Dortmund – Wer sich für die großen Wirtschaftschancen in Afrika interessiert, für den war Dortmund am 18. Februar die erste Adresse. Beim 6. DEUTSCH-AFRIKANISCHEN WIRTSCHAFTSFORUM NRW folgten mehr als 350 Teilnehmer der Einladung von Auslandsgesellschaft.de und IHK NRW. Unter dem Motto „Afrika 2020: Deutsche Unternehmen auf Erfolgskurs“ tauschten sich Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland mit renommierten Experten aus und teilten exklusive Marktdaten. In der neu geschaffenen Matchmaking-Area konnten die Teilnehmer erstmals „speeddaten“.
Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, der für Afrika zuständige NRW-Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, hob die besondere Stellung des Forums in Deutschland hervor: „Ich freue mich, dass sich in Dortmund die bundesweit größte deutsch-afrikanische Wirtschaftskonferenz etabliert hat. Nordrhein-Westfalen arbeitet besonders eng mit unserem Partnerland Ghana zusammen, in den Bereichen Erneuerbare Energien und Recyclingwirtschaft, aber auch bei Start-up-Programmen, durch zivilgesellschaftliches Engagement und den gegenseitigen Verwaltungsaustausch. Mit den neuen entwicklungspolitischen Schwerpunkten des Landes unterstützen wir den Ausbau privatwirtschaftlicher Strukturen und den Wissenschaftsaustausch, um den Menschen in ihren Heimatländern Perspektiven zu bieten und Beschäftigung zu schaffen.“
„Das Forum gehört heute zu den größten wirtschaftspolitischen Veranstaltungen zum Thema Afrika in Deutschland. Mit mehr als 350 Teilnehmern, dabei über 150 aus Nordrhein-Westfalen, sowie Experten und Unternehmen aus 14 Nationen wurden unsere Erwartungen wieder einmal übertroffen“, sagte Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft.de, die das Forum gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW) veranstaltet. Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der IHK zu Dortmund, unterstrich die Bedeutung des afrikanischen Marktes. „Bei allen aktuellen Turbulenzen auf den Weltmärkten bietet Afrika als Markt der Zukunft unglaubliches Potenzial für die regionale Wirtschaft, um Exporte und Investitionen auszubauen. Dabei punktet Afrika mit einer jungen, engagierten Bevölkerung. Dies spiegelt sich besonders im Bereich der Innovationen wider. Schon heute entwickeln junge afrikanische Startups spannende neue Produkte und Dienstleistungen ‚Made in Africa‘ und bringen diese in die Welt – so auch auf dem 6. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsforum NRW.“
Freihandelszone in Afrika
„Die afrikanische Freihandelszone stellt räumlich und mit Blick auf teilnehmende Länder die größte Freihandelszone der Welt dar. Durch sie kann die deutsche Wirtschaft einen Schub für ihre Aktivitäten in Afrika erwarten“, so Professor Dr. Andreas Freytag in seiner Keynote zur Eröffnung des Forums. Mit dieser Entscheidung hätten die 52 Mitgliedstaaten dieser Freihandelszone eine wegweisende Entwicklung für den Kontinent vorangetrieben. Doch auch in Deutschland müssten die Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent weiter unterstützt werden, stellte Freytag fest. „Wir brauchen weitere Verbesserungen der Außenwirtschaftsförderung bei gleichzeitigem Verzicht auf kostentreibende und ineffektive Vorschriften.“ Freytag zeigte sich aber auch davon überzeugt, dass „die wichtigsten Treiber des Erfolgs der deutschen Unternehmen ihre Innovationskraft und ihr unternehmerisches Geschick sind“.
Dass sich seit Juni 2019 deutsche Unternehmen, die auf dem Zukunftskontinent Afrika investieren wollen, um eine Förderung im Rahmen des neuen Entwicklungs-investitionsfonds bewerben können, zeigt die gestiegene Bedeutung des afrikanischen Marktes. Mit dieser Förderung erhalten die Unternehmen für ihre Projekte in Afrika Kredite (AfricaConnect). Zudem erleichtert ein neuer Dachfonds kleinen und mittleren afrikanischen Unternehmen den Zugang zu Kapital (AfricaGrow).
Neuheiten und Bewährtes: Matchmaking Area und Berater-Lounge
Seit dem Auftakt 2010 stellt die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung Unternehmen exklusive und topaktuelle Marktdaten, Expertenkontakte und breitgefächerte Informationen über die Chancen und Herausforderungen auf dem afrikanischen Markt zur Verfügung. Neu waren in diesem Jahr die B2B Speed-Datings in der Matchmaking Area zum noch effektiveren Networking.
Das Forum griff die aktuellen Entwicklungstrends in Afrika aus den Bereichen Urbanisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Industrialisierung auf. Jede Branche stellte dabei Good-Practice-Beispiele vor. Wirtschaftsexperten ergänzten die Tagesordnung mit Statements zu fachspezifischen Themen wie z.B. Investitionsgarantien des Bundes oder dem neuen Mittelstandsindex Afrika.
Die ganztägige Berater-Lounge stellte sich wieder als bewährter Programmpunkt heraus: Vertreter von acht Auslandshandelskammern (AHK) vertraten insgesamt 15 afrikanische Staaten und standen ebenso wie Germany Trade & Invest (GTAI), Euler Hermes, PricewaterhouseCoopers und die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung.
Quelle: Auslandsgesellschaft.de e.V.