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SEO-Betrug: “Nationwide Legal” mahnt Pixabay-Bilder ab

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In den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten haben zahlreiche Website-Betreiber E-Mails von “Nationwide Legal” erhalten. Der Inhalt dieser E-Mails bezieht sich auf eine Abmahnung wegen der nicht lizenzierten Nutzung eines Bildes, das laut Angaben von “Nationwide Legal” dem Kunden des betreffenden Website-Betreibers gehört. Die Abmahnung wird jedoch „freundlicherweise“ zurückgezogen, wenn der betreffende Website-Betreiber einen Backlink zu dem genannten Kunden setzt. Es handelt sich bei dem Kunden um einen Online-Shop.

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Das abgemahnte Bild.
Quelle: OleksandrPidvalnyi / pixabay.com

Viele Website-Betreiber geraten in Panik, wenn sie eine solche Abmahnung erhalten, gerade wenn sie nicht dokumentiert haben, woher ihre Bilder stammen. Auch Mittelstand-Nachrichten.de wurde mit einer solchen Abmahnung konfrontiert. Allerdings sind hier die Quellen immer direkt am Bild angegeben, was es für uns und Sie einfach macht, nachzuvollziehen, woher ein Bild stammt.

Abgemahnt wurde die Verwendung eines Bildes, das auch bei vielen anderen sehr beliebt ist. Das Bild stammt ursprünglich von Pixabay.de, einer Datenbank für Bilder, die kostenfrei und auch für kommerzielle Zwecke genutzt werden können.

Welchen Vorteil haben die Betrüger?

Backlinks sind ein wichtiger Faktor für das Ranking einer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen. Sie signalisieren den Suchmaschinen, dass andere Webseiten die Inhalte auf Ihrer Seite als relevant und nützlich betrachten. Je mehr hochwertige Backlinks Sie haben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Webseite in den Suchergebnissen besser platziert wird.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Backlinks gleichwertig sind. Ein Backlink von einer hoch angesehenen und vertrauenswürdigen Webseite hat einen höheren Wert als ein Backlink von einer weniger bekannten oder unzuverlässigen Quelle. Es ist auch wichtig, dass die Backlinks themenrelevant sind und aus der gleichen Branche oder Nische stammen wie die eigene Webseite.

Einige Websites sind sich ihres hohen Werts in den Suchmaschinen bewusst und bieten auch Backlinks zum Verkauf an. Sind Sie auf der Suche nach einer Information, einem Produkt oder einer Dienstleistung, sehen Sie sich die zweite Seite mit Website-Vorschlägen in Google, Bing und Co. vermutlich eher selten an – auf Seite 1 zu sehen zu sein, ist dementsprechend in jeder Branche von höchster Priorität.

Mehr als Spam: Wer unter dem Betrug durch „Nationwide Legal“ leidet

Website-Betreiber arbeiten oft selbst hart daran, ihr Ranking zu verbessern und ihre Website erfolgreich zu machen. Doch je erfolgreicher man dabei ist, desto häufiger wird man zum Ziel von Betrügern, die einen Backlink von der erfolgreichen Website ergattern wollen. Die Wahrscheinlichkeit, einmal einem Betrug zum Opfer zu fallen, steigt auch mit der Häufigkeit der Betrugsversuche. Und fällt man darauf herein, “verschenkt” man den Ertrag der eigenen harten Arbeit – ein gekaufter Backlink kann je nach Website unterschiedlich hohe dreistellige Beträge kosten. In seriös arbeitenden Großunternehmen gibt es oftmals ganze Abteilungen, die sich ausschließlich mit dem Suchmaschinen-Ranking befassen.

Unter dem Betrug durch Unternehmen, die sich ähnliche Namen wie bekannte Firmen geben, leiden nicht nur die betroffenen Kunden, sondern auch die Unternehmen selbst. Es ist höchst wahrscheinlich, dass die Betrüger einen bereits bekannten Namen nutzen, um Vertrauen bei ihren Opfern zu erwecken. So kommt es vor, dass man bei einer Online-Suche nach dem abmahnenden Unternehmen, also “Nationwide Legal”, auf die Website von Nationwide Legal LLC geleitet werden – also nicht auf die der Betrüger, sondern auf die eines realen Unternehmens. Die Folgen für das betroffene Unternehmen sind gravierend: Rufverlust, Verschwendung von Arbeitszeit, unter Umständen Anwaltskosten und bei Abmahnungswellen durch die Betrüger regelrechte Fluten an Beschwerden. Sich dagegen zu wehren, ist dagegen eine Herausforderung an sich.

Sind die Betrüger erfolgreich, können Suchmaschinen selbstverständlich auch nicht mehr realistische Einschätzungen treffen, welche Websites für ihre Nutzer relevant sind und welche nicht. Unter Umständen können sie die Suchenden sogar auf Fake Shops leiten, die fälschlich als relevant und seriös eingestuft werden. So können indirekt auch die Nutzer als Opfer des Betrugs gezählt werden.

Die Mittelstand-Nachrichten.de sind im Übrigen nicht die Ersten, die über den versuchten Betrug durch “Nationwide Legal” berichten: Auch auf dreibeinblog.de wird bereits vor dem SEO-Betrug gewarnt. Auf die hier präsentierte Art und Weise sind Backlinks im Übrigen eigentlich gedacht: Wir verlinken unentgeltlich eine relevante Website mit weiterführenden Informationen für Sie, was die Suchmaschinen erkennen. Für zukünftige Suchen werden die Algorithmen von Google, Bing und Co. also vielleicht schon beinhalten, dass auf diesem Blog relevante Informationen für ihre Nutzer enthalten sein könnten, weshalb er höher in den Ergebnissen angezeigt wird.

Autorin: Amei Schüttler

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