Studie von HubSpot: Neue Online-Gewohnheiten zwingen Marketing zur Reaktion
Technologische Neuerungen revolutionieren die Art und Weise, wie Menschen online surfen, lesen und interagieren.
Frankfurt – Smartphones, Social Media und Spracheingabe verändern die Surf- und Kommunikationsgewohnheiten von Internet-Nutzern dramatisch. Dies hat eine weltweit von HubSpot durchgeführte Befragung ergeben. Die neue Studie „The Future of Content Marketing“ zeigt, welchen Einfluss diese Umbrüche auf Marketing-Aktivitäten haben werden.
In den letzten 20 Jahren haben technologische Neuerungen die Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten und kommunizieren, immer wieder radikal verändert. Nach den Umwälzungen durch das Internet in den 1990er-Jahren, das Aufkommen von Social Media zu Beginn des Jahrtausends und Smartphones Ende der 2000er zeichnen sich die nächsten massiven Veränderungen ab: Soziale Netzwerke spielen durch die enorme Zunahme von Interaktionsmöglichkeiten und qualitativ hochwertige Funktionen eine immer größere Rolle. Ähnliches gilt für die sprachbasierte Suche. Modernes Marketing muss sich diese Entwicklungen zu eigen machen, um erfolgreich zu sein. Vor diesem Hintergrund hat HubSpot im Mai 2016 in seinem Consumer Behavior Survey weltweit 1.091 Internet-Nutzer zu ihren Online-Gewohnheiten befragt. Die Erkenntnisse für Marketing-Verantwortliche sind in der neuen Studie The Future of Content Marketing dargestellt.
Informationsquellen Kopf an Kopf: Google vs. Facebook
In den letzten beiden Jahren ist die Zahl der Internet-Nutzer, die ihre Informationen über soziale Netzwerke beziehen, signifikant angestiegen. Demnach ist Facebook als Informationsquelle für 76 Prozent der Befragten fast eine genauso wichtige Anlaufstelle geworden wie Suchmaschinen (79 Prozent). Die drei großen globalen sozialen Netzwerke Facebook (+57 Prozent), Twitter (+25 Prozent) und LinkedIn (+21 Prozent) konnten alle deutlich zulegen. Des Weiteren haben sich Push-Benachrichtigungen bei 48 Prozent der Online-Nutzer etabliert. Die Konsequenz für Marketer: Sie müssen ihre Inhalte auf den entsprechenden Plattformen zur Verfügung stellen, um Kunden auch in Zukunft noch zu erreichen.
Videos erzielen am meisten Aufmerksamkeit
Genauso wichtig wie die richtige Verteilung ist das passende Format: 43 Prozent der befragten Online-Nutzer überfliegen Blogbeiträge eher, wohingegen 55 Prozent Videos ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Damit liegen audiovisuelle Inhalte noch vor Social-Media-Posts (52 Prozent) und Nachrichten (49 Prozent). Aufschlussreich ist außerdem, dass Internet-Nutzer diese drei Formate auch in Zukunft häufiger sehen wollen (Social-Media-Posts: 45 Prozent, Nachrichten: 44 Prozent, Videos: 43 Prozent).
Relevant für die Content-Strategie ist zudem, wie online gesurft wird: 44 Prozent verwenden hauptsächlich mobile Endgeräte. Mobile Nutzer steuern auch eher soziale Netzwerke (52 Prozent) und Videos (49 Prozent) an, wohingegen Desktop-PC-Nutzer auch längere Darstellungsformen wie Nachrichten (46 Prozent) und Forschungsartikel (34 Prozent) aufnehmen.
„Marketer sollten sowohl die Zugriffsarten als auch die Vorlieben für bestimmte Darstellungsformen sowie die Lesegewohnheiten ihrer Zielgruppe kennen und berücksichtigen. Dass Blog-Posts eher überflogen werden, heißt nicht, dass sie irrelevant sind. Für ausführliche Darstellungen sind Blog-Beiträge noch immer das beste Mittel. Jedoch müssen sie klar strukturiert sein und eine angemessene Länge aufweisen, um das Scannen des Textes zu unterstützen. Werden ein Blog oder eine Website häufig mobil angesteuert, ist die mobile Optimierung ein Muss, ebenso wie die Ergänzung um mobiltauglichen Content wie etwa Videos.“ Inken Kuhlmann, Team Manager Growing Markets bei HubSpot
89 Prozent der Senioren schauen Videos auf YouTube
Die Studie zeigt auch, dass Video-Content Menschen aller Altersgruppen erreicht: Von den befragten Internet-Nutzern sehen sich 45 Prozent mindestens eine Stunde pro Woche Videos auf Facebook oder YouTube an. Als Faustregel gilt: Je jünger, desto mehr Zeit verbringen YouTube-Nutzer auf der Plattform. Von den 18- bis 24-Jährigen nutzen 99 Prozent die Video-Plattform und selbst von den Senioren sind es noch 89 Prozent.
„Marketer, die jetzt an ihrer Video-Strategie feilen und qualitative Inhalte produzieren, haben die besten Chancen, sich auch in der Zukunft die Aufmerksamkeit von vielen Menschen online zu sichern.“ Inken Kuhlmann, Team Manager Growing Markets bei HubSpot
Voice Search wird SEO und SEM revolutionieren
Einen der größten Umbrüche für Marketing-Verantwortliche wird die technologische Weiterentwicklung von Voice Search verursachen. Obwohl die Spracheingabe für Suchanfragen noch nicht voll ausgereift ist, nutzen schon heute 37 Prozent der Befragten Apples Siri, 23 Prozent Microsofts Cortana und 19 Prozent Amazons Alexa wenigstens einmal im Monat. Dieser Anteil wird mit der technologischen Weiterentwicklung weiter ansteigen. Marketer müssen diesen Prozess im Auge behalten, denn Voice Search gibt lediglich eine Antwortmöglichkeit aus. Es bleibt spannend, wie sich dies auf Suchmaschinen-Rankings und Suchmaschinen-Marketing auswirken wird.
Quelle: PSM&W Kommunikation GmbH