Berlin – Lieferengpässe, Hamsterkäufe, Onlinehandel und Homeoffice. Welche Auswirkungen erwarten die Menschen durch die Corona-Krise und welche Vorkehrungen haben sie getroffen? Wie verändern sich die Ausgabegewohnheiten für größere Anschaffungen in dieser unsicheren Zeit? Eine aktuelle, repräsentative Umfrage zeigt die Einschätzungen der Deutschen zu der Corona Krise – und wo sie unser Land derzeit stehen sehen.
- Lieferengpässe erwartet, aber die meisten verzichten auf Hamsterkäufe
- Männer und junge Menschen sorgloser als Frauen und Ältere
- Mehr Onlinehandel und Homeoffice
Die einen berichten von leeren Supermarktregalen, für andere ist die Situation in den Geschäften nicht anders als noch vor wenigen Wochen. Eine bundesweite, vom 13. bis zum 15. März über Google Surveys durchgeführte Umfrage * im Auftrag des Online-Vergleichsportals Moebel24.de zeigt, was die Menschen hierzulande über die Krise denken, welche Vorkehrungen sie treffen und wie sie ihre Gewohnheiten auch beim Einkaufen ändern wollen.
In welchen Bereichen erwarten Sie durch die Corona-Krise in Deutschland Lieferengpässe? (mit Mehrfachantworten)*
Fast alle Umfrage-Teilnehmer erwarten in irgendeinem Bereich Lieferengpässe. Vor allem bei Medikamenten (50,3%) und Hygieneartikeln (47,2%). Bei Möbeln (5,7%), Elektronik (7,8%) sowie Kleidung und Schuhen (4,8%) sind die Befragten deutlich entspannter. Miro Morczinek sieht die Situation bei Einrichtungsgegenständen ähnlich: „Kurzfristig wird es bei einigen Artikeln zwar Lieferverzögerungen geben. Allerdings fahren beispielsweise die in China beeinträchtigten Industriestandorte ihre Produktionen bereits wieder hoch und die Lager in Deutschland sind noch gut gefüllt.“
Bei Lebensmitteln erwarten allerdings 31,7% der Befragten Schwierigkeiten bei der Versorgung. Dies passt auch zu den bisherigen Hamsterkäufen. Von Panik zwar noch keine Spur, aber rund ein Fünftel (21,2%) hat bereits seine Vorräte aufgestockt. Sollten deutlich mehr Menschen erkranken, will immerhin knapp ein Drittel der Bundesbürger dann auch mehr auf Vorrat kaufen als sonst.
Männer und junge Menschen sorgloser als Frauen und Ältere
Andere Vorkehrungen stehen dagegen aktuell stärker im Vordergrund: So meidet die Hälfte der Befragten bereits Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen, ebenso haben fast 50% ihr Hygieneverhalten verändert. Interessant hierbei: Männer und junge Menschen gehen momentan noch sorgloser mit der Situation um als Frauen und ältere Menschen. So gaben beispielsweise 28,3% der Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren an, ihr Verhalten bislang nicht geändert zu haben. Bei Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren waren es nur 15,7%.
Haben Sie aktuell schon wegen des Corona-Virus Vorkehrungen getroffen? (mit Mehrfachantworten)*
Auch kaufen aufgrund der Corona-Krise jetzt schon 5,4% der Befragten mehr online, bei einer Ausweitung der Ansteckungen plant dies sogar mehr als jeder Zehnte. Nachdem wie in Italien oder Österreich nun auch in Deutschland zahlreiche Geschäfte geschlossen werden, dürfte die Zahl noch mal deutlich steigen. Besonders Hygieneartikel (35,7%), Lebensmittel (31,6%) und Medikamente (31,4%) stehen im Fokus.
Aber auch Möbel (6,3%) und Einrichtungsgegenstände werden dann viel häufiger über das Internet gekauft. Morczinek erläutert hierzu: „Aufgrund der Verlagerung des Lebens- und Arbeitsmittelpunktes in das eigene Heim und den Garten, auch vor dem Hintergrund der fehlenden Reisemöglichkeiten, verzeichnen aktuell insbesondere Gartenmöbel eine erhöhte Nachfrage. Dabei spielt der Preis in den aktuell unsicheren Zeiten eine deutlich größere Rolle.“
Was würden Sie häufiger online kaufen? (mit Mehrfachantworten)*
Umfrage zeigt: Mehr Onlinehandel und Homeoffice
Neben dem Einkauf von zu Hause, liegt auch die Heimarbeit im Trend. Zum Zeitpunkt der Umfrage arbeiteten bereits 8,4% der Befragten aufgrund der Corona-Situation im Homeoffice. Bei einer Ausweitung der Krise planen dies weitere 13,8%. Durch die jüngst beschlossene Schließung der Schulen und Kindertagesstätten, dürfte die Heimarbeit noch mal zusätzlich an Dynamik gewinnen.
Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die meisten Erkrankten momentan noch gar nicht einschätzen können, ob Sie eine normale Erkältung, eine Grippe oder eine Erkrankung (COVID-19) durch das Corona-Virus haben. Denn über die unterschiedlichen Symptome fühlen sich rund 60% der Befragten gar nicht oder nur zum Teil informiert. Daher haben viele Unternehmen Informationen und Verhaltensregeln herausgegeben. Zudem wurden Hygienemaßnahmen verstärkt. In einigen Betrieben gibt es Kurzarbeit oder verstärkt Homeoffice.
Wie wirkt sich die Corona-Krise bei Ihrer Arbeitsstelle aus? (mit Mehrfachantworten)*
Allerdings stellte immerhin über ein Fünftel der Befragten noch keine Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz fest. Und das, obwohl wir uns laut 71,4% der Befragten erst am Anfang sehr großer Herausforderungen befinden.
Wo befindet sich Ihrer Meinung nach Deutschland gerade in der Corona Krise?*
* Untersuchungsansatz:
Zielgruppe: Personen ab 18 Jahren, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht
Stichprobengröße: N = 2.258
Erhebungszeitraum: 13.-15. März 2020 über Google Surveys. Rundungsdifferenzen möglich
Quelle: Moebel24