Neu-Isenburg – Ob Home Office, Spracherkennung oder flexible Arbeitszeitmodelle – der technische Fortschritt verändert nicht nur das Privatleben, sondern auch die Arbeitswelt der Menschen in globalem Ausmaß. „Das Tempo des digitalen Wandels nimmt beständig zu. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen im Kampf um junge Talente und Fachkräfte wettbewerbsentscheidend, dass sie die Erwartungen und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter an Mobilität, Flexibilität und persönlicher Freiheit erkennen und durch eine zeitgemäße, individuelle Arbeitsplatzgestaltung erfüllen können“, sagt Steven van Tuijl, Geschäftsführer von ADP in Deutschland. In seiner neuen Studie „Die Entwicklung der Arbeitswelt“ hat das ADP Research Institute daher die aktuell wichtigsten Anforderungen von Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz herausgearbeitet. Für die Untersuchung hat der führende Anbieter von Human Capital Management-Lösungen (HCM) weltweit 2.000 Arbeitgeber und Arbeitnehmer in 13 Ländern befragt.
Veränderte Arbeitsethik
Eines der Schlüsselergebnisse der Studie: Die Arbeitsethik hat sich weitgehend verändert. Laut ADP legt der moderne Mitarbeiter besonderen Wert auf eine sinnstiftende Tätigkeit. So wünschen sich die Angestellten mehrheitlich ein hohes Maß an Flexibilität, Unabhängigkeit und eigenem Gestaltungsspielraum bei ihrer Arbeit. Außerdem hat ADP unter den Befragten eine hohe Bereitschaft festgestellt, die Qualität ihrer Leistungen durch fortwährendes Lernen stetig zu verbessern. Gleichzeitig ist ihnen gemäß der Studie auch ein gewisses Maß an Beständigkeit am Arbeitsplatz ein wichtiges Anliegen.
„Die aktuellen Trends in der Arbeitswelt sind natürlich im Lichte des enormen technischen Fortschritts zu betrachten. Sie sind letztendlich das Abbild des digitalen Wandels in der Arbeitswelt“, erklärt van Tuijl. Diese Veränderungen sorgen laut ADP jedoch nicht nur für Aufbruchstimmung, sondern werden durchaus auch kritisch betrachtet. So befürchtet fast die Hälfte der Befragten, dass intelligente Maschinen den Menschen am Arbeitsplatz zunehmend ersetzen werden. Doch zeigt die Studie in diesem Zusammenhang deutliche regionale Unterschiede. Während im asiatisch-pazifischen Raum, der eine vergleichsweise junge Durchschnittsbevölkerung aufweist, 81 Prozent der Befragten die Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld befürworten, stimmen dem nur knapp mehr als die Hälfte der befragten Europäer zu. Van Tuijl: „Das alternde Europa wird somit zum Bedenkenträger.“
Die Definition von Arbeitsplatzsicherheit hat der aktuellen ADP-Studie zufolge ebenfalls eine Wendung erfahren. Diese wird mehrheitlich nicht mehr über die Beschäftigungsdauer, sondern über Inhalte und Chancen definiert. So sind die Befragten nahezu einhellig der Meinung, über ihr berufliches Netzwerk immer einen Job finden zu können, in welchem genau ihre Fähigkeiten gebraucht werden.
Flexibilität ist Trumpf
Wie Flexibilität am Arbeitsplatz heutzutage aus Mitarbeitersicht verstanden wird, geht aus den aktuellen Studienergebnissen ebenfalls hervor. Fast alle Befragten glauben, dass sie ihre Arbeit in naher Zukunft von jedem Ort der Erde aus werden erledigen können. Diese Überzeugung stellt laut ADP eine immense Herausforderung für das Personalwesen dar, da gerade global tätige Teams in besonderer Weise Zusammenhalt benötigen, um optimal zu funktionieren.
Dermot O’Brien, Chief Human Resources Officer bei ADP, fasst die Resultate der Studie zusammen: „Möchte ein Unternehmen im globalen Wettbewerb bestehen, so muss es den Menschen und die Technologie in bester Weise miteinander verbinden. HR übernimmt hierbei die wichtige Aufgabe, die Mitarbeiter in ihren Wünschen nach sinnvoller Arbeit, einem Plus an Flexibilität und kontinuierlicher Weiterbildung zu unterstützen und muss diese Bedürfnisse mit den Interessen und Zielen des Betriebes in Einklang bringen. Gelingt dies, haben am Ende alle gewonnen.“
Quelle: ADP