Viele Journalisten ahnten schon Jahresbeginn, welche Themen die Wirtschaftsberichterstattung dominieren
Media Delphi 2016 von Recherchescout im Jahresrückblick: Journalisten lagen mit Prognosen oft richtig
München – Welche Unternehmen und Wirtschaftslenker im Jahr 2016 Schlagzeilen machen würden, haben viele Medienmacher bereits im Februar treffend vorhergesagt. Beim MEDIA DELPHI, einer Befragung von mehr als 300 Journalisten in Deutschland, konnten sie angeben, welche Themen sie auf der medialen Agenda erwarten. In der Politik sahen sie Trump treffend vor Clinton im Rampenlicht. Auch bei Wirtschaftsthemen bewiesen sie in der zweiten Auflage der Umfrage, die von der Medienkontakt-Plattform Recherchescout durchgeführt wird, ein feines Gespür für Trends und Entwicklungen. „Volkswagen wurde nach dem Dieselskandal treffend eine führende Rolle in der Berichterstattung vorhergesagt. Auch bei Google und Facebook lagen die Medienmacher richtig“, sagt Martin Fiedler, Geschäftsführer der Medienkontaktplattform Recherchescout (www.recherchescout.com).
Knapp 70 Prozent der Medienmacher vertraten bereits zu Jahresbeginn die Auffassung, dass Volkswagen 2016 im Mittelpunkt der deutschen Medien-Öffentlichkeit stehen würde. Auf viel Berichterstattung gefasst machen sollte sich laut MEDIA DELPHI ebenso die Deutsche Bank, die mit 57 Prozent auf Platz 2 der Agenda landete gewählt wurde. Für Google, 2015 mit 66 Prozent auf Platz 1 gerankt, prognostizierten die Journalisten im Jahr 2016 den dritten Platz (54 Prozent), knapp vor Facebook mit 53 Prozent. „In der Tendenz lagen die Medienmacher richtig, gleichwohl Facebook mit Blick auf seine Rolle und Pflicht als Medium etwas stärker unter Beobachtung stand“, sagt Martin Fieder. Hellsehen können Journalisten jedoch auch nicht. Samsung war in der Wahrnehmung der Journalisten bei der Befragung im Februar gar nicht vertreten. Zusammen mit dem Galaxy Note 7 explodierte jedoch die Berichterstattung über das Unternehmen. Als medialer Überraschungshit entpuppte sich zudem die Augmented-Reality-App Pokémon Go.
Auch bei den Unternehmenslenkern lagen viele Journalisten richtig. Facebook-Gründer Marc Zuckerberg verteidigte im MEDIA DELPHI bereits im Frühjahr seinen ersten Platz mit 71 Prozent. Die tatsächliche Berichterstattung zeigt, dass Zuckerberg zu den medial dominierenden Wirtschaftspersönlichkeiten zählte. Platz 2 nahm der zu Jahresbeginn noch neue VW-Chef Matthias Müller ein (44 Prozent). Platz 3 ging in den Prognosen, wie schon im Vorjahr, an Apple-Chef Tim Cook (34 Prozent), der knapp gefolgt wurde von Amazon-Chef Bezos (33 Prozent). Fiedler: „Die Befragung ist ein Indikator, welche Relevanz welchen Unternehmen eingeräumt wird. Die Rolle der digitalen Transformation und der Einfluss auf die Lebensbereiche dieser Unternehmen sind unverkennbar. Journalisten sehen die digitalen Newcomer im Fokus, weil immer mehr Menschen von ihren Produkten und Dienstleistungen betroffen sind. Das zeigt nicht zuletzt die aktuelle Debatte um Fake-News, die nicht nur die Politik betrifft.“
Das MEDIA DELPHI ist eine von Recherchescout seit 2014 durchgeführte, jährlich stattfindende Umfrage, bei der mehr als 300 Journalisten aus Deutschland 2016 die mediale Präsenz prominenter Personen in den fünf Kategorien Politik, Wirtschaft, Kunst & Kultur, Sport und Medien für die kommenden Monaten prognostizieren können. Darüber hinaus sollten die Medienmacher darüber abstimmen, welche Themen das Nachrichtengeschehen beeinflussen werden. Sie wollen detaillierten Einblick nehmen in das Media Delphi für ihren redaktionellen Jahresblick? Hier gibt es die Prognosen vom Jahresbeginn für das Jahr 2016: http://www.recherchescout.com/ergebnisse-mediadelphi-2016/
Quelle: Recherchescout