, der das Bau- und Planungsgeschehen seit Jahren aus nächster Nähe begleitet, sehe ich in diesem Vorhaben vor allem eines: eine historische Chance. Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen noch Hürden.

Geld allein baut keine Straße

Aus fachlicher Sicht ist der Schritt richtig – und notwendig. Unsere Infrastruktur leidet an Überalterung, Unterfinanzierung und strukturellem Rückstand. Ob Brücken, Schulen, Schienen, digitale Netze oder Verwaltungsgebäude: Der Nachholbedarf ist riesig. Doch Geld allein baut keine Straße. Entscheidend wird sein, wie gut es gelingt, diese Mittel schnell, gezielt und effizient in konkrete Projekte zu überführen.

Ein Großteil der Mittel wird in klassische Infrastrukturen fließen – Verkehr, Bildung, Energie, Digitalisierung. Besonders gefragt sind Projekte in strukturschwächeren Regionen und Ballungszentren. Parallel dazu entstehen Aufgaben im Bereich klimafreundlicher Technologien und Mobilität. Das Problem: Vieles ist geplant, aber noch nicht umsetzungsreif. Es braucht also nicht nur Mittel, sondern auch Mechanismen, die diese Mittel wirksam machen.

Orte zukunftsfähig machen

Am dringendsten ist der Handlungsbedarf im Verkehrsbereich – bei Brücken, Bahnstrecken und dem Nahverkehr. Dicht gefolgt von der digitalen Infrastruktur, die längst zur Lebensader für Wirtschaft und Gesellschaft geworden ist. Und nicht zuletzt: die soziale Infrastruktur – Schulen, Kitas, Krankenhäuser. Diese Orte müssen nicht nur saniert, sondern zukunftsfähig gemacht werden.

Für die bauausführenden Branchen bedeutet das zunächst große Chancen. Bauunternehmen, Ingenieur- und Planungsbüros sowie das Handwerk profitieren direkt. Aber der Engpass liegt bei Fachkräften und Auslastung. Ohne gezielte Förderung von Ausbildung, Digitalisierung und Zuwanderung werden viele Projekte nicht zeitnah realisierbar sein.

Nachhaltigkeit zündet

Wer früh auf innovative und nachhaltige Bauweisen setzt, wird profitieren. Doch kleinere Akteure könnten unter Druck geraten, wenn sich die Vergabepraxis zu sehr auf große Volumina konzentriert.

Infrastruktur ist mehr als Beton

Wirtschaftlich und gesellschaftlich kann das Investitionspaket einen enormen Schub auslösen. Infrastruktur ist mehr als Beton – sie ist die Voraussetzung für Teilhabe, Chancengleichheit und Wettbewerbsfähigkeit. Aber nur, wenn die Umsetzung gelingt und wenn die Menschen merken, dass sich tatsächlich etwas verbessert.

Abhängig von äußeren Bedingungen

Für mein eigenes Unternehmen bedeutet das: Wir denken größer, planen vorausschauender, prüfen neue Kooperationen. Aber wir bleiben auch realistisch. Vieles hängt nicht von unserer Bereitschaft ab, sondern von äußeren Bedingungen – Genehmigungen, Ausschreibungen, Priorisierungen. Genau hier liegt ein zentraler Knackpunkt: Die Verwaltung muss schneller, klarer und digitaler werden. Lange Verfahren, Personalengpässe und unklare Zuständigkeiten dürfen nicht weiteren Fortschritt verhindern.

Selbstverständnis als Land der Macher!?

Und die Schulden? Sie sind vertretbar – wenn sie eine Investition in Zukunftsfähigkeit darstellen. Sie sind riskant, wenn sie in Ineffizienz versickern. Stillstand ist jedenfalls keine Alternative.

Was bleibt zu sagen? Vielleicht das Wichtigste: Es geht nicht nur um Geld. Es geht darum, dass wir in der Lage sind, als Gesellschaft große Projekte wieder zu wollen – und auch zu können. Diese 500 Milliarden sind ein Prüfstein. Für Politik, Verwaltung, Wirtschaft – und für unser Selbstverständnis als Land der Macher.

Unternehmensprofil:

Der MiNa-Kolumnist Bernd Patzke ist mit der Ingenieurgesellschaft Patzke GmbH – Büro für Bauwesen (IGP) mit Sitz in Soest ist seit mehr als 20 Jahren eine feste Größe bei der Planung und Überwachung anspruchsvoller Infrastrukturprojekte. Nach dem Leitsatz „Alles aus einer Hand“ übernimmt die IGP sämtliche Leistungen von der anfänglichen Beratung über die Vermessung, die Durchführung aller Planungsphasen sowie der Bauüberwachung bis zur abschließenden Bauabrechnung alle ingenieurtechnischen Leistungen für Straßen-, Kanal- und Tiefbauprojekte. Darüber hinaus ist die IGP anerkannter Partner bei komplexen Erschließungsmaßnahmen von Wohngebieten und Gewerbeflächen. Der Anspruch: Projekte fachlich versiert, wirtschaftlich erfolgreich und besonders effizient zum Abschluss bringen.

Das aus 25 Mitarbeitern bestehende IGP-Team ist international und umfasst Ingenieure, Techniker, technische Planer sowie Fachkräfte für Bürokommunikation. Betreut werden Bauaktivitäten vorwiegend in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Zum Team gehören Azubis – das Unternehmen bildet regelmäßig aus und engagiert sich sehr für den Nachwuchs – sowie Fachkräfte aus dem In- und Ausland. Die IGP und deren Geschäftsführer Bernd Patzke ist in zahlreichen Fachgremien und lokalen Initiativen engagiert, unterstützt lokale Vereine und bringt sich vielfach in soziale, kulturelle und gemeinnützige Projekte ein. Die IGP ist als „familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet und Träger des „Großen Preises des Mittelstands“ der Oskar-Patzelt-Stiftung.

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