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Steigende Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln

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Bonn – Die Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln ist innerhalb der letzten zehn Jahre gestiegen. Das sagen 90 Prozent von 200 befragten Apothekerinnen und Apothekern aus öffentlichen Apotheken. Die vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Auftrag gegebene Studie untersucht den Status von homöopathischen Arzneimitteln in der Offizin-Apotheke. Die repräsentative Befragung wurde von der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK Health) im August 2013 durchgeführt. Dr. Barbara Steinhoff, Leiterin der Abteilung Pflanzliche und Homöopathische Arzneimittel im BAH, sieht in den positiven Ergebnissen einen Beleg für den auch „gefühlt“ hohen Stellenwert der Homöopathie in Deutschland.

Quellenangabe: MedicBus: Apotheker in Offizin-Apotheken
Quellenangabe: MedicBus: Apotheker in Offizin-Apotheken

Jede vierte Apotheke bereits Homöopathie-Zentrum

Besonders deutlich belegt die hohe Akzeptanz homöopathischer Arzneimittel, dass bereits 23 Prozent, also jede vierte Apotheke in Deutschland, Homöopathie als Schwerpunktthema nennt. Dort werden zu 94 Prozent Homöopathika von Kunden mehrmals täglich nachgefragt. Im Durchschnitt aller Apotheken liegt der Wert bei immerhin 70 Prozent. In den Schwerpunktapotheken wird mit 96 Prozent ein intensiver Beratungsbedarf passend zur starken Kundenanfrage angegeben. Julia Legner-Siegwart, Inhaberin der Ostapotheke in Karlsruhe, kann auch aus eigener Erfahrung diese Ergebnisse bestätigen. Die von der GfK Health ermittelte Trilogie aus hohem Stellenwert der Homöopathie, intensiver Nachfrage und großem Beratungsbedarf ist laut Legner-Siegwart auch für ihre Apotheke typisch.

Erfahrung in der Apotheke am wichtigsten

Immer wieder wird in der Homöopathie, die ja vor allem eine Erfahrungsmedizin ist, der Stellenwert von Studien diskutiert. Auch hierzu liefert die repräsentative GfK-Befragung eine eindeutige Tendenz, zumindest aus Sicht der Apotheker. Denn 77 Prozent halten ihre eigene Erfahrung für wichtiger als Studien. Für etwa jeden Fünften ist beides gleichwichtig. Der verbleibende Anteil der Apotheker stellt den Wert von Studien über ihre eigene Erfahrung. Die Studie der GfK zeichnet zudem auch ein Bild vom Kunden, der Homöopathika in der Apotheke nachfragt: Er ist typischerweise weiblich, jung und bereits Mutter. Was in der Apotheke von Julia Legner-Siegwart etwas zugunsten älterer Menschen verschoben ist und ihrer Meinung nach sehr vom Ort der Apotheke abhängt.

Über den Tellerrand der Homöopathie hinaus bringt die Studie zum Ausdruck, dass die Selbstmedikation bei leichteren Beschwerden durch die Patienten heute Realität ist. Wenn der Apotheker dazu Homöopathika empfiehlt, ist die mit 65 Prozent dabei häufigste Indikation eine Erkältung, gefolgt von Allergien. Platz drei belegen Insektenstiche, was laut Apothekerin Legner-Siegwart sicher dem Umfragemonat August geschuldet ist. Die weiteren Plätze belegen Verletzungen, Kopfschmerzen / Migräne, Kinderkrankheiten, nervöse Unruhe und Schmerzen.

Ziel Nummer Eins: Kunden kompetent beraten

Die Studie gibt auch ein Signal an die universitäre Ausbildung der Pharmazeuten. So sehen 81 Prozent der fertigen Apotheker die Homöopathie in ihrem Studium nicht ausreichend berücksichtigt. Dementsprechend groß ist der Bedarf an Fortbildungsprogrammen, für die sich 75 Prozent interessieren. Dies, obwohl die Apotheker laut eigener Angaben schon zu 84 Prozent bzw. 98 Prozent in den Schwerpunktapotheken entsprechende Fortbildungen besucht haben. „Das Thema Homöopathie und die kompetente Beratung der Kunden werden bei uns also sehr ernst genommen und professionell umgesetzt“, wertet Apothekerin Legner-Siegwart das Ergebnis und fasst zusammen: „Wichtig für uns als Apotheker und für unsere Mitarbeiter ist es, die Möglichkeiten der Homöopathie für unsere Kunden bestmöglich nutzbar zu machen. Das Spektrum ist weit und reicht von Behandlungen leichterer Probleme, über die zusätzliche homöopathische Unterstützung bei schweren Erkrankungen, die Milderung von Medikamenten-Begleitwirkungen sowie die Stärkung von Immunsystem und allgemeinen Organfunktionen. Ich kann allen Patienten nur empfehlen, sich in ihrer Apotheke entsprechend beraten zu lassen.“

Quelle: ots

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