Köln – Jeder dritte Bundesbürger ab 18 Jahren (34%) hat den eigenen Angaben zufolge die Corona-Warn-App der Bundesregierung auf seinem Handy installiert. Weitere 19 Prozent wollen diese in Zukunft „wahrscheinlich“ (5%) oder „vielleicht“ (14%) noch installieren. Damit steht gut die Hälfte der erwachsenen Bundesbürger der vor rund zwei Monaten gestarteten Warn-App positiv oder zumindest aufgeschlossen gegenüber. Hingegen wollen 41 Prozent die App – obwohl sie diese kennen – auch zukünftig ausdrücklich nicht installieren. Sechs Prozent der 18- bis 65-Jährigen kennen die als freiwillig und anonym konzipierte Corona-Warn-App bisher noch nicht.
Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung des Forschungs- und Beratungsinstituts HEUTE UND MORGEN. Rund 1.500 mobilfunknutzende Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahren wurden Ende Juli repräsentativ zur Nutzung der Corona-Warn-App und zu ihrem Social-Media-Verhalten in Corona-Zeiten befragt.
Bisher kaum Informationen zur Warn-App durch die Krankenkassen
Auffällig ist: Nur fünf Prozent der befragten Bundesbürger geben an, von ihrer Krankenkasse zur Corona-Warn-App informiert worden zu sein. Ausdrücklich gewünscht hätte sich dies aber rund jeder dritte Krankenversicherte (32%) – insbesondere GKV-Versicherte (33%), aber auch PKV-Versicherte (26%).
Vermisst wurden insbesondere Handlungsanweisungen bei Warnmeldungen (80%) und Informationen zur Funktionsweise (70%) der Warn-App sowie auch Hinweise zum Datenschutz (53%) und zur Kostenübernahme von Folgeprozessen im Warnfalle (51%). Vier Fünftel der Krankenversicherten (82%) erwarten – sobald die App ein Risiko anzeigt und auch ohne ein ärztliches Attest – die Übernahme der Corona-Test-Kosten durch ihre Krankenkasse.
Weiterhin hoher Informations- und Aufklärungsbedarf
Insgesamt zeigt die Untersuchung einen nach wie vor hohen Aufklärungsbedarf zur Funktionsweise und zum Umgang mit der Corona-Warn-App in der Bevölkerung. „Krankenversicherer könnten dabei eine deutlich aktivere Rolle als bisher einnehmen“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei HEUTE UND MORGEN. „Viele Mitglieder erwarten dies sogar ausdrücklich, unabhängig von ihrem Alter oder Geschlecht“.
Darüber hinaus gilt es, immer noch weit verbreitete Missverständnisse zur Corona-Warn-App auszuräumen: So ist beispielsweise ein Drittel der befragten Bundesbürger der fälschlichen Auffassung, dass die App den persönlichen Aufenthaltsort der Nutzer aufzeichnen und die persönliche Einhaltung der Corona-Abstandsregeln nachverfolgen würde.
„Zumindest ein Teil der ́Skeptiker ́ könnte noch zum freiwilligen Mitmachen bei der Corona-Warn-App gewonnen werden, wenn das Wissen größer und die Vorurteile verringert werden könnten“, so Tanja Höllger.
Quelle: HEUTE UND MORGEN GmbH