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Internationaler Tag des Kaffees: Mehr Fairness in die Tasse

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Am 1. Oktober ist der Jahrestag des hiesigen Lieblingsgetränks: Der Tag des Kaffees. In Deutschland wird mit rund 166 Litern pro Kopf und Jahr mehr Kaffee getrunken als Bier oder Mineralwasser. Doch das braune Gold ist in Gefahr: Die Klimakrise erschwert den Anbau und schwankende Weltmarktpreise machen die Kaffeeproduktion so unattraktiv, dass viele Menschen in den Anbauländern ihre Felder aufgeben.

Politischer Wille ist gefragt: Steuern runter für öko-soziale Produktion

Ein Umdenken und Umlenken sind nötig, um die Versorgung mit unserem Lieblingsgetränk langfristig zu sichern. „Der faire Handel zeigt, dass ein anderes Wirtschaften möglich ist, aber wir müssen raus aus der Nische. Dazu braucht es politischen Willen“, sagt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland e.V. „Die Steuerpolitik hat ein enormes Potenzial, Kaufentscheidungen hin zu fairem und nachhaltigen Konsum zu fördern.“ Mit Blick auf die Regierungsbildung sagt Overath: „Menschenrechte und Umwelt zu schützen sind keine Kür, sondern Pflichtprogramm der kommenden Koalition.“

Der Marktanteil von fairem Kaffee in Deutschland liegt bei gut fünf Prozent. Durch eine steuerliche Begünstigung für fair gehandelte Ware ließe sich dieser Anteil ausbauen. „Es geht nicht darum, mehr zu konsumieren, sondern fair zu konsumieren. Dafür wären steuerliche Anreize der richtige Hebel.“

Klimakrise führt zu Ernteverlust, Umweltzerstörung und Flucht

Die Klimakrise ist im Kaffeeanbau kein Zukunfstszenario sondern harte Realität. Aktuell sind die Kaffeepreise relativ hoch, jedoch nur weil Brasilien – Großproduzent von Kaffee – von Frost und Dürren getroffen wurde. In vielen anderen Kaffeeanbau-Regionen breiten sich durch höhere Temperaturen Schädlinge und Pilzbefall aus. Für Investitionen in die Erneuerung der Pflanzen fehlt oft das Geld. Um den steigenden Temperaturen zu entkommen, weichen Bäuerinnen und Bauern in höhere Anbauregionen aus – mit verheerenden Folgen für die Wälder, die dem Kaffee zum Opfer fallen. Viele Kleinbäuerinnen und -bauern sehen gar keine Zukunft im Kaffeeanbau und verlassen ihre Felder oder gar ihre Länder und versuchen, Arbeit im Ausland zu finden.

Fairer Handel – Gemeinschaft, Planungssicherheit, Beratung

Fairtrade bietet hier Lösungswege. Um bei Fairtrade mitmachen zu können, schließen sich die Kleinbäuerinnen und -bauern zu Kooperativen zusammen. Durch die Organisation bündeln sie Know How, investieren gemeinsam und verbessern ihre Verhandlungsposition. Stabile Mindestpreise und ein zusätzlicher Aufschlag für gemeinschaftliche Projekte vor Ort, die Fairtrade-Prämie, sorgen für mehr Planungssicherheit und einen finanziellen Spielraum für Investitionen. Die lokalen Produzentennetzwerke unterstützen die Kleinbauernorganisationen durch Beratung zu Themen wie ressourcenschonender Anbau, Wasseraufbereitung oder den Anbau von Schattenbäumen.

Quelle: Fairtrade Deutschland – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt e.V.

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