Eschborn – „Teamfähigkeit“ gilt als die Eigenschaft, die jeder im Berufsleben mitbringen sollte. Wer kein Teamplayer ist, hat keine Chance. Kaum eine Stellenanzeige oder ein Bewerbungsanschreiben kommt ohne den Begriff aus. Doch wie sieht die Realität aus? Wie wichtig und vor allem nutzbringend ist Teamarbeit? Die Arbeitnehmer in Deutschland sind geteilter Meinung: 52 Prozent geben an im Team mehr zu leisten als alleine. 48 Prozent halten sich dagegen im Einzelgang für produktiver, so das Ergebnis aus dem aktuellen Randstad Arbeitsbarometer.
Im weltweiten Vergleich ist die Zustimmung für Produktivität im Teams schon größer: Global gesehen, sind 60 Prozent davon überzeugt, dass sich die Arbeit im Team effektiver gestaltet. Spitzenreiter sind hier China (83 Prozent), Indien (82 Prozent) und die Türkei (81 Prozent). Arbeitnehmer in Deutschland spüren aber trotz Skepsis den Stellenwert, den die Zusammenarbeit in der eigenen Unternehmenskultur einnimmt: 64 Prozent geben an, dass Teamwork in ihrem Unternehmen hoch angesehen und belohnt wird. Gleichzeitig fehlt ihnen aber der adäquate Beitrag seitens des Arbeitgebers: 68 Prozent sprechen sich dafür aus, dass ihr Arbeitgeber mehr Zeit investieren sollte, um die Zusammenarbeit unter Mitarbeitern zu fördern.
Die Zukunft des Teamworks
Trotz scheinbarem „Teamwork-Hype“, wie entwickelt sich die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz in einer Gesellschaft, in der das Individuum immer wichtiger wird und die Arbeitsteilung aufgrund von Spezialisierungen eine große Rolle einnimmt? 53 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland geben an, nicht mehr Zeit in Teamarbeit zu verbringen als vor fünf Jahren. Zugleich ist mit 85 Prozent aber eine große Mehrheit davon überzeugt, dass durch die technologische Weiterentwicklung Teamwork in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird.
Unter diesen Veränderungsprozess fällt auch die Digitalisierung und in punkto Zusammenarbeit, das Bilden von virtuellen Teams. In internationalen oder Unternehmen mit unterschiedlichen Standorten ist das schon keine Zukunftsmusik mehr – über regionale, nationale und kulturelle Grenzen sowie Zeitzonen hinweg werden Arbeitsgruppen gebildet und an Projekten zusammengearbeitet. Bezüglich der Produktivität stehen die Arbeitnehmer dieser Arbeitsform jedoch eher kritisch gegenüber: 83 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland meinen, dass die Zusammenarbeit besser funktioniert, wenn man sich persönlich begegnet.
Diversität – die Vielfalt im Team
Ebenso beschäftigt Unternehmen das Thema Diversität in Teams. „Um den Veränderungen einer stärker digitalisierten, globalisierten und spezialisierten Arbeitswelt gerecht zu werden, setzen Unternehmen immer häufiger auf die Synergien gemischter Teams“, weiß Petra Timm, Director Communications bei Randstad Deutschland. „Das Ziel des so genannten Diversity-Managements ist die Heterogenität der Beschäftigten zum Vorteil aller Beteiligten zu nutzen.“
Unter dem Begriff „Diversität in Teams“ verstehen 75 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland die Zusammenarbeit von Mitarbeitern mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht und kulturellem Hintergrund. Ebenso kann man unter dem Fachbegriff aber auch die Mischung unterschiedlicher Arbeitserfahrung, verschiedener Kompetenzen und Fähigkeiten verstehen. Dieser Definition von Vielfalt in Teams stimmen 89 Prozent zu. Ob solche „gemischten Teams“, egal in welcher Ausprägung, nutzbringender arbeiten, da sind sich die Arbeitnehmer in Deutschland nicht ganz einig: 54 Prozent haben die Erfahrung gemacht, in gemischten Teams produktiver zu arbeiten und 46 Prozent stimmen dem nicht zu.
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus der Online-Umfrage Randstad Arbeitsbarometer. Diese wird in 33 Ländern vierteljährlich durchgeführt. In Deutschland wurden 400 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren aus unterschiedlichen Branchen befragt.
Quelle: ots