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LANCOM Systems präsentiert die Studie „Digitale Souveränität – Einschätzungen in der deutschen Wirtschaft und Verwaltung“

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Aachen – Die Politik hat noch keine Antwort darauf gefunden, wie sie die Digitale Souveränität Deutschlands und Europas stärken kann. Dabei ist Digitale Souveränität eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben und es gibt durchaus klare Vorstellungen davon, wie sie gestärkt werden kann. Dieses Spannungsfeld ist das zentrale Ergebnis der repräsentativen Umfrage ‚Digitale Souveränität – Einschätzungen in der deutschen Wirtschaft und Verwaltung‘, die das Marktanalyseunternehmen techconsult im Auftrag von LANCOM Systems im Mai 2015 durchgeführt hat. Befragt wurden 411 Entscheider aus Wirtschaft, Verwaltung und NGOs.

Seit Bekanntwerden des NSA-Skandals beherrscht die Sorge um die Digitale Souveränität viele Debatten. Doch wie steht es zwei Jahre nach den ersten Snowden-Enthüllungen tatsächlich um die digitale Selbstbestimmung Deutsch-lands und Europas? Die aktuelle Umfrage gibt Auskunft darüber, wie Vertreter aus dem oberen und mittleren Management in Deutschland die Lage einschätzen, welche Bedeutung Vertrauen für sie in diesem Kontext hat und welche Maßnahmen sie favorisieren.

Quellenangabe: "obs/LANCOM Systems GmbH/Martin Rottenkolber"
Quellenangabe: „obs/LANCOM Systems GmbH/Martin Rottenkolber“

Status Quo Digitale Souveränität

Edward Snowden hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Deutschland und die EU digital nicht souverän sind – dieser Aussage stimmen gut 83 % der Befragten zu. Dass Deutschland und Europa von ausländischer Infrastruktur abhängig sind, meinen drei von vier Befragten (rund 76 %).

In dieses Bild passt auch die hohe Zahl an Befürwortern eines europäischen Gegengewichts zum Engagement der USA im Internet (rund 84 %) und die hohe Übereinstimmung bei der Frage nach der Möglichkeit, Daten aus der EU nur in der EU zu speichern und zu verarbeiten (fast 82 %).

Digitale Souveränität ist eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben

Fast 83 % der Umfrageteilnehmer sehen die Stärkung der Digitalen Souveränität als eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben. Der Bundesregierung wird diesbezüglich ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Neun von zehn Befragten sind der Meinung, dass die Politik noch keine Antwort darauf gefunden hat, wie sie die Digitale Souveränität Deutschlands beziehungsweise Europas stärken kann. Entsprechend wenig Zustimmung gab es auf die Frage, ob die Politik ernsthaft bemüht sei, die Digitale Souveränität zu stärken (fast 37 %) und ob sie bereits konkrete Maßnahmen ergriffen habe (35 %).

Dabei ist Digitale Souveränität zukunftsweisend: Sie wird von einer großen Mehrheit als wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung von Produktionsprozessen (fast 81 %), Stichwort Industrie 4.0, und eine sichere Nutzung von Cloud-Diensten (fast 85 %) angesehen.

Vertrauensbildende und staatliche Maßnahmen sind zwingend

Generell ist die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters heute neben Sicherheit ein zentrales Kriterium, auf das bei der Wahl von IT-Lösungen Wert gelegt werden sollte. Besitzt ein Produkt die gewünschten Sicherheitseigenschaften? Ist dessen Hersteller ein vertrauenswürdiger Anbieter? Ein hoher Prozentsatz der Befragten erachtet in diesem Zusammenhang gezielte Sicherheitsüberprüfungen von ausländischen IT-Produkten als geeignete Maßnahme, die Digitale Souveränität zu stärken (81,5 Prozent).

Generell ist die Politik gefordert, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Digitale Souveränität ermöglicht wird: Mit verlässlichen rechtlichen Rahmenbedingungen (fast 85 % Zustimmung), einheitlichen Datenschutzrichtlinien (knapp 84 %), verbindlichen Mindeststandards (knapp 84 %), einer konsequenten Industrie¬politik zur Stärkung der heimischen Industrie (rund 83 %) oder einer strategisch angelegten ITK-Innovationspolitik (rund 82 %).

Auf diese Weise könnten mehr technologische Alternativen in Kernbereichen bereitgestellt werden. Diese wünschen sich rund 87 % der Befragten. Und sie sollten ohne geheime Abhörschnittstellen entwickelt und gefertigt werden, meinen etwa 84 %. Backdoors in IT-Produkten wurden von fast 85 % der Umfrageteilnehmer als konkrete Gefahr für die Digitale Souveränität angesehen.

Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von LANCOM Systems: „Die Ergebnisse der Umfrage sind als klarer Appell an die Politik zu verstehen. Digitale Souveränität ist kein Selbstläufer. Sie erfordert einen gezielten Einsatz und konkrete Maßnahmen von politischer Seite. Es besteht dringend Handlungsbedarf, jetzt die Voraussetzungen zu schaffen, damit Deutschland und Europa in Zukunftsfeldern auch künftig eine führende Rolle einnehmen.“

Die Umfrage mit insgesamt 411 Entscheidern aus Unternehmen, Verwaltung und NGOs in Deutschland wurde im Mai 2015 von techconsult im Auftrag von LANCOM Systems durchgeführt.

Quelle: ots

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