Neuss/Nürnberg – Ob Einparkhilfe, Abstandstempomat oder Spurwechselassistent – Fahrzeughersteller locken im Neuwagenverkauf mit Innovationen in der Fahrzeugausstattung. Wenn es um die Fahrzeuganschaffung geht, haben die wenigsten Autokäufer den Wiederverkauf im Blick – und verschenken damit im schlimmsten Fall viel Geld. Eine falsche Zubehörauswahl kann den Wiederverkaufswert um bis zu 5.000 Euro senken.
Die weltweit größte markenunabhängige Leasinggesellschaft LeasePlan vermarktet in Deutschland jährlich rund 18.000 Gebrauchtwagen und hat den Einfluss der Fahrzeugausstattung auf den Wiederverkauf analysiert. Das Ergebnis: Nicht alle Ausstattungsdetails, die beim Kauf locken, wirken sich werterhaltend im Wiederverkauf aus. Im schlimmsten Fall kann eine falsche Fahrzeugausstattung sogar den Wiederverkaufswert eines Fahrzeugs senken.
Beim Kauf von Neu- oder Gebrauchtfahrzeugen sollten Käufer, die zu einem späteren Zeitpunkt einen Wiederverkauf oder eine Inzahlungnahme planen, deshalb auf einige Punkte achten.
Tops und Flops der Ausstattungsdetails
Die Neufahrzeug- und Gebrauchtwagensuche findet heute vorwiegend im Internet statt. „Wir vermarkten unsere Leasingrückläufer über diverse Internetkanäle und merken deutlich an den Suchbegriffen und Klickraten der potenziellen Käufer, welche Details besondere Relevanz haben“, so Dirk Haubold, Bereichsleitung Gebrauchtwagen bei LeasePlan Deutschland. Diese Analyse ergab, dass Metallic-Lackierung, Navigationssystem, Klimaanlage bzw. -automatik, Alufelgen und Sitzheizung zu den fünf beliebtesten Ausstattungsdetails gehören.
Besonders beliebt beim Neuwagenkauf sind derzeit Fahrerassistenzsysteme, gerade hier locken Hersteller mit zahlreichen Innovationen. „An diesem Beispiel zeigt sich deutlich, wie unterschiedlich Neuwagenmarkt und Gebrauchtwagenmarkt ticken: Zusammenfassend lässt sich sagen: Assistenzsysteme spielen im Wiederverkauf derzeit noch keine Rolle. Ob Abstandstempomat, Spurwechselassistent oder Parklenkassistent – in der Gebrauchtwagenvermarktung werden solche Ausstattungen als ’nice to have‘ bewertet. Für den Wiederverkaufswert eines Fahrzeugs sind sie damit derzeit irrelevant“, fasst Haubold zusammen.
Fehlende Ausstattung kann den Wiederverkaufswert um bis zu 5.000 Euro senken
„In unseren Gebrauchtwagen-Outlets in Neuss und Nürnberg kommt es immer wieder zu der Situation, dass wir fast identische Fahrzeuge mit kleinen Ausstattungsabweichungen anbieten. Hier zeigt sich sehr deutlich, wie sich fehlende Ausstattung auf den Verkaufspreis auswirken kann“, so Haubold. Ein BMW 320d mit einer Laufleistung zwischen 80.000 km und 90.000 km ohne Navigation und Xenon konnte für 15.000 Euro verkauft werden. Ein vergleichbares Fahrzeug mit Navigation und Xenon erlöste hingegen 17.000 Euro. Ein anderes Beispiel ist ein Audi A7 mit einer Laufleistung knapp über 110.000 km. Wird das Oberklasse-Fahrzeug mit Ledersitzen angeboten, so kann der Wagen 30.100 Euro erzielen. Hatte der Neukäufer sich für Stoffsitze entschieden, dann sinkt der Wiederverkaufswert auf 24.800 Euro. „Fehlende oder falsche Optionen führen unweigerlich zu einem geminderten Verkaufspreis“, bringt es Haubold auf den Punkt.
Quelle: ots