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Kolumnist Thorsten Luber

Die Mittelstand-Nachrichten stellen ihren Kolumnisten vor

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Der MiNa-Kolumnist Thorsten Luber ist Diplom-Kaufmann sowie Gründer und Inhaber von Luber Consulting, einer spezialisierten Strategieberatung für den Mittelstand in der DACH-Region. Die Beratungsgebiete von Luber Consulting sind Existenzgründung, Wachstum, Strategie sowie Unternehmensnachfolge und Unternehmensverkauf. Thorsten Luber hat bereits Spitzenunternehmen wie BMW, BASF, DHL, Fresenius Medical Care und Boehringer Ingelheim in strategischen Projekten beraten und begleitet. Auf mittelstand-nachrichten.de wird er wirtschaftspolitische, kaufmännische und unternehmerische Themen kommentieren und wertvolle Einblicke rund um modernes Management und innovative Führung gewähren.

Was beschäftigt Sie derzeit am meisten? Was treibt Sie in Ihrem beruflichen Alltag um?

Als strategischer Unternehmensberater habe ich tagtäglich insbesondere mit den Inhabern und Geschäftsführern des deutschen Mittelstandes zu tun. Neben sehr konkreten betriebswirtschaftlichen Fragen habe ich dabei auch ein offenes Ohr für Ängste und Probleme abseits des Tagesgeschäfts. Sehr oft wird mir von überbordender Bürokratie, wirtschaftsschädlicher Politik und immer größer werdenden Standortnachteilen berichtet. Mich beschäftigt daher der Missmut der Unternehmer über die aktuelle Politik.

Wo liegen aktuell die größten Hindernisse des deutschen Mittelstandes?

Die größten Hindernisse des deutschen Mittelstandes liegen im Fachkräftemangel in vielen Bereichen, einer schwachen Konjunktur, immer größer werdenden bürokratischen Hürden sowie einer immer maroder werdenden Infrastruktur. Es mangelt an fast allem: an Planungssicherheit, an Kompetenz, an Innovationskraft und an strategisch weitblickender Führung.

Wo liegen aktuell die größten Chancen des deutschen Mittelstandes?

Ich glaube fest an den Grundsatz: „Deutschland ist ein Land der Dichter, Denker und Tüftler“. Viele erfolgreiche Unternehmer und Erfinder kommen aus Deutschland. Eine ganze Reihe von Unternehmen sind Weltmarktführer in ihren Branchen und Produktsegmenten. Der deutsche Mittestand hat schon viele Krisen durch Anpassungsfähigkeit und Ideenreichtum bewältigt. In diesem Bewusstsein sehe ich auch in der Zukunft große Chancen für den Mittelstand, der das Rückgrat unserer Wirtschaft darstellt.

Was muss sich dringend ändern in Deutschland, in Europa, in der Welt?

In Deutschland benötigen wir dringend eine positive Aufbruchstimmung, also anpacken statt zaudern, gerade auch in der Politik. Getreu des Songtextes aus den 80er Jahren: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt.“

Was Europa anbelangt, sollten wir uns an die fantastischen Errungenschaften wie Reisefreiheit, freie Aufenthaltswahl und freien Handel von Waren und Dienstleistungen erinnern. Europafeindlichen Gesinnungen sollte mit schlagkräftigen sachlichen Argumenten der Wind aus den Segeln genommen werden. Rückwärtsgerichtete Weltanschauungen halte ich für gefährlich.
Auf globaler Ebene erleben wir seit einigen Jahren die Rückkehr zu territorialem Denken und Protektionismus, also Marktabschottung. Gerade Deutschland und die EU profitiert in besonders starker Weise von einem freien Welthandel. Ich wünsche mir, dass die wirtschaftliche Weltordnung in der Zukunft wieder freier sein wird.

Manches darf auch gerne bleiben, wie es ist. Das zumindest lehrt die Erfahrung. Was sollte sich aus Ihrer Sicht keinesfalls ändern?

Ich halte die soziale Marktwirtschaft und ein funktionierendes Gesundheitssystem für eine der größten Errungenschaften Nachkriegsdeutschlands. Zur Wahrung des gesellschaftlichen Gleichgewichts und wirtschaftlicher Stärke darf an diesen Eckpfeilern nicht gerüttelt werden. Soziale Hilfe darf dabei nur denen gewährt werden, die diese wirklich benötigen. Der Sozialstaat darf daher nicht ausgenutzt werden und nicht weiter wachsen. Zu viel Sozialstaat unterminiert die Leistungsbereitschaft und verhindert somit Innovationskraft, Pioniergeist und die Anstrengung für ein besseres Leben aller.

