Seit Ende Februar ist es im Buchhandel erhältlich: Allein. Tagebuch eines vernachlässigten Kindes, Christa Schwägerls Roman über die fünfjährige Lena, die versucht anstelle ihrer vernachlässigenden Mutter die Verantwortung für sich und ihren zweijährigen Bruder zu übernehmen. Dabei kämpft sie ständig mit Schuldgefühlen und ihrem Wunsch, einfach nur Kind zu sein. Als die Mutter zu einem fünftägigen Urlaub aufbricht, treiben die Kinder einer Katastrophe entgegen.
Erst am 26. Februar rückte Günther Jauch in seiner Talksendung im Ersten das Thema Kindesvernachlässigung in den Fokus der Zuschauer. Mit seinen Gästen diskutierte er die Frage: Hilfeschreie, die niemand hört. Wer versagt beim Kinderschutz? Punktgenau zwei Tage danach erschien Allein, in dem die Autorin das Thema aus Sicht der Kinder beleuchtet und zwar in einer Weise, die die erste Rezensentin auf lovelybooks zu der Aussage veranlasst dass man am liebsten in die Geschichte hineinspringen und der Mutter die hilflosen Kinder entreißen möchte.
Ohne erhobenen Zeigefinger stellt Allein ein Plädoyer dafür dar, Initiative zu zeigen, wo es notwendig ist. Das seelische Leid der kleinen Lena spricht für sich und wird niemanden so leicht kalt lassen. Keine leichte Lektüre für einen fröhlichen Abend. Aber vielleicht muss man einmal tief in das Leid dieser Kinder eintauchen, um aufmerksam zu werden.