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Studie untersucht das Potential gemischter Doppelspitzen

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Bis zum heutigen Tag zeichnet sich die unternehmerische Praxis durch einen überwiegend männlichen Anteil an Führungskräften aus. Doch Faktoren wie der demografische Wandel sowie die anhaltenden Diskussionen um eine Frauenquote prognostizieren einen Paradigmenwechsel. Bettina Banaj, Absolventin der AKAD University, hat sich daher in ihrer Diplomarbeit mit Frauen in deutschen Führungsetagen beschäftigt und den Fokus auf die Frage gelegt, welches Potential gemischte Doppelspitzen in der Unternehmensführung haben.

Hierfür führte sie eine Online-Umfrage durch, an der 123 Personen (62 Frauen, 61 Männer) teilnahmen und interviewte Experten aus den Branchen Werkzeugbau, Weiterbildung, Existenzgründungsberatung und IT. Aus beiden Befragungen wurde ersichtlich, dass viele eine Doppelspitze, unabhängig vom Geschlecht, einer Einzelperson oder einem mehrköpfigen Team vorziehen. Bettina Banaj: „In kleinen und mittelständischen Unternehmen sind Doppelspitzen bereits vermehrt anzutreffen, aber auch Großunternehmen oder Parteien stehen ihnen zunehmend offen gegenüber.“ Schließlich könnten „Defizite und Schwächen ausgeglichen werden, ob sie nun in der Persönlichkeit oder in den Kompetenzen der Führungspersonen liegen.“

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Männer sind verbindlich, Frauen kundenorientiert – Klischee oder Realität?

Die Umfrageteilnehmer bevorzugten bei manchen Themen eine rein männliche, bei anderen eine rein weibliche und dann wieder die gemischte Führungsspitze. So halten zum Beispiel die meisten Befragten (67,5 Prozent) hinsichtlich der „Konsequenz und Verbindlichkeit von Entscheidungen“ eine männliche Doppelspitze für erfolgsversprechend. Und die „Beurteilung unternehmerischer Kennzahlen“ trauen einer weiblichen Doppelspitze gerade mal 19,5 Prozent zu. Bei „zwischenmenschlichen“ Themen wie der „Kunden- und Serviceorientierung“ hingegen liegen die Damen vorne, ebenso bei der Mitarbeiterorientierung: Hier trauen nur 35,8 Prozent der Befragten einer männlichen Doppelspitze zu, dass sie die Relevanz dieses Themas ausreichend bewertet; auch die gemischte Spitze schneidet schlechter ab als die rein weibliche. Gemischte Doppelspitzen hingegen werden von den meisten Befragten bei folgenden Themen als vorteilhaft erachtet: „Realistische Situations- und Umfeldeinschätzungen“ (78,9 Prozent) und „Sachliches, lösungsorientiertes und angemessenes Kommunikationsverhalten“ (71,5 Prozent). Außerdem waren sich von den 123 Teilnehmern über zwei Drittel (69,1 %) sicher, dass das Betriebsklima bei einem gemischten Doppel besser sei als bei einer rein weiblichen (34,1 Prozent) oder männlichen (37,4 Prozent) Führungsspitze.

Die Unterschiede liegen in Nuancen

Der in der Befragung teilweise ganz eindeutige Kompetenzen-Zuspruch spiegelt sich jedoch längst nicht in der Realität wieder: „Experten sind sich sicher, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern als Führungskräfte vielfach in Nuancen liegen“, weiß Bettina Banaj von ihren Recherchen. Deswegen hält sie es auch für sinnvoll, dass sich Unternehmen hinsichtlich der dynamischeren und komplexeren Systemänderungen für das Thema Diversität bewusst öffnen: „Im Moment liegt vielerorts Potential brach – durch die Etablierung weiblicher Führungskräfte erscheinen Unternehmen auch anderen sehr gut ausgebildeten Frauen als attraktiver Arbeitgeber. Wer also rechtzeitig auf den Zug aufspringt, hat meiner Meinung nach einen enormen Wettbewerbsvorteil, der nicht zuletzt zur zukünftigen Sicherung der Unternehmensexistenz beitragen kann.“

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