Was bereitet Ihnen persönlich aktuell die größten Sorgenfalten?

Die größten Sorgenfalten bereitet mir der immer stärker werdende Rechtspopulismus, der sich auch in den jüngsten Wahlergebnissen widerspiegelt. Diese Probleme wurden aus meiner Sicht nahezu ausschließlich durch fehlenden Bürgerbezug der etablierten Parteien verursacht. Wer Politik gegen die Mehrheit macht, darf sich über das Erstarken rechter Gesinnungen nicht wundern.

Was hat Sie bewogen, Unternehmer zu werden beziehungsweise sich selbständig zu machen? Und was von Ihren damaligen Motiven treibt Sie noch heute an?

Ich bin in einem kleinen elterlichen, sehr bodenständigen Betrieb aufgewachsen und war nach meinem Studium lange im Umfeld der großen Konzerne aktiv. Mich hat es in meiner Selbstständigkeit unheimlich gereizt, diese gegensätzlichen Erfahrungen zum Wohle meiner mittelständischen Kunden einzusetzen. Dies ist sozusagen ein Kulturbruch, eine völlig andere Welt. Ich bin also zu meinen Wurzeln zurückgekehrt und will mein Wissen und meine Erfahrungen an den Mittelstand weitergeben. Und dies treibt mich täglich an.

Was würden Sie heute anders machen als damals? Und: Wie würden Sie die Entscheidung heute treffen, wenn man Sie nochmals fragen würde, ob Sie sich selbständig machen wollen würden?

Eines meiner größten Lebensziele war immer, eines Tages selbstbestimmt zu arbeiten, also möglichst frei in meiner Tagesplanung zu sein. Meine Entscheidung zur Selbstständigkeit habe ich daher nie bereut. Ich würde diesen Schritt daher uneingeschränkt auch heute wieder gehen. Unternehmertum ist ein Abenteuer und ideal, um sich auch persönlich weiterzuentwickeln.

Was treibt Sie an, sich jeden Tag Ihren Aufgaben und Herausforderungen zu stellen?

Das permanente Streben nach persönlicher Weiterentwicklung sowie eine Begeisterung auch für fachliches Lernen treibt mich Tag für Tag an. Und, vielleicht noch wichtiger: Wenn ich einem Unternehmer geholfen habe, seine wie auch immer gelagerten persönlichen Ziele zu erreichen, macht mich dies stolz und glücklich. Immer dann, wenn ich dann auch noch eine entsprechend positive Rückmeldung erhalte, fühle ich mich richtig gut.

Was tragen Sie und Ihr Unternehmen zur Gesellschaft bei? Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Gemeinwohl in Ihrer Tätigkeit?

Unser Unternehmen sieht sich als ein Bestandteil der deutschen Wirtschaft, Gesellschaft und der Region Bonn/Rhein-Sieg. Gerade der Nachwuchs der in der Region angesiedelten Hochschulen hat bei uns besonders gute Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung. Auch persönlich engagiere ich mich ehrenamtlich bei den IHKs und Wirtschaftsförderungsgesellschaften im Umkreis. Zudem bin ich in verschiedenen Unternehmernetzwerken aktiv, die einen gewissen Teil ihrer Erträge an gemeinnützige Organisationen spenden.

Autorenprofil:

Thorsten Luber ist Diplom-Kaufmann sowie Gründer und Inhaber von Luber Consulting, einer spezialisierten Strategieberatung für den Mittelstand in der DACH-Region. Die Beratungsgebiete von Luber Consulting sind Existenzgründung, Wachstum, Strategie sowie Unternehmensnachfolge und Unternehmensverkauf. Thorsten Luber ist Gründer der Nachfolgeinitiative www.nachfolge-chance.de und als „Top-Experte“ durch das „Erfolg Magazin“ ausgezeichnet. Er hat unter anderem Spitzenunternehmen wie BMW, BASF, DHL, Fresenius Medical Care und Boehringer Ingelheim in strategischen Projekten beraten und begleitet. Das in Bonn ansässige Beratungsunternehmen hat mehrere Mitarbeiter und legt besonderen Wert auf eine nachhaltig wirksame Begleitung in Projekten.

Weitere Informationen unter https://luber-consulting.com.

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