Stuttgart/Neu-Ulm – Mit einem S 516 HDH der Setra TopClass 500 wurde heute am EvoBus Standort Neu-Ulm in der modernsten europäischen Lackieranlage für Omnibusse die 60.000ste Rohkarosse lackiert. Für Dr. Holger Steindorf, Leiter Produktion Daimler Buses, spiegelt die hohe Stückzahl die enorme Leistungsfähigkeit sowie die außerordentliche Fachkompetenz des gesamten Teams wider: „In unserem modernen Lackiercenter veredeln wir Omnibusse auf höchstem Qualitätsniveau und mit größtmöglicher Flexibilität. In Neu-Ulm werden die Fahrzeuge bei hohem Automatisierungsgrad trotzdem jederzeit individuell nach Kundenwunsch lackiert.“
Bis zu 34 Einheiten können hier in Spitzenzeiten am Tag effizient und umweltgerecht lackiert werden. Im Jahr 2013 haben rund 6.000 Karossen der Marken Setra und Mercedes-Benz die 28.000 Quadratmeter große Lackieranlage verlassen, um dann in den nachfolgenden Montagelinien fertig gestellt zu werden.
Standort Neu-Ulm unterschreitet gesetzliche Emissionsgrenzen
Nach Neu-Ulm kommen die Omnibus-Karosserien mit der Bahn aus Mannheim, wo sie im Zuge des EvoBus Produktionsverbundes für den Lackierprozess vorbereitet werden. Unter anderem sorgt eine Kathodische Tauchlackierung (KTL) für eine gleichmäßige Beschichtung der Metalloberflächen sowie der Hohlräume des kompletten Gerippes und garantiert so einen optimalen Korrosionsschutz.
In Neu-Ulm erfolgt nach der Grundierung der Karossen der Lackauftrag mittels einer verbrauchsoptimierten Verfahrenstechnik, die zudem Zeit spart. Insgesamt acht Roboter garantieren eine gleichmäßige Beschichtung bei vergleichsweise geringem Materialverbrauch von ca. 13 Kilogramm Lack pro Komplettlackierung – die Taktzeit pro Fahrzeug liegt dabei unter 30 Minuten. Weitere Prozessschritte sind die Dekorbeschichtung im Innenraum, die Hohlraumkonservierung sowie der Fahrwerkschutz, bevor die Spezialisten des Bereichs Colorfinish die Karosserien mit viel Fingerspitzengefühl mit den individuell gestalteten Motivfolien bekleben.
Neben der ausschließlichen Verwendung von lösemittelarmen Lacken trägt auch ein regeneratives Abluftsystem in der Lackieranlage zum Umweltschutz bei. Die strengen gesetzlichen Emissionswerte werden in Neu-Ulm dadurch deutlich unterschritten. Im Kompetenz-Center Lackierung arbeiten derzeit 350 qualifizierte Facharbeiter. Um ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau sicherzustellen, bildet das Unternehmen selbst Fahrzeuglackierer aus.
Starkes Rückgrat des europäischen Produktionsverbundes
Insgesamt sind im EvoBus Werk Neu-Ulm rund 3.600 Arbeiter und Angestellte in den Bereichen Lackierung, Sitzfertigung, Vor- und Endmontage sowie im Finish beschäftigt. Gemeinsam mit Mannheim bildet der Fertigungsstandort das starke Rückgrat des europäischen Produktionsverbundes von Daimler Buses, zu dem insgesamt sechs Werke in Deutschland, Frankreich, Tschechien, Spanien und in der Türkei gehören